27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#81 Beitrag von Tschuttiball » Mo 31. Mär 2025, 22:15

Insofern sollte man bei Yan event. noch einen Ticken Geduld haben.
Geduld kann man gerne bei nem 10 - 15 Mio Transfer haben. Aber nicht bei einem 30+ Mio Transfer. Für die Summe kann Couto nix, 0,0. Aber dafür kann Kehl was. Und deshalb geht die Kritik hier an Kehl. Für 30 Mio muss ein Transfer beim BVB einfach sofort zünden, ansonsten gilt er als "kein guter Transfer". Wir haben leider keinen Öl Scheich im Hintergrund der uns mit Geld zuwirft. Da müssen solch teure Transfers sofort zünden!
Wie gesagt nicht Coutos schuld, sondern die des sportlichen Leiters.
Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!

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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#82 Beitrag von Shafirion » Di 1. Apr 2025, 13:45

Tschuttiball hat geschrieben: Mo 31. Mär 2025, 22:15
Insofern sollte man bei Yan event. noch einen Ticken Geduld haben.
Geduld kann man gerne bei nem 10 - 15 Mio Transfer haben. Aber nicht bei einem 30+ Mio Transfer. Für die Summe kann Couto nix, 0,0. Aber dafür kann Kehl was. Und deshalb geht die Kritik hier an Kehl. Für 30 Mio muss ein Transfer beim BVB einfach sofort zünden, ansonsten gilt er als "kein guter Transfer". Wir haben leider keinen Öl Scheich im Hintergrund der uns mit Geld zuwirft. Da müssen solch teure Transfers sofort zünden!
Wie gesagt nicht Coutos schuld, sondern die des sportlichen Leiters.
Natürlich sollte ein Transfer dieser Größenordnung sofort liefern. (Couto fällt aber, nebenbei bemerkt, nicht in die Kategorie 30 Mio. +; der Kaufpreis lag bei 20 Millionen, natürlich kann man noch die Leihgebühr von 4 Mio. einbeziehen). Aber Kehl hat auch keine Glaskugel. Hier wird so getan, als sei das alles vorhersehbar gewesen. Insofern kann man nur immer wieder auf den Umstand verweisen, dass Couto bei Girona extrem erfolgreich war. Der brasilianische Nationaltrainer wird auch nicht völlig blind sein. Auch die Behauptung, er könne keine Viererkette spielen, wurde mehrfach wiederlegt. Ich bin auch baff angesichts dessen, was Couto bisher gezeigt hat. Aber die Behauptung, er könne "nix", "0, 0" ist vielleicht doch etwas populistisch.

Was nun die Aussage angeht, man solle vielleicht noch einen Ticken Geduld haben, die Du kritisierst, wäre meine Frage: Was ist denn die Alternative? Soll man jetzt sagen: Couto hat innerhalb der angemessenen Frist nicht geliefert, also schreibt man ihn ab? Das kann doch auch nur ein Verein, der einen "Scheich im Hintergrund" hat. Wir haben jetzt viel Geld für Couto bezahlt und er hat einen Vertrag bis 2029. Es gibt nur drei Möglichkeiten: Man verkauft ihn im Sommer unter schlechten Bedingungen direkt wieder, man verleiht ihn oder man guckt, ob er bei uns noch den Durchbruch schafft. Es liegt nahe, dass die zweite und dritte Möglichkeit wirtschaftlich sinnvoller sind. Wie realistisch die dritte Möglichkeit ist, hängt davon ab, warum Couto bei uns so auftritt wie er auftritt. Das muss man gründlich analysieren und auf einer vernünftigen Grundlage entscheiden. Diese Grundlage kann nicht lauten: Er hat nicht in angemessener Frist geliefert.

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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#83 Beitrag von Space Lord » Di 1. Apr 2025, 13:55

Ich sehe bei Couto auch noch das Problem, selbst wenn er sich im zweiten Jahr bei uns entwickeln sollte, bringt er für die Außenbahn zu wenig Tempo mit.

In dieser Saison ist er jedenfalls seinen Gegnern schon eins uns andere Mal hinterhergehechelt. Das ist auch nicht eben optimal.

Wenn ein Verkauf in diesem Sommer nicht möglich ist, wieso kann dann Chelsea Sancho weiterverkaufen? Die haben, soweit ich es verstanden habe, Sancho auch im letzten Sommer mit einer Kaufpflicht von Utd geliehen?

https://www.transfermarkt.de/jadon-sanc ... ler/401173

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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#84 Beitrag von cloud88 » Di 1. Apr 2025, 14:05

Für die Summe kann der Spieler nichts. Beier brauchte erst erfolgserlebnisse um anzukommen. Bensebaini brauchte 1 Jahr um anzukommen. Nmecha auch aufgrund von Verletzungen 1 Jahr.

Als Brasilianer ist es öfters schwieriger nach Deutschland zu kommen, in Spanien ist es ja ähnlich wie in Brasilien für die Spieler.

