Quo vadis BVB?

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Shafirion
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Re: Quo vadis BVB?

#3421 Beitrag von Shafirion » So 30. Mär 2025, 13:11

cloud88 hat geschrieben: So 30. Mär 2025, 12:28
Stumpen hat geschrieben: So 30. Mär 2025, 07:05
Im Sommer muss es hier einen Trainer geben der zum Wunschsystem passt und dieses Entwickelt. Ob es dann Ballbesitz, Gegenpressing, Konter oder ins Tor schreien ist, ist völlig egal der Kader muss dafür ausgelegt sein.
... wer gibt dieses System vor, wenn nicht der Trainer? Und wenn es nicht der Trainer ist, wer dann.
Der Verein gibt das System vor, oder glaubst du man tauscht mit jedem Trainer 20 Spieler aus?
In solchen Diskussionen wird immer so getan, als ob Trainer und Spieler auf ein System festgelegt sind. In der Realität sind die Grenzen auch fließend. Es wird also im Zweifel nicht so funktionieren, dass der Verein jetzt ein System festlegt und dann den passenden Trainer sucht. Sonst müsste man ja, Clouds Argument zugrundegelegt, auch zwangsläufig ein System jetzt festlegen, was im Kern zum jetzigen Spielermaterial passt, wodurch ein größerer Umbruch schon wieder schwierig wird.

Realistisch betrachtet sind die Übergänge fließender. Sprich: Man wird sich nach geeigneten Kandidaten umsehen. Das wird schwer genug. Es gibt wenig gute Kandidaten und wir sind gerade auch nicht wahnsinnig attraktiv. Diese Suche kann und wird man nicht dadurch unnötig schwieriger machen, dass man durch eine Vorfestlegung etliche Kandidaten ausschließt. Also wird man sich mit geeigneten Kandidaten austauschen und da wird in Einzelgesprächen auch erörtert, inwiefern die Vorstellungen des Kandidaten mit dem aktuellen Kader umsetzbar sind. Wenn da einger sagt, man müsste 20 Spieler tauschen, ist es halt kein Kandidat. Sofern es mit moderaten Änderungen passt, ist das in Ordnung und gibt uns für den Transfersommer eine Richtung vor.

Und natürlich wäre es großartig, stünde der neue Trainer frühzeitig fest. Auch da ist es aber komplizierter. Alle wünschen sich eine große Lösung auf der Trainerbank. Da gibt der Markt schon nicht viel her. Sofern wir überhaupt für eine große Lösung attraktiv sind, wird es in deren Interesse liegen, erstmal abzuwarten, wo wir landen und was sich sonst noch für Türen öffnen. Jetzt kann man wieder sagen: Dann wollen wir den nicht. Aber es ist jetzt auch nicht so, dass lauter tolle Trainer Schlange stehen, die alle nur darauf warten, bei uns unterschreiben zu können.

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Re: Quo vadis BVB?

#3422 Beitrag von Exilruhri » So 30. Mär 2025, 13:41

Zubitoni hat geschrieben: So 30. Mär 2025, 11:57 bin gespannt, was die rasenballer jetzt machen. bestimmt hätten sie auch gerne unseren kovac verpflichtet, aber den haben wir ja jetzt!! :mrgreen: :wave:

roger schmidt könnte gut passen, aber der will ja erst am saisonende. oder macht er für rb vielleicht eine ausnahme? was für eine watschn das für uns wäre…

schon doof, dass da ne echte konkurrenz entstanden ist bei der trainersuche…
Klopp wird vermutlich nicht zur Verfügung stehen. ;)
Ob sie erneut auf einen Trainer aus dem RB-Kosmos setzen wollen? Beim letzten Mal hat es ja nicht sooo gut geklappt. :-)
Vielleicht wählen sie ja auch eine Interimslösung bis Saisonende. Dann können sie immer noch Kovac verpflichten. :D
Mit dem Stein der Weisen macht ein Schlauer Schotter.

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Re: Quo vadis BVB?

#3423 Beitrag von Stumpen » So 30. Mär 2025, 14:52

... mit Klopp in deren Reihen wird man schon etwas kreativer sein, als Kovac zu holen.

