Ich finde es leider ziemlich beängstigend wie viele Kommentare hier und in der gesamten Medienlandschaft, die Aussagen teilweise herunterspielen und verharmlosen.
Dieses "das wird man ja noch sagen dürfen" führt nämlich leider zu genau der gesellschaftlichen Verrohung wie wir sie in den letzten Jahren erleben dürfen.
Im Netz werden Dinge gesagt, Leute werden aufgehetzt, falsche Tatsachen behauptet und verharmlost. Irgendwann fühlen sich dann Leute berufen, diesen Worten Taten folgen zu lassen (siehe Trump Rhetorik und den gestrigen Amoklauf in El Paso oder AFD Rhetorik und den Mord an Lübke).
Ich weiß selber dass Tönnies niemanden aufstachelt mit seiner Aussage. Dennoch führen solche Aussagen, gerade wenn sie von Personen die in der Öffentlichkeit stehen gemacht werden, zu weiteren Ressentiments gegenüber den Menschen auf dem afrikanischen Kontinent.
Es wird ein Bild gezeichnet: Afrikaner = rückständig = ständig schnackselnd = Gefahr für die Welt, da zu viele
Und jetzt kommt das eigentlich perfide an seiner Aussage: Er erweckt ja den Eindruck, dass die Afrikaner die großen "Klimakiller" sind. Kein Wort davon, dass die westlichen Industrien die eigentlichen Verursacher des Klimawandels sind. Ich würde auch mal gerne den C02-Abdruck seines Unternehmens sehen...
Das schlimme ist, dass er mit seinen Aussagen genau die Leute befeuert, die eine diffuse Angst vor Immigranten haben. Jetzt können die noch besser sagen: "Seht ihr, der böse schwarze Mann macht auch noch unser schönes Klima kaputt!"
Natürlich brauchen viele afrikanische Länder Unterstützung vor Ort; also Hilfe zur Selbsthilfe. Aber das ist nicht mit dem Bauen von Kraftwerken getan. Bleibt noch die spannende Frage, ob der Tönnies wohl Öko-Strom Kraftwerke meinte, wo ihm doch das Klima so am Herzen liegt....