Bisher ist er ein Flop, aber es gibt mehr als genug Spieler die Zeit brauchen. Noch sind es Menschen und keine Maschinen. Ist das aktuell die Frage wie locker er aufspielen kann und wie sehr ihn das ganze Psychisch belastet. Kein Stammplatz, nutzt seine Chancen nur bedingt und bekommt das nicht auf dem Platz was er bei Giona geschafft hat.

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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#85 Beitrag von Shafirion » Di 1. Apr 2025, 14:07

Space Lord hat geschrieben: Di 1. Apr 2025, 13:55 Ich sehe bei Couto auch noch das Problem, selbst wenn er sich im zweiten Jahr bei uns entwickeln sollte, bringt er für die Außenbahn zu wenig Tempo mit.

In dieser Saison ist er jedenfalls seinen Gegnern schon eins uns andere Mal hinterhergehechelt. Das ist auch nicht eben optimal.

Wenn ein Verkauf in diesem Sommer nicht möglich ist, wieso kann dann Chelsea Sancho weiterverkaufen? Die haben, soweit ich es verstanden habe, Sancho auch im letzten Sommer mit einer Kaufpflicht von Utd geliehen?

https://www.transfermarkt.de/jadon-sanc ... ler/401173
Ich gucke im Moment sehr wenig, weil ich aus familiären Gründen wenig dazu komme, aber das hat Mike neulich auch schon gesagt. Das ist schon sehr besorgniserregend.

Ich meinte nicht, dass ein Verkauf im Sommer nicht möglich ist, sondern nur, dass die Konditionen im Sommer wahrscheinlich nicht gut sein werden.

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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#86 Beitrag von Space Lord » Di 1. Apr 2025, 14:12

Shafirion hat geschrieben: Di 1. Apr 2025, 14:07
Space Lord hat geschrieben: Di 1. Apr 2025, 13:55 Ich sehe bei Couto auch noch das Problem, selbst wenn er sich im zweiten Jahr bei uns entwickeln sollte, bringt er für die Außenbahn zu wenig Tempo mit.

In dieser Saison ist er jedenfalls seinen Gegnern schon eins uns andere Mal hinterhergehechelt. Das ist auch nicht eben optimal.

Wenn ein Verkauf in diesem Sommer nicht möglich ist, wieso kann dann Chelsea Sancho weiterverkaufen? Die haben, soweit ich es verstanden habe, Sancho auch im letzten Sommer mit einer Kaufpflicht von Utd geliehen?

https://www.transfermarkt.de/jadon-sanc ... ler/401173
Ich gucke im Moment sehr wenig, weil ich aus familiären Gründen wenig dazu komme, aber das hat Mike neulich auch schon gesagt. Das ist schon sehr besorgniserregend.

Ich meinte nicht, dass ein Verkauf im Sommer nicht möglich ist, sondern nur, dass die Konditionen im Sommer wahrscheinlich nicht gut sein werden.
Ah, okay. Dank dir für die Aufklärung. Dann hatte ich das falsch verstanden. :thumbup:

Hmm, ja, daher auch mein Verweis auf den spanischen Markt. Dort dürfte er, aufgrund seiner offenbar sehr guten Leistungen für Girona, vielen Clubs noch in unliebsamer Erinnerung sein.

Vielleicht geht dort etwas..

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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#87 Beitrag von Tschuttiball » Di 1. Apr 2025, 17:35

Shafirion hat geschrieben: Di 1. Apr 2025, 13:45 Natürlich sollte ein Transfer dieser Größenordnung sofort liefern. (Couto fällt aber, nebenbei bemerkt, nicht in die Kategorie 30 Mio. +; der Kaufpreis lag bei 20 Millionen, natürlich kann man noch die Leihgebühr von 4 Mio. einbeziehen). Aber Kehl hat auch keine Glaskugel. Hier wird so getan, als sei das alles vorhersehbar gewesen. Insofern kann man nur immer wieder auf den Umstand verweisen, dass Couto bei Girona extrem erfolgreich war. Der brasilianische Nationaltrainer wird auch nicht völlig blind sein. Auch die Behauptung, er könne keine Viererkette spielen, wurde mehrfach wiederlegt. Ich bin auch baff angesichts dessen, was Couto bisher gezeigt hat. Aber die Behauptung, er könne "nix", "0, 0" ist vielleicht doch etwas populistisch.

Was nun die Aussage angeht, man solle vielleicht noch einen Ticken Geduld haben, die Du kritisierst, wäre meine Frage: Was ist denn die Alternative? Soll man jetzt sagen: Couto hat innerhalb der angemessenen Frist nicht geliefert, also schreibt man ihn ab? Das kann doch auch nur ein Verein, der einen "Scheich im Hintergrund" hat. Wir haben jetzt viel Geld für Couto bezahlt und er hat einen Vertrag bis 2029. Es gibt nur drei Möglichkeiten: Man verkauft ihn im Sommer unter schlechten Bedingungen direkt wieder, man verleiht ihn oder man guckt, ob er bei uns noch den Durchbruch schafft. Es liegt nahe, dass die zweite und dritte Möglichkeit wirtschaftlich sinnvoller sind. Wie realistisch die dritte Möglichkeit ist, hängt davon ab, warum Couto bei uns so auftritt wie er auftritt. Das muss man gründlich analysieren und auf einer vernünftigen Grundlage entscheiden. Diese Grundlage kann nicht lauten: Er hat nicht in angemessener Frist geliefert.
Die Diskussion um Yan Couto und die Verantwortung von Sebastian Kehl als Sportdirektor ist vielschichtig. Es ist unbestritten, dass Couto bei Girona überzeugte und sein Potenzial unter Beweis stellte. Dennoch stellt sich die Frage, ob die Investition von rund 24 Millionen Euro in einen Spieler, der nach 27 Spieltagen noch nicht die erwartete Leistung zeigt, gerechtfertigt ist.​ Gerade mit Bezug auf die eher knappen Kassen des BVBs, wo ein Transfer in der Summe eine erhebliche Ausgabe darstellt.