Mein Gefühl ist, die gehen gestärkt aus den Trainerwechsel hervor. Nicht so wie bei uns.

Allerdings sind deren Probleme auch andere.

Nur die relativ kleinen Mannschaften haben wir gemein, hat bei beiden nicht funktioniert.
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

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Re: Quo vadis BVB?

#3424 Beitrag von Optimus » So 30. Mär 2025, 14:58

Stumpen hat geschrieben: So 30. Mär 2025, 14:52 ... mit Klopp in deren Reihen wird man schon etwas kreativer sein, als Kovac zu holen.

Mein Gefühl ist, die gehen gestärkt aus den Trainerwechsel hervor. Nicht so wie bei uns.

Allerdings sind deren Probleme auch andere.

Nur die relativ kleinen Mannschaften haben wir gemein, hat bei beiden nicht funktioniert.
Nach Informationen der ‚Bild‘ übernimmt Zsolt Löw den vakanten Posten bis zum Sommer. Perspektivisch wollen die Sachsen dann eine „große Lösung“ präsentieren, berichtet das Boulevardblatt weiter.
Aktuell ist der Ungar, der zwischen 2012 und 2018 schon als Assistenztrainer bei den RB-Klubs fungiert hat, als Head of Soccer Development im Dosen-Kosmo an der Seite von Jürgen Klopp tätig.
Optimisten, Pessimisten - letztlich liegen beide falsch. Aber der Optimist lebt glücklicher.
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Re: Quo vadis BVB?

#3425 Beitrag von cloud88 » So 30. Mär 2025, 16:52

Shafirion hat geschrieben: So 30. Mär 2025, 13:11
cloud88 hat geschrieben: So 30. Mär 2025, 12:28
Stumpen hat geschrieben: So 30. Mär 2025, 07:05
Im Sommer muss es hier einen Trainer geben der zum Wunschsystem passt und dieses Entwickelt. Ob es dann Ballbesitz, Gegenpressing, Konter oder ins Tor schreien ist, ist völlig egal der Kader muss dafür ausgelegt sein.
... wer gibt dieses System vor, wenn nicht der Trainer? Und wenn es nicht der Trainer ist, wer dann.
Der Verein gibt das System vor, oder glaubst du man tauscht mit jedem Trainer 20 Spieler aus?
In solchen Diskussionen wird immer so getan, als ob Trainer und Spieler auf ein System festgelegt sind. In der Realität sind die Grenzen auch fließend. Es wird also im Zweifel nicht so funktionieren, dass der Verein jetzt ein System festlegt und dann den passenden Trainer sucht. Sonst müsste man ja, Clouds Argument zugrundegelegt, auch zwangsläufig ein System jetzt festlegen, was im Kern zum jetzigen Spielermaterial passt, wodurch ein größerer Umbruch schon wieder schwierig wird.

Realistisch betrachtet sind die Übergänge fließender. Sprich: Man wird sich nach geeigneten Kandidaten umsehen. Das wird schwer genug. Es gibt wenig gute Kandidaten und wir sind gerade auch nicht wahnsinnig attraktiv. Diese Suche kann und wird man nicht dadurch unnötig schwieriger machen, dass man durch eine Vorfestlegung etliche Kandidaten ausschließt. Also wird man sich mit geeigneten Kandidaten austauschen und da wird in Einzelgesprächen auch erörtert, inwiefern die Vorstellungen des Kandidaten mit dem aktuellen Kader umsetzbar sind. Wenn da einger sagt, man müsste 20 Spieler tauschen, ist es halt kein Kandidat. Sofern es mit moderaten Änderungen passt, ist das in Ordnung und gibt uns für den Transfersommer eine Richtung vor.

Und natürlich wäre es großartig, stünde der neue Trainer frühzeitig fest. Auch da ist es aber komplizierter. Alle wünschen sich eine große Lösung auf der Trainerbank. Da gibt der Markt schon nicht viel her. Sofern wir überhaupt für eine große Lösung attraktiv sind, wird es in deren Interesse liegen, erstmal abzuwarten, wo wir landen und was sich sonst noch für Türen öffnen. Jetzt kann man wieder sagen: Dann wollen wir den nicht. Aber es ist jetzt auch nicht so, dass lauter tolle Trainer Schlange stehen, die alle nur darauf warten, bei uns unterschreiben zu können.
Das hat die letzten Jahre auch so hervorragend Funktioniert.
Nach Klopp kam Tuchel usw ständig wechselte das System wie man spielen wollte, weswegen die Mannschaft am ende keines wirklich konnte.

