"German Angst", ein schillernder Begriff, ähnlich wie "Angst" an sich, der eine unbestimmte Gefühlslage der Beklemmung oder Besorgnis angesichts abstrakt wahrgenommener Bedrohungen umschreibt im Gegensatz zu "Furcht", die durch eine konkrete Gefahr ausgelöst wird.
Zur spezifisch "nationalen" Ausprägung der Angst ("German Angst") ein Erklärungsversuch:
https://www.focus.de/politik/praxistipp ... 05190.html
Jedoch ließen sich Einwände formulieren gegen analytische Aussagen, die - also jenseits eines eher rhetorischen Gebrauchs (etwa von "German Angst") - in Annahmen eines National- oder Volkscharakters gründen.
Denn ich bin immer skeptisch, wenn der Kollektivsingular "DER Afrikaner, DER Türke, DER Deutsche, DER Italiener etc. (an sich)" verwandt wird oder wenn Aussagen zu lesen sind, die in die Nähe von völkerpsychologischen Annahmen eines "National- bzw. Volkscharakters oder gar eines Volksgeistes zu rücken sind. So ironisierte z.B. Victor Klemperer dieses Verständnis recht eingängig in seinem Tagebuch: "Hell is where the police are German, the chefs British, the mechanics French, the lovers Swiss and it is all organized by the Italians" (Tgb 27.9.34). Zu ergänzen wäre: " Heaven is where the police are British, the chefs Italian, the mechanics German, the lovers French and it is all organized by the Swiss".

Trotz aller nicht zu leugnenden historisch-kulturellen Sonderbedingungen und -entwicklungen von Nationen oder Völkern ist doch nicht zu übersehen, wie allfällige Unterschiede mehr und mehr eingeebnet werden durch einen fortschreitenden, weltumfassenden, ökonomisch angetriebenen Prozeß. Globalisierung, zivilisatorische Tendenz des Kapitals (Marx) oder McDonaldisierung sind - trotz aller jüngst festzustellenden Gegentendenzen - hierfür die Stichworte.
Bedenklich wird es offenkundig aber dann vor allem, wenn das Konstatieren von (Rest-)Beständen kultureller Eigenheiten der Nationen oder Völker ins Biologische kipp
t.