Natürlich kann kein Sportdirektor die Zukunft vorhersagen, und Transfers bergen immer ein gewisses Risiko. Dennoch sollte bei einer derart hohen Ablösesumme eine sorgfältige Risikoabwägung erfolgen. Die Tatsache, dass Couto in der Bundesliga Anpassungsschwierigkeiten hat und bisher hinter den Erwartungen zurückbleibt, wirft Fragen zur Transferstrategie auf.​ Gab es wirklich keine günstigeren Alternativen? Wage ich zu bezweifeln, gerade Rechtsverteidiger gibt es für deutlich weniger Geld sicherlich auf ähnlichem Niveau wie Couto gespielt hat in bislang 27 von 34 Spieltagen...

Geduld ist in solchen Situationen sicherlich wichtig, doch der BVB kann es sich finanziell nicht leisten, teure Transfers zu tätigen, die erst langfristig oder möglicherweise gar nicht den erhofften Ertrag bringen (es ist nicht der 1. Transfer der in dieser Höhe nicht sofort zündet...). Und nochmal: Es geht nicht darum, Couto vorschnell abzuschreiben, sondern die Entscheidungsprozesse und Kriterien für solche Investitionen kritisch zu hinterfragen. Für die Ablöse kann Couto nichts, für seine sportliche Leistung auf dem Platz aber schon, hier gebe ich jedem Spieler Zeit, aber dass befreit die sportlich Verantwortlichen nicht vor jeglicher Kritik, die wie ich meine bei einer solch hohen finanziellen Vorleistung (relativ rasch zu bezahlende Ablöse von bis zu 30 Mio - einige Berichten tatsächlich von 30 Mio, dabei ist das Gehalt über mehrere Jahre noch nicht einberechnet, am Ende wird man bei 40+ Mio liegen über die Jahre...).​
Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!

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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#88 Beitrag von Shafirion » Di 1. Apr 2025, 22:07

Tschuttiball hat geschrieben: Di 1. Apr 2025, 17:35
Die Diskussion um Yan Couto und die Verantwortung von Sebastian Kehl als Sportdirektor ist vielschichtig. Es ist unbestritten, dass Couto bei Girona überzeugte und sein Potenzial unter Beweis stellte. Dennoch stellt sich die Frage, ob die Investition von rund 24 Millionen Euro in einen Spieler, der nach 27 Spieltagen noch nicht die erwartete Leistung zeigt, gerechtfertigt ist.​ Gerade mit Bezug auf die eher knappen Kassen des BVBs, wo ein Transfer in der Summe eine erhebliche Ausgabe darstellt.

Natürlich kann kein Sportdirektor die Zukunft vorhersagen, und Transfers bergen immer ein gewisses Risiko. Dennoch sollte bei einer derart hohen Ablösesumme eine sorgfältige Risikoabwägung erfolgen. Die Tatsache, dass Couto in der Bundesliga Anpassungsschwierigkeiten hat und bisher hinter den Erwartungen zurückbleibt, wirft Fragen zur Transferstrategie auf.​ Gab es wirklich keine günstigeren Alternativen? Wage ich zu bezweifeln, gerade Rechtsverteidiger gibt es für deutlich weniger Geld sicherlich auf ähnlichem Niveau wie Couto gespielt hat in bislang 27 von 34 Spieltagen...
Aber genau die Argumentation beruht doch auf einem glasklaren Rückschaufehler. Natürlich hätte man eine günstigere Alternative verpflichten können, die für weniger Geld dieselben oder bessere Leistungen erbracht hätte als Couto in den bisherigen 27 Spielen, wenn man vorher gewusst hätte, wie Couto hier spielen wird. Nur wusste man damals halt nicht, dass Couto so schlecht spielen würde. Die Transferstrategie war ja offensichtlich. Wir wollten eine große Lösung auf der AV-Position, und das ist - jedenfalls nach meiner Einschätzung - auch sinnvoll. Ob es auch eine günstigere Alternative gegeben hätte, hängt ex ante davon ab, wo man die Prioritäten setzen wollte. Du vergleichst aber die damaligen Alternativen aus einer Ex-ante-Perspektive mit den Leistungen von Couto ex post.
Du sagst quasi, dass alles Wissen um seine Leistungen bei Girona und sein Potenzial egal sind; entscheidend sei nur, dass er nach 27 Spieltagen noch nicht die erwartete (!) Leistung gezeigt hat. Was soll man dazu anderes sagen als: Das wusste man halt vorher nicht. Hätten wir das gewusst, könnte man mit guten Gründen sagen: Dann hätten wir auch Wolf behalten können. Aber wir wussten es halt nicht.
Geduld ist in solchen Situationen sicherlich wichtig, doch der BVB kann es sich finanziell nicht leisten, teure Transfers zu tätigen, die erst langfristig oder möglicherweise gar nicht den erhofften Ertrag bringen (es ist nicht der 1. Transfer der in dieser Höhe nicht sofort zündet...).
Natürlich können wir uns das nicht leisten. Aber gleicher Einwand wie eben: Man wusste es ja nicht vorher. Kehl wird ja nicht gesagt haben: Wir geben jetzt mal 4 Mio. Leihgebühr plus 20 Mio. wegen absehbarer Kaufplicht für Couto aus, der dann erst langfristig liefert. Ex ante wird man davon ausgegangen sein, dass Couto sofort einschlägt. Das hat sich nun rückwirkend als falsch herausgestellt und es mag ja sein, dass man das auch auf eine Fehleinschätzung zurückführen kann. Aber man kann nicht einfach so unmittelbar von den schwachen Leistungen auf eine Fehleinschätzung schließen, wie das hier durch die Bank geschieht (und zwar schon deshalb nicht, weil es ja in Form seiner bisherigen Leistungen offensichtliche objektive Gründe gibt, die die Erwartungen in ihn rechtfertigen).