Diese Flüssigen Übergänge sind einer der Gründe wieso wir so schwach dastehen.
Für Rose wurden Spieler für eine doppelspitze geholt, diese wurde danach verworfen. Bensebaini anstatt Grimaldo weil man Defensiver stärker stehen wollte, dann wurde aber der fehlende Offensive Imput nicht geholt.
Das zieht sich im Grunde durch die Truppe durch.

Für einen Ballbesitzfußball musst du viele Spieler austauschen, den Ansatz hatte Sahin versucht.
Für defensiven fehlt dir im Mittelfeld die Offensive Power.
Für Offensive Fußball der Trainer.

Jeder Trainer der im Gespräch ist, sieht den Kader und die viele Arbeit, wäre alles klarer vorgegeben wäre der Kader nicht so stark unausgewogen.

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Re: Quo vadis BVB?

#3426 Beitrag von Shafirion » So 30. Mär 2025, 17:43

cloud88 hat geschrieben: So 30. Mär 2025, 16:52
Das hat die letzten Jahre auch so hervorragend Funktioniert.
Nach Klopp kam Tuchel usw ständig wechselte das System wie man spielen wollte, weswegen die Mannschaft am ende keines wirklich konnte.

Diese Flüssigen Übergänge sind einer der Gründe wieso wir so schwach dastehen.
Für Rose wurden Spieler für eine doppelspitze geholt, diese wurde danach verworfen. Bensebaini anstatt Grimaldo weil man Defensiver stärker stehen wollte, dann wurde aber der fehlende Offensive Imput nicht geholt.
Das zieht sich im Grunde durch die Truppe durch.

Für einen Ballbesitzfußball musst du viele Spieler austauschen, den Ansatz hatte Sahin versucht.
Für defensiven fehlt dir im Mittelfeld die Offensive Power.
Für Offensive Fußball der Trainer.

Jeder Trainer der im Gespräch ist, sieht den Kader und die viele Arbeit, wäre alles klarer vorgegeben wäre der Kader nicht so stark unausgewogen.
Jeder, der halbwegs vertraut mit meinen Beiträgen ist, weiß, dass ich der erste bin, der fehlende Konstanz moniert. Das Problem ist da aber eher, dass man zu oft den Trainern nicht genügend Zeit gegeben hat. Was Du vorschlägst, ist das komplett entgegengesetze Extrem, wo man alles auf Dauer vereinheitlicht. Die Diskussion haben wir ja ausführlich genug geführt. Bei uns ist in den letzten Jahren sicher viel schief gelaufen. Man kann das alles analysieren, was schwierig genug ist. Du behauptest im Grunde: Hätten wir uns "einfach" irgendwann auf ein BVB-System festgelegt, wäre das alles ganz anders und viel besser gelaufen. Wie soll man gegen solche wunderhaften Versprechungen argumentieren?

Bei allen komplexeren Institionen sind solch fließende Übergäng mehr oder weniger alternativlos. Es ist ein großer Irrtum, dass man die Probleme einer imperfekten Welt mit irgendwelchen "perfekten" Plänen bewältigt. Praktisch funktioniert es mehr oder weniger inkrementell.

Die naheliegende Frage wäre ja jetzt z.B.: Wer legt das System fest? Kehl? Der im Sommer möglicherweise weg ist? Watkze? Und diese eine Festlegung zementiert dann alles? Und wenn dann der einzig wirklich gute Trainer eine etwas andere Vorstellung hat, holt man den aus Dogmatismus nicht? Die ganz großen Transfers der letzten Jahre (Bellingham, Haaland usw.): Was wäre, wenn die jetzt nicht ganz genau ins System gepasst hätten? Hätte man die auch nicht geholt? Soll man sich da wirklich jeder Flexbilität berauben?

