Guter Stil.MattiBeuti hat geschrieben: ↑So 6. Mär 2022, 13:27
Hätte ich deine Antwort auf den Beitrag von Mike vorher gelesen, hätte ich mir meine ausführliche Antwort gespart. Lass uns das Gespräch hiermit beenden.
Was ist denn dein Problem an diesem Satz?
Ich habe gesagt, dass es Stand heute komplett Spekulation ist, was mit der Ukraine passieren wird. Unzweifelhaft wird aber bei einer Kapitulation der Ukraine der Einfluss Moskaus drastisch zunehmen. Ich halte es aber für denkbar, dass Russland versuchen wird Einfluss auf die Außenpolitik der Ukraine zu nehmen ohne dass sich die Lebensumstände der Bevölkerung deutlich zum Stand vor einigen Monaten verschlechtern. Ich glaube viele hier fürchten ein zweites Belarus. Daran glaube ich nicht. Belarus ist seit über 25 Jahren eine Diktatur, davor waren sie Teil der Sowjetunion. Die Menschen dort kennen gar keine Demokratie.Die Frage ist, was sich für den normalen ukrainischen Bürger dann überhaupt ändert.
In der Ukraine ist die Ausgangssituation eine etwas andere - dass wäre imo Unsinn wenn Russland versuchen würde, die Bürger der Ukraine derartig zu unterdrücken. Druck führt unweigerlich zu Widerstand. Von daher wird man versuchen die Politik dort soweit zu beinflussen (und vom Westen fernzuhalten) wie es möglich ist, ohne dass sich der Alltag für die Menschen dort großartig zur Vorkriegszeit ändert.
Was natürlich schwierig ist, weil großer physischer und auch emotionaler Schaden entstanden ist durch diesen Krieg.
Das Hauptziel Russlands neben der Einflussnahme auf die ukrainische Politik wird deshalb die Besänftigung der Bevölkerung sein. Wenn sie tatsächlich einen neuen pro-russischen Präsidenten einsetzen, wäre es der absolute worst case wenn gleichzeitig ein Aufruhr durch die Bevölkerung geht wie 2014 bei den Maidan Protesten.