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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#89 Beitrag von Tschuttiball » Di 1. Apr 2025, 22:33

Shafirion hat geschrieben: Di 1. Apr 2025, 22:07 Aber man kann nicht einfach so unmittelbar von den schwachen Leistungen auf eine Fehleinschätzung schließen, wie das hier durch die Bank geschieht (und zwar schon deshalb nicht, weil es ja in Form seiner bisherigen Leistungen offensichtliche objektive Gründe gibt, die die Erwartungen in ihn rechtfertigen).
Und wann darf man denn urteilen? Nach 2 Jahren? Nach 3?

Ich schlage vor: wir schauen nach der Rückrunde 2025/26 nochmals. Dann sollte man hoffentlich eine Bewertung abgeben dürfen, oder wann?
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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#90 Beitrag von jasper1902 » Mi 2. Apr 2025, 07:41

Tschuttiball hat geschrieben: Di 1. Apr 2025, 22:33
Shafirion hat geschrieben: Di 1. Apr 2025, 22:07 Aber man kann nicht einfach so unmittelbar von den schwachen Leistungen auf eine Fehleinschätzung schließen, wie das hier durch die Bank geschieht (und zwar schon deshalb nicht, weil es ja in Form seiner bisherigen Leistungen offensichtliche objektive Gründe gibt, die die Erwartungen in ihn rechtfertigen).
Und wann darf man denn urteilen? Nach 2 Jahren? Nach 3?

Ich schlage vor: wir schauen nach der Rückrunde 2025/26 nochmals. Dann sollte man hoffentlich eine Bewertung abgeben dürfen, oder wann?
Mir fehlt in der Tat auch die Phantasie bei Couto großes Potenzial zu sehen und würde mich gerne täuschen.
Trotz allem würde ich ihm noch eine zweite Saison geben, es sei denn ein "Verrückter" bietet ansatzweise das, was wir bezahlt haben.

sgG

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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#91 Beitrag von Shafirion » Mi 2. Apr 2025, 08:11

Tschuttiball hat geschrieben: Di 1. Apr 2025, 22:33
Shafirion hat geschrieben: Di 1. Apr 2025, 22:07 Aber man kann nicht einfach so unmittelbar von den schwachen Leistungen auf eine Fehleinschätzung schließen, wie das hier durch die Bank geschieht (und zwar schon deshalb nicht, weil es ja in Form seiner bisherigen Leistungen offensichtliche objektive Gründe gibt, die die Erwartungen in ihn rechtfertigen).
Und wann darf man denn urteilen? Nach 2 Jahren? Nach 3?

Ich schlage vor: wir schauen nach der Rückrunde 2025/26 nochmals. Dann sollte man hoffentlich eine Bewertung abgeben dürfen, oder wann?
Die Frage zeigt doch offensichtlich, dass wir aneinander vorbeireden.

Mir geht es um die Frage, wie Coutos künftige Entwicklung ex ante (also zum Zeitpunkt der Entscheidung) absehbar war. Nehmen wir zu analytischen Zwecken mal an, dass eine 70%ige Wahrscheinlichkeit bestand, dass Couto sofort einschlägt (wie auch immer man erstere ermitteln und letzteres definieren mag): Dann wird diese Wahrscheinlichkeit nicht nachträglich kleiner, weil er in den ersten 10, 15 oder 27 Spielen schlecht spielt. Auch nach 2 oder 3 Jahren nicht.