Wir sind am Ende unter Klopp gescheitert, weil sich sein Ansatz bei uns abgenutzt hatte und die Gegner irgendwann verstanden haben, dass man uns den Ball überlassen und destruktiv spielen müssen. Was macht man, wenn das System plötzlich nicht mehr funktioniert? Das ist eine konstante geblieben seither. Da ist es doch völlig normal, dass man seine Vorstellung ändert und möglicherweise auch ändern muss, wie der Verein spielen soll.

Hier wird aber so getan, als müsse man sich einfach nur einmal auf ein System festlegen, einfach immer die passenden Trainer und Spieler holen (als wäre das annähernd so einfach) und alles funktioniert quasi von allein. Natürlich kann Watzke jetzt morgen sagen: ab jetzt spielen wir nur noch 4-2-3-1 mit Ballbesitz oder 3-5-2 mit Gegenpressing. Und dann passt man die ganze Mannschaft und den Trainer, dasselbe für die Jugendmannschaft. Wunderdinge sollte man sich davon auch nicht versprechen. Und vor allem müssen wir dann alle beten, dass Watzke auf das richtige Pferd gesetzt hat.

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Re: Quo vadis BVB?

#3427 Beitrag von Shafirion » So 30. Mär 2025, 18:23

Übrigens ist auch die Ära Klopp ganz sicher kein Beispiel für das, was hier propagiert wird. Damals hat man sich sicher vor allem von Klopps Charisma bei der Verpflichtung leiten lassen. Klopp hat dann erst ein 4-4-2 spielen lassen mit "flacher Vier" im Mittelfeld, ist irgendwann zu einem 4-2-3-1 gewechselt. Als man Lewandowski geholt hat, war Barrios noch vorne gesetzt. Also hat man das System so geändert, dass Lewandowski die Zehn etwas atypisch interpretiert hat. Alles Beispiele, für das was ich sagen will: Wenn man so einen Spieler bekommen kann, kann es sinnvoll sein, das System etwas anders zurecht zu schneiden, um ihm einen Platz zu bieten. Und am Ende hat sich Klopps Fußball abgenutzt, das Zitat, entweder er müsse gehen oder es müsste sich ganz viel ändern, ist Legion. Das zeigt ja auch, dass die Leistungskraft eines auf immer und ewig feststehenden Systems begrenzt ist.

Oder Alonso bei Bayer: Die spielen mal Dreierkette, mal Viererkette. Frimpong spielt da mal RV, mal RM, mal Außenstürmer. Die spielen grundsätzlich mit Stoßstürmer, lassen den dann gegen Bayern gerne mal (durchaus erfolgreich) weg oder spielen jetzt sogar mit zwei Stoßstürmern. Die leben nicht zuletzt von taktischer Flexibilität. Das zeichnet für mich einen guten Trainer aus, dass er flexibel genug ist, für die Stärken und Schwächen der eigenen Spieler die passende Taktik zu finden. Frimpong z.B. ist defensiv auch eher anfällig, offensiv halt eine Granate und Xabi Alonso schafft es, die Mannschaft so auszurichten, dass man seine Stärken ausnutzt und als Team die Schwächen kompensiert (während wir hier von irgendwelchen perfekten Außenverteidigern träumen, die idealerweise viele Stärken, aber keine Schwächen haben, deshalb unbezahlbar sind und ein Traum bleiben).

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Re: Quo vadis BVB?

#3428 Beitrag von cloud88 » So 30. Mär 2025, 18:45

Shafirion hat geschrieben: So 30. Mär 2025, 17:43
cloud88 hat geschrieben: So 30. Mär 2025, 16:52
Das hat die letzten Jahre auch so hervorragend Funktioniert.
Nach Klopp kam Tuchel usw ständig wechselte das System wie man spielen wollte, weswegen die Mannschaft am ende keines wirklich konnte.

Diese Flüssigen Übergänge sind einer der Gründe wieso wir so schwach dastehen.
Für Rose wurden Spieler für eine doppelspitze geholt, diese wurde danach verworfen. Bensebaini anstatt Grimaldo weil man Defensiver stärker stehen wollte, dann wurde aber der fehlende Offensive Imput nicht geholt.
Das zieht sich im Grunde durch die Truppe durch.

