Mike1985 hat geschrieben: ↑So 19. Jan 2020, 10:37
Zubitoni hat geschrieben: ↑So 19. Jan 2020, 10:31
aber sowas von. ein trainer/stab ist verantwortlich
- für die qualität des trainings,
- für das taktische system,
- für die aufstellung und zT auch
- für die einstellung zum spiel.
wenn nur eins davon dauerhaft nicht passt, hat das verschlechterung und irgendwann verunsicherung der spieler/mannschaft zur folge. meine vermutung ist aber, dass mindestens 3 der 4 aufgaben nicht passen! lediglich die qualität training würde ich dem trainerstab nicht als schwachstelle ankreiden. sicher auch mangels insight.
Richtig.
Das sind die Worte die ich nicht gefunden habe @Shafirion. Verunsicherung zum Beispiel führen dazu, dass unterschiedlichste Spieler solche Blackouts haben. Wenn es nur immer einer wäre, klar, da kann der Trainer diesen Spieler irgendwann rausnehmen (oder auch nicht)
Und auch Bernd hat es in einem anderen Thread geschrieben. Wir haben PS ohne Ende, die wir aber nicht auf die Straße bringen. Natürlich ist sowas Trainersache.
Und ja, ich war von Favres verpflichtung begeistert. Hat sich seit längerer Zeit erledigt. Wir werden Spiele gewinnen, ja! Aber große Dinge wird man mit Favre vergessen können. Es wurde schon viel zu lange gewartet.
Diese Worte beschreiben zunächst einmal die Aufgaben eines Trainers und mehr nicht. Es ist auch richtig, dass Verunsicherung zu Fehlern führen kann. Ob das bei Hazard gestern der Grund war, können wir nicht wissen. Für mich sah es eher nach Nachlässigkeit aus, aber wie gesagt: Wir wissen es nicht.
Gewiss kann ein Trainer auch für individuelle Fehler verantwortlich sein. Das gilt etwa für Spieler, die regelmäßig patzen und gleichwohl immer aufgestellt werden. Da denkt man natürlich zu Recht sofort an Akanji. Wenn Akanji also regelmäßig individuell patzt, kann man das Favre durchaus anlasten. Ein anderes Beispiel sind individuelle Fehler, die systemisch bedingt sind. Wenn etwa ein Trainer darauf insistiert, dass Abstöße immer kurz ausgeführt werden, obwohl die Mannschaft damit ersichtlich überfordert ist, lassen sich individuelle Fehler dem Trainer zurechnen. Das war gestern übrigens nicht fernliegend. Am Anfang hatten wir enorme Schwierigkeiten bei Abstößen. Das lag unter anderem daran, dass das Passspiel da so ungenau war, dass Augsburg nichtmal herausragend pressen musste, da haben wir uns schon selbst unter Druck gesetzt. In so einer Phase fände ich persönlich es richtig, einfach mal ein paar Abstöße zu schlagen. Da liegt es jedenfalls nahe, dass das Favres Philosophie eklatant zuwider läuft. Wenn das schiefgegangen wäre, hätte man es also unter Umständen Favre anlasten können, auch wenn es ein individueller Fehler war.
Was Hazard gestern passiert ist, war dagegen Augenblicksversagen, ohne erkennbaren systematischen Zusammenhang. Es ist schon sehr schwer, dass dem Trainer zuzurechnen. Hazard ist für so etwas nun auch bisher nicht bekannt. Der Hinweis auf die allgemeinen Aufgaben eines Trainers ersetzt die Begründung für die Verantwortlichkeit sicher genauso wenig wie die Vermutung (!), der Trainer erfülle drei seiner vier Kernaufgaben nicht und die Mannschaft sei deshalb verunsichert.
Am Rande bemerkt: Als zwei dieser vier Aufgaben sind Aufstellung und System gelistet. Wir haben gestern genau das System gespielt, mit dem wir zuletzt sehr erfolgreich waren und bis auf Piszceck auch in der Besetzung, die zuletzt erfolgreich war. Als DAZ ausfiel, blieb nur die Wahl zwischen Piszu und Balerdi. Piszu hat gestern gewiss ein grottiges Spiel gemacht. Vorher wissen konnte man das nicht. Als rechter IV in einer Dreierkette hat er es bisher immer gut gemacht und seine abfallende Schnelligkeit ist da grundsätzlich ein geringeres Problem als auf der AV-Position. Insofern war das eine absolut plausible Entscheidung, zumal wir alle nicht wissen, wie weit Balerdi ist.
Oder willst Du ernsthaft behaupten, die Aufstellung des Routiniers Piszu hat zu so großer Verunsicherheit geführt, dass Hazard plötzlich irrsinige Fehler macht - und das der junge Balerdi, der ein Bundesligaspiel hat, der Mannschaft mehr Sicherheit gegeben hätte?
Im Übrigen: Spieler sind Menschen. Menschen sind mal verunsichert oder unkonzentriert. Das kannst Du nie ganz abschalten.
Ich vermute, Du denkst jetzt wieder: Der verteidigt Favre ja sowieso immer. Das ist nicht richtig. Mir geht es nur darum, dass manche Erklärungen zu einfach sind und man nicht einfach Favre alles anlasten kann, was an einem Bundesligaspieltag schief läuft. Sätze wie: "Dass 'darf' Hazard nicht passsieren", "Der Trainer ist für die Einstellung der Mannschaft zuständig" usw. sind so gesehen (zutreffende) Floskeln, die aber auch nicht begründen, warum der Trainer für Augenblicksversagen verantwortlich ist.