Jeder kann urteilen, wann und nach welchem Maßstab er will. Die Frage ist, wie belastbar das Urteil ist. Der Maßstab kann auch lauten: Wenn der Spieler gut spielt, war Kehl schlau; wenn er schlecht spielt, war Kehl dumm. Ein solches Maßstab ist halt nur dermaßen unterkomplex, dass man auf seiner Grundlage nicht ernsthaft Entscheidungsprozesse evaluieren kann. Natürlich verfährt niemand so schlicht. Aber es ist eine wissenschaftlich gut erfortschte kognivitve Verzerrung, dass man unterbewusst doch so verfährt - und genau das geschieht. Man sieht Coutos Leistungen und sagt sich: Da muss Kehl blind gewesen sein. Natürlich haben die gezeigten Leistungen eine gewisse indizielle Bedeutung, die Aussagekraft kann nur sehr unterschiedlich stark sein. Manchmal iust die Evidenz sehr mächtig. In Coutos Fall ist aber offensichtlich komplizierter, weil er ja in der Vergangenheit schon nachweisbar auf hohem Niveau gut performt hat. Weil aber die kognitive Verzerrung so stark ist, ist es halt eine menschliche Neigung, die Realität so anzupassen, dass sie zur These von der offensichtlichen falschen Entscheidung passt. Typisches Symptom hier ist die Behauptung, er könne halt keine Viererkette. Da hat man eine schöne Erklärung, für den offensichtlichen Fehler. Das Problem ist, dass sie leicht als Scheinerklärung zu enttarnen ist. Also nächster Versuch: Vor einem Transfer dieser Größenordnung hätte man eine sorgfältige Kosten-Risiko-Analyse durchführen müssen. Glaubt denn allen ernstes irgendjemand, dass man solche Transfers ohne eine solche Analyse tätigt? Nur ist eine solche Analyse kein Allheilmittel.

Wozu solche Denkfehler führen, hat Deine Argumentation deutlich gezeigt: Du sagst, die Transferstrategie war zu hinterfragen, weil man auch für weniger Geld jemanden hätte bekomen können, der nicht schlechter spielt als Couto. Dabei werden Ex-ante- und Ex-post-Betrachtung vollkommen vermengt und dadurch entsteht die nächste kognitive Verzerrung. Die Transferstrategie war ja offensichtlich, auf eine "große Lösung" auf der AV-Position zu setzen. Selbst wenn der Couto-Transfer ein glasklar vorausssehbares Debakel gewesen wäre, das nur Kehl nicht erkannt hat, würde dadurch die Transferstrategie nicht "schlecht". Man hätte nur bei identischer Strategie auf einen anderen Spieler setzen müssen. Du hingegen sagst, man hätte auf eine völlig andere Strategie setzen müssen (eine "kleine Lösung" auf der AV-Position). Eine solche Argumentation ergibt aber nur dann Sinn, wenn man Kehl unterstellt, er hätte sehenden Auges einen Fehltransfer getätigt.

Von der Beurteilung der alten Entscheidung grundlegend zu unterscheiden ist die Frage, wie man mit Couto jetzt umgeht. Das erfordert wieder eine neue Prognose, die leider auch schwerfällt. Grund dafür ist wiederum der Umstand, dass so ein großer Unterschied besteht zwischen den Leistungen vor und nach dem Transfer zu uns. Beide Fragen hängen miteinander zusammen, dürfen aber nicht verschliffen werden.

Ich benutzt jetzt aus analytischen Gründen mal stark unterkomplexe Beispiele. Nehmen wir an, Couto kann aus irgendwelchen Gründen in der Bundesliga nicht erfolgreich spielen, aber in allen anderen Ligen. Dann wäre für die neue Prognose klar, dass man ihn abgeben muss. Mitnichten stünde damit fest, dass die alte Prognose unfundiert war. Das hängt davon ab, ob die Inkompabilität zur Bundesliga erkennbar war. Nehmen wir stattdessen an, dass Couto immer ein Jahr braucht, um Fuß zu fassen. Das würde für die neue Prognose bedeuten, dass es rational wäre, weiter Geduld zu haben. Für die Evaluation der alten Prognose käme es zunächst wiederum darauf an, ob dieses "Entwicklungsjahr" vorher erkennbar war. War es das, müsste man fragen, ob es rational vertretbar war, das "Entwicklungsjahr" in Kauf zu nehmen. Auch das lässt sich begründen, aber insofern bin ich bei Dir: Bei Transfers dieser Größenordnung kann man sich das nicht leisten. Bis das ein Kriterium wird, muss man aber erst mal diverse Hürden in der Evaluation überwinden.

Sorry, wenn ich jetzt ins Dozieren gekommen bin. Aber das ist halt das, was ich beruflich tue: über Kausalitäten, Perspektiven, Entscheidungsprozesse und Verantwortung forschen. Mir ist natürlich auch klar, dass das Fußballgeschäft in gewisser Weise unterkomplex ist und teils durchaus nach dem Prinzip funktioniert: War der Transfer gut, hatte Kehl recht, war er schlecht, wackelt Kehls Stuhl. Man ist aber gut beraten, etwas besonnener vorzugehen. Unsere Abwärtsspirale hat auch damit zu tun, dass wir das nicht immer schaffen. Bei Favre war eine Vizemeisterschaft zu wenig, bei Terzic eine CL-Teilnahme. Da spielen auch Fehler bei Prognosen mit rein. Bei Favre hieß es hier immer: Der Kader ist so toll, wir bräuchten nur einen halbwegs guten Trainer. Natürlich könnten wir jetzt sagen: Kehl hatte zwei Jahre keinen großen Erfolg, also weg mit ihm und genau so kann man mit Kovac verfahren. Das bedeutet aber alles Unruhe, Abfindungen, Verschleiß. Deshalb sollten solche Entscheidungen auf Basis einer möglichst differenzierten Analyse erfolgen.