Für einen Ballbesitzfußball musst du viele Spieler austauschen, den Ansatz hatte Sahin versucht.
Für defensiven fehlt dir im Mittelfeld die Offensive Power.
Für Offensive Fußball der Trainer.

Jeder Trainer der im Gespräch ist, sieht den Kader und die viele Arbeit, wäre alles klarer vorgegeben wäre der Kader nicht so stark unausgewogen.
Jeder, der halbwegs vertraut mit meinen Beiträgen ist, weiß, dass ich der erste bin, der fehlende Konstanz moniert. Das Problem ist da aber eher, dass man zu oft den Trainern nicht genügend Zeit gegeben hat. Was Du vorschlägst, ist das komplett entgegengesetze Extrem, wo man alles auf Dauer vereinheitlicht. Die Diskussion haben wir ja ausführlich genug geführt. Bei uns ist in den letzten Jahren sicher viel schief gelaufen. Man kann das alles analysieren, was schwierig genug ist. Du behauptest im Grunde: Hätten wir uns "einfach" irgendwann auf ein BVB-System festgelegt, wäre das alles ganz anders und viel besser gelaufen. Wie soll man gegen solche wunderhaften Versprechungen argumentieren?

Bei allen komplexeren Institionen sind solch fließende Übergäng mehr oder weniger alternativlos. Es ist ein großer Irrtum, dass man die Probleme einer imperfekten Welt mit irgendwelchen "perfekten" Plänen bewältigt. Praktisch funktioniert es mehr oder weniger inkrementell.

Die naheliegende Frage wäre ja jetzt z.B.: Wer legt das System fest? Kehl? Der im Sommer möglicherweise weg ist? Watkze? Und diese eine Festlegung zementiert dann alles? Und wenn dann der einzig wirklich gute Trainer eine etwas andere Vorstellung hat, holt man den aus Dogmatismus nicht? Die ganz großen Transfers der letzten Jahre (Bellingham, Haaland usw.): Was wäre, wenn die jetzt nicht ganz genau ins System gepasst hätten? Hätte man die auch nicht geholt? Soll man sich da wirklich jeder Flexbilität berauben?

Wir sind am Ende unter Klopp gescheitert, weil sich sein Ansatz bei uns abgenutzt hatte und die Gegner irgendwann verstanden haben, dass man uns den Ball überlassen und destruktiv spielen müssen. Was macht man, wenn das System plötzlich nicht mehr funktioniert? Das ist eine konstante geblieben seither. Da ist es doch völlig normal, dass man seine Vorstellung ändert und möglicherweise auch ändern muss, wie der Verein spielen soll.

Hier wird aber so getan, als müsse man sich einfach nur einmal auf ein System festlegen, einfach immer die passenden Trainer und Spieler holen (als wäre das annähernd so einfach) und alles funktioniert quasi von allein. Natürlich kann Watzke jetzt morgen sagen: ab jetzt spielen wir nur noch 4-2-3-1 mit Ballbesitz oder 3-5-2 mit Gegenpressing. Und dann passt man die ganze Mannschaft und den Trainer, dasselbe für die Jugendmannschaft. Wunderdinge sollte man sich davon auch nicht versprechen. Und vor allem müssen wir dann alle beten, dass Watzke auf das richtige Pferd gesetzt hat.
Welcher Trainer hatte den zuwenig Zeit?
Im Grunde war doch jeder Wechsel unvermeidlich.
Tuchel aus diversen Menschlichen Gründen.
Bosz und Stöger Leistungsbezogen.
Favre hatte über 2 Jahre mit einem Kader für ihn zusammengestellt mit Top Spielern.
Rose kann man drüber reden, gleichzeitig sagte er ja das er gehen will, weil man zu verschiedene Ansichten hatte.
Terzic und Sahin Leistung in der Liga.
Kovac ist mich der Stöger der es irgendwie retten soll.

Wie damals schon Diskutiert wurde der Kader zum Zeitpunkt Favre immer mehr vermischt. Malen und Adeyemi passten eigentlich nicht zum Terzic Fußball.
Das zieht sich durch den Kader.

Die Gegenfrage ist doch wieso andere Vereine die bis sie leergekauft werden mithalten können. Oder wieso B04 so stark geworden ist.

