Jetzt dürfte bei dem letzten Verantwortlichen im Verein durchgesickert sein, dass Kehl ab 2022 als zukünftiger Sportdirektor nicht allein die Verantwortung für die Zusammenstellung des Kaders tragen kann. Er hat dann, wenn Zorc in 2022 aufhören wird, erst 3 Jahre zugeschaut, aber Erfahrung in diesem anspruchsvollen Job hätte er dann in weiteren 5 Jahren.
Deshalb sollte die VF selbst auf die Idee kommen, Kehl ab 2022 Sven Mislintat an die Seite zu stellen, meinetwegen auch in der Funktion als Sportvorstand. S.M. "hätte" (in Verantwortung) dieses Paket Thomas Meunier, 50 Mio. € (4 J. plus 10 Mio. Handgeld) mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht geschnürt.
Man hatte sich schon einen Schulz ins Boot geholt, aber mit der Verpflichtung von Thomas Meunier Zeigt sich für mich noch einmal sehr deutlich, dass der Verein in Sachen Transferpolitik wiederholt sehr fahrlässig mit seinem Budget umgegangen ist.
Lief bei Zorc aber nicht wesentlich anders. Warum jetzt einen neuen Sportdirektor, der noch nicht mal im Amt ist, gleich mal mit schlechten Kritiken überziehen? Keiner ist vollkommen und keiner ist ohne Fehler. Nicht zuletzt ist ein Sportdirektor auch immer von der Stabilität des Trainerpostens abhängig. Das Verhältnis muss stimmen und tragfähig sein, der Rest ist mehr oder weniger zweitrangig. Ich kenne zwar nicht jeder Statistik dazu, aber man kann schon beobachten, dass, sobald das im Verein gegeben ist, oft auch die Transfers sitzen.
Schwierig wird es nur dann, wenn es eine Kluft zwischen Anspruch und Realität gibt. Siehe dazu auch unsere eigene Geschichte vor J.Klopp. Gab nicht wenige, die in der Zeit M.Zorc lieber heute als gestern vom Hof gejagt hätten.
Allgemeine Situation: Naja, der BVB ist vom Jäger zum Gejagten geworden. Als Jäger hat man auf dem Weg zum Olymp nicht viel falsch gemacht. Mit dem Gejagt werden tut man sich dann gemeinhin etwas schwieriger. Ich bleibe auch bei der Meinung, dass sich durch die Entrückung Münchens innerhalb der Liga der BVB sehr schwer tut. Sich auch andere Teams damit auf Dauer schwer tun werden. Auf Sicht nur Zweiter werden zu können, ist nicht besonders motivierend. So ehrlich muss man schon sein. Das war in den Jahren vor unserem Double noch deutlich anders.
All das ist auch ablesbar an der wachsenden Unzufriedenheit bei den Fans, weil auch die Presse zweite Plätze eher als ein Scheitern verkauft. Hier hat sich durchaus etwas verschoben.
Dass wir in der aktuellen Saison deutliche Probleme haben, sehe ich auch. Dennoch sollte man die genannten Aspekte nicht völlig außer Acht lassen.
Ausblick: Naja, wie auch immer. Fußball ist und bleibt Tagesgeschäft. Ohne Corona würde ich sagen, dass uns die EL jetzt nicht zwanghaft aus dem Gleichgewicht bringen würde. Nur kann man solche Entwicklungen nicht wirklich beeinflussen. Einem Virus sind unsere Gesetze und Vorstellungen oder Wünsche mal total egal. Andere Dinge kann man sicherlich besser beeinflussen. Nur muss man da abwarten, welcher Spielraum uns bleibt. Am Ende sollten wir ein wenig den Druck vom Kessel nehmen. Fußball spielen, statt Titelambitionen als Non plus Ultra zu sehen. Die Freude muss überwiegen. Damit meine ich dann auch explizit die Fans, die oft genug schon nach der ersten Saisonpleite den Abgesang starten und nicht vor dem letzten Spieltag damit aufhören, nur weil sie halt mal wieder den Titel feiern wollten. Ist Quatsch.
Wir sollten uns mal wieder auf das berufen, was uns stark gemacht und uns trotz aller Schwierigkeiten nach oben gespült hat: Das gemeinsame Leben eines Traumes und nicht das Zusammenträumen eines Lebens.
Ignazius wünscht euch dennoch frohe Ostern.