Insofern auch eine Warnung vor Allgemeinplätzen wie "bei Transfers dieser Größenordnung kann man sich kein Risiko leisten". Das klingt wahnsinnig überzeugend, ist es aber nicht, weil man das Risiko nicht "wegkaufen" kann. Natürlich gibt es eine Korrelation, weil sich der Marktpreis letztlich auch auf Basis einer Prognose errechnet. Aber Transfers jeder Größenordnung können scheitern und scheitern regelmäßig, weshalb es jede Saison unzählige Spieler gibt, die 20, 30, 50 oder mehr Millionen gekostet haben, deren Transfers sorgfältig abgewogen und ex ante sinnvoll waren, die aber dann aus irgendwelchen nicht oder schlecht vorhersehbaren Gründen nicht die Erwartungen erfüllen.

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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#92 Beitrag von cloud88 » Mi 2. Apr 2025, 09:58

Couto sollte ja offensichtlich die rechte aussenbahn bearbeiten und auch für Offensiven Impact liefern. Wir sollten nicht vergessen das er erst 22 Jahre ist.
Letzte Saison hatte er mit 10 Vorlagen einen größeren Anteil am Erfolg der Mannschaft. Aktuell steht die Mannschaft auf Platz 13 und kämpft gegen den Abstieg.

Ich verstehe die Diskussion, gleichzeitig aber nicht diese Schärfe. Nmecha, Bensebaini, Beier, Adeyemi usw brauchten auch längere Zeit und diese kannten das Land und die Liga.

Von Wiki:
"Couto hat eine ähnliche Spielweise wie Dani Alves. Die größte Stärke des Rechtsverteidigers ist seine Geschwindigkeit, weshalb er auch den Spitznamen „Flash“ trägt."

Ich Persönlich finde ich auch nicht langsam, sondern sein Stellungsspiel in der Abwehr nicht gut, wodurch er überlaufen wird.

Eine entscheidende Frage wird wohl die des nächsten Trainers sein, spielt er Offensiver wird auch er stärker werden.

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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#93 Beitrag von Zubitoni » Mi 2. Apr 2025, 10:00

ok geschwindigkeit hätte ich ihm wohl zuallerletzt als stärke attestiert… aber ja, vielleicht geht geschwindigkeit ja mit stellungsspiel einher. :?
Eine Meinung.

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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#94 Beitrag von Tschuttiball » Mi 2. Apr 2025, 11:24

Shafirion hat geschrieben: Mi 2. Apr 2025, 08:11 Die Frage zeigt doch offensichtlich, dass wir aneinander vorbeireden.

Mir geht es um die Frage, wie Coutos künftige Entwicklung ex ante (also zum Zeitpunkt der Entscheidung) absehbar war. Nehmen wir zu analytischen Zwecken mal an, dass eine 70%ige Wahrscheinlichkeit bestand, dass Couto sofort einschlägt (wie auch immer man erstere ermitteln und letzteres definieren mag): Dann wird diese Wahrscheinlichkeit nicht nachträglich kleiner, weil er in den ersten 10, 15 oder 27 Spielen schlecht spielt. Auch nach 2 oder 3 Jahren nicht.

Jeder kann urteilen, wann und nach welchem Maßstab er will. Die Frage ist, wie belastbar das Urteil ist. Der Maßstab kann auch lauten: Wenn der Spieler gut spielt, war Kehl schlau; wenn er schlecht spielt, war Kehl dumm. Ein solches Maßstab ist halt nur dermaßen unterkomplex, dass man auf seiner Grundlage nicht ernsthaft Entscheidungsprozesse evaluieren kann. Natürlich verfährt niemand so schlicht. Aber es ist eine wissenschaftlich gut erfortschte kognivitve Verzerrung, dass man unterbewusst doch so verfährt - und genau das geschieht. Man sieht Coutos Leistungen und sagt sich: Da muss Kehl blind gewesen sein. Natürlich haben die gezeigten Leistungen eine gewisse indizielle Bedeutung, die Aussagekraft kann nur sehr unterschiedlich stark sein. Manchmal iust die Evidenz sehr mächtig. In Coutos Fall ist aber offensichtlich komplizierter, weil er ja in der Vergangenheit schon nachweisbar auf hohem Niveau gut performt hat. Weil aber die kognitive Verzerrung so stark ist, ist es halt eine menschliche Neigung, die Realität so anzupassen, dass sie zur These von der offensichtlichen falschen Entscheidung passt. Typisches Symptom hier ist die Behauptung, er könne halt keine Viererkette. Da hat man eine schöne Erklärung, für den offensichtlichen Fehler. Das Problem ist, dass sie leicht als Scheinerklärung zu enttarnen ist. Also nächster Versuch: Vor einem Transfer dieser Größenordnung hätte man eine sorgfältige Kosten-Risiko-Analyse durchführen müssen. Glaubt denn allen ernstes irgendjemand, dass man solche Transfers ohne eine solche Analyse tätigt? Nur ist eine solche Analyse kein Allheilmittel.