Der BVB der letzten Jahre erinnert immer wieder an das City vor Pep, gute Individuelle Qualität aber es passt nicht zusammen. Wir sind vermutlich der einzige große Verein der so oft die Aufstellungen und Systeme Wechselt. 3er Kette, 4er Kette, doppel 6, nur ein 6er. Großer Stürmer, kleiner Stürmer, schneller Stürmer, Kaffeestürmer.
10er, kein 10er oder mal 3 10er.

Spieler werden auf Positionen verschoben wie andere die Unterwäsche wechseln.

Wie damals bin ich der Meinung das Spieler wie Bellingham immer Funktionieren, nicht aber Spieler wie die nicht diese Qualitäten haben wie z.b. Brandt.

Alonso wechselt häufiger, aber auch dort erkennt man sehr oft ob ein 9er spielt oder nicht. Genau so wie anfällig die Aussen sind. Bei Alonso gibt es klare Regeln und Strukturen unabhängig von der Aufstellung. Sie spielen Ballbesitz und haben sich auf dieses Prinzip den rest aufgebaut. RB spielt seit Jahren ihr Gegenpressing.

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Re: Quo vadis BVB?

#3429 Beitrag von Stumpen » Mo 31. Mär 2025, 08:08

Favre hatte über 2 Jahre mit einem Kader für ihn zusammengestellt mit Top Spielern.
... da möchte ich gerne intervenieren. Für Favre wurde kein Kader mit Topspielern zusammengestellt.

Man hat ihn Spieler vor die Nase gesetzt, die er zumeist gar nicht haben wollte. Er hatte mit Abstand ein jüngeres Team auf dem Feld als alle anderen Trainer vor und nach ihm.

Schulz hat er geerbt, Reinier wurde ihm vor die Nase gesetzt, genau wie Wolf und all die anderen.

In seiner letzten Saison hatte er keinen Stürmer, Paco hatte sich rausgestreikt und Haaland war noch nicht da.

In seinem letzten Spiel standen mit Morey (21), Bellingham (18), Sancho (21) und Reyna (18), vier absolut junge Spieler im Team. Heute so nicht mehr denkbar.

Favre musste gehen, weil die sportliche Leitung ihren Job nicht gemacht hat.
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

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Re: Quo vadis BVB?

#3430 Beitrag von RheinSiegBorusse » Mo 31. Mär 2025, 08:47

Stumpen hat geschrieben: Mo 31. Mär 2025, 08:08
Favre hatte über 2 Jahre mit einem Kader für ihn zusammengestellt mit Top Spielern.
... da möchte ich gerne intervenieren. Für Favre wurde kein Kader mit Topspielern zusammengestellt.

Man hat ihn Spieler vor die Nase gesetzt, die er zumeist gar nicht haben wollte. Er hatte mit Abstand ein jüngeres Team auf dem Feld als alle anderen Trainer vor und nach ihm.

Schulz hat er geerbt, Reinier wurde ihm vor die Nase gesetzt, genau wie Wolf und all die anderen.

In seiner letzten Saison hatte er keinen Stürmer, Paco hatte sich rausgestreikt und Haaland war noch nicht da.

In seinem letzten Spiel standen mit Morey (21), Bellingham (18), Sancho (21) und Reyna (18), vier absolut junge Spieler im Team. Heute so nicht mehr denkbar.

Favre musste gehen, weil die sportliche Leitung ihren Job nicht gemacht hat.
:thumbup:

Und Rose musste/wollte gehen, weil man Ihm nicht die Veränderungen geben wollte, die er für erforderlich gehalten hat.
Da war er halt konsequent , was ich damals schon sehr bedauert und als Fehler angesehen habe. (Und jetzt kommt mir keine damit
das er jetzt bei RB entlassen wurde. Taugt nicht. Anderer Verein, andere Gemengelage ... )

Wenn ich es richtig im Kopf habe, wollte Klopp damals auch Veränderungen im Kader. Hat Sie so nicht bekommen und meinte dann,
dann müsse er halt gehen, weil es so nicht mehr passt. Auch konsequent.
"Nein, liebe Zuschauer, das ist keine Zeitlupe. Der läuft wirklich so langsam." (Werner Hansch) :