Wozu solche Denkfehler führen, hat Deine Argumentation deutlich gezeigt: Du sagst, die Transferstrategie war zu hinterfragen, weil man auch für weniger Geld jemanden hätte bekomen können, der nicht schlechter spielt als Couto. Dabei werden Ex-ante- und Ex-post-Betrachtung vollkommen vermengt und dadurch entsteht die nächste kognitive Verzerrung. Die Transferstrategie war ja offensichtlich, auf eine "große Lösung" auf der AV-Position zu setzen. Selbst wenn der Couto-Transfer ein glasklar vorausssehbares Debakel gewesen wäre, das nur Kehl nicht erkannt hat, würde dadurch die Transferstrategie nicht "schlecht". Man hätte nur bei identischer Strategie auf einen anderen Spieler setzen müssen. Du hingegen sagst, man hätte auf eine völlig andere Strategie setzen müssen (eine "kleine Lösung" auf der AV-Position). Eine solche Argumentation ergibt aber nur dann Sinn, wenn man Kehl unterstellt, er hätte sehenden Auges einen Fehltransfer getätigt.

Von der Beurteilung der alten Entscheidung grundlegend zu unterscheiden ist die Frage, wie man mit Couto jetzt umgeht. Das erfordert wieder eine neue Prognose, die leider auch schwerfällt. Grund dafür ist wiederum der Umstand, dass so ein großer Unterschied besteht zwischen den Leistungen vor und nach dem Transfer zu uns. Beide Fragen hängen miteinander zusammen, dürfen aber nicht verschliffen werden.

Ich benutzt jetzt aus analytischen Gründen mal stark unterkomplexe Beispiele. Nehmen wir an, Couto kann aus irgendwelchen Gründen in der Bundesliga nicht erfolgreich spielen, aber in allen anderen Ligen. Dann wäre für die neue Prognose klar, dass man ihn abgeben muss. Mitnichten stünde damit fest, dass die alte Prognose unfundiert war. Das hängt davon ab, ob die Inkompabilität zur Bundesliga erkennbar war. Nehmen wir stattdessen an, dass Couto immer ein Jahr braucht, um Fuß zu fassen. Das würde für die neue Prognose bedeuten, dass es rational wäre, weiter Geduld zu haben. Für die Evaluation der alten Prognose käme es zunächst wiederum darauf an, ob dieses "Entwicklungsjahr" vorher erkennbar war. War es das, müsste man fragen, ob es rational vertretbar war, das "Entwicklungsjahr" in Kauf zu nehmen. Auch das lässt sich begründen, aber insofern bin ich bei Dir: Bei Transfers dieser Größenordnung kann man sich das nicht leisten. Bis das ein Kriterium wird, muss man aber erst mal diverse Hürden in der Evaluation überwinden.

Sorry, wenn ich jetzt ins Dozieren gekommen bin. Aber das ist halt das, was ich beruflich tue: über Kausalitäten, Perspektiven, Entscheidungsprozesse und Verantwortung forschen. Mir ist natürlich auch klar, dass das Fußballgeschäft in gewisser Weise unterkomplex ist und teils durchaus nach dem Prinzip funktioniert: War der Transfer gut, hatte Kehl recht, war er schlecht, wackelt Kehls Stuhl. Man ist aber gut beraten, etwas besonnener vorzugehen. Unsere Abwärtsspirale hat auch damit zu tun, dass wir das nicht immer schaffen. Bei Favre war eine Vizemeisterschaft zu wenig, bei Terzic eine CL-Teilnahme. Da spielen auch Fehler bei Prognosen mit rein. Bei Favre hieß es hier immer: Der Kader ist so toll, wir bräuchten nur einen halbwegs guten Trainer. Natürlich könnten wir jetzt sagen: Kehl hatte zwei Jahre keinen großen Erfolg, also weg mit ihm und genau so kann man mit Kovac verfahren. Das bedeutet aber alles Unruhe, Abfindungen, Verschleiß. Deshalb sollten solche Entscheidungen auf Basis einer möglichst differenzierten Analyse erfolgen.

Insofern auch eine Warnung vor Allgemeinplätzen wie "bei Transfers dieser Größenordnung kann man sich kein Risiko leisten". Das klingt wahnsinnig überzeugend, ist es aber nicht, weil man das Risiko nicht "wegkaufen" kann. Natürlich gibt es eine Korrelation, weil sich der Marktpreis letztlich auch auf Basis einer Prognose errechnet. Aber Transfers jeder Größenordnung können scheitern und scheitern regelmäßig, weshalb es jede Saison unzählige Spieler gibt, die 20, 30, 50 oder mehr Millionen gekostet haben, deren Transfers sorgfältig abgewogen und ex ante sinnvoll waren, die aber dann aus irgendwelchen nicht oder schlecht vorhersehbaren Gründen nicht die Erwartungen erfüllen.
Ich verstehe deinen Punkt, dass Transfers immer mit Unsicherheiten verbunden sind und eine ex-ante-Bewertung nicht einfach ist. Aber mein Kritikpunkt ist ein anderer: Es geht mir einzig und allein um die Höhe der Ablöse.

Borussia Dortmund ist kein Klub, der sich teure Fehlinvestitionen leisten kann – Schulz, Schürrle & Co. sollten eigentlich mahnende Beispiele gewesen sein. Unser Geschäftsmodell basiert darauf, hohe Ablösen entweder für Spieler mit klarem Entwicklungspotenzial (Top-Talente à la Haaland/Bellingham) oder für Sofort-Verstärkungen (Guirassy) auszugeben. Solche Transfers müssen sitzen. 25 bis 30 Millionen sind für uns keine Kleinigkeit – bei dieser Summe muss das Risiko eines Fehlschlags minimal sein. Das ist mein Punkt.

Ich habe lieber Transfers à la Svensson oder Ryerson: geringes Risiko, da geringe Ablösesumme. Bei Couto hingegen war das Kosten-Risiko-Verhältnis deutlich ungünstiger – und das, obwohl wir ihn nach nur wenigen Spielen verpflichten mussten. War das wirklich gut verhandelt?

Wenn man für so viel Geld einen Aussenverteidiger verpflichtet, dann muss er entweder sofort liefern oder sein Potenzial so offensichtlich sein, dass man ihn im Zweifel mit Gewinn weiterverkaufen kann. Beides ist bei Couto fraglich (siehe allein hier auf der Seite die ersten Zweifel z.B. an seinem Stellungsspiel). Schon vor dem Transfer gab es berechtigte Zweifel, ob er in einer Viererkette funktioniert – unser jahrelang präferiertes System. Und wenn dieses Risiko absehbar war, stellt sich die Frage: Warum hat man dann für ihn so tief in die Tasche gegriffen, anstatt eine günstigere Alternative mit einem ähnlichen Risiko zu wählen?
Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!

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Re: 27. Spieltag 30.03.25 BVB vs Mainz 05

#95 Beitrag von Optimus » Mi 2. Apr 2025, 11:30

cloud88 hat geschrieben: Mi 2. Apr 2025, 09:58 Couto sollte ja offensichtlich die rechte aussenbahn bearbeiten und auch für Offensiven Impact liefern. Wir sollten nicht vergessen das er erst 22 Jahre ist.
Letzte Saison hatte er mit 10 Vorlagen einen größeren Anteil am Erfolg der Mannschaft. Aktuell steht die Mannschaft auf Platz 13 und kämpft gegen den Abstieg.

Ich verstehe die Diskussion, gleichzeitig aber nicht diese Schärfe. Nmecha, Bensebaini, Beier, Adeyemi usw brauchten auch längere Zeit und diese kannten das Land und die Liga.

Von Wiki:
"Couto hat eine ähnliche Spielweise wie Dani Alves. Die größte Stärke des Rechtsverteidigers ist seine Geschwindigkeit, weshalb er auch den Spitznamen „Flash“ trägt."

Ich Persönlich finde ich auch nicht langsam, sondern sein Stellungsspiel in der Abwehr nicht gut, wodurch er überlaufen wird.

Eine entscheidende Frage wird wohl die des nächsten Trainers sein, spielt er Offensiver wird auch er stärker werden.
Parallel zu Yan Couto hat ja Leverkusen mit Aleix García den Kapitän und Top-Spieler vom FC Girona im Sommer geholt. Er war ja, wie Yan Couto, einer der Garanten für der Erfolg vom FC Girona.
Aleix García hat letzte Saison von 38 Liga-Spiele 37 gespielt. Davon 35 Spiele über 90 Min. Ein Spiel war er gesperrt

Auch er ist in Leverkusen noch nicht angekommen.
Simon Rolfes sieht bei Sommer-Neuzugang Aleix García (27) noch einiges Steigerungspotenzial. „Alle Neuzugänge, das hat man schon gemerkt, brauchen ein wenig, um in die Mannschaft zu kommen und sich an die Spielweise und die Automatismen zu gewöhnen. Das gilt auch für Aleix. Ich bin mir sicher, dass bei ihm noch deutlich mehr geht“, so der Geschäftsführer Sport von Bayer Leverkusen im Gespräch mit dem ‚kicker‘.
Garcia habe „die fußballerischen Voraussetzungen dafür. Für die sportliche und soziale Integration - das war bei vielen Spielern so, die wir geholt haben - braucht es aber ein wenig Zeit“. Rolfes, der betont, dass die Spielweise beim FC Girona – dem Ex-Verein des Mittelfeldspielers – eine andere war und ist sich sicher: „Schon jetzt hat er einige Schritte gemacht. Bislang hatte Garcia keinen festen Stammplatz inne und tat sich vor allem in der Rückwärtsbewegung schwer.

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Kofi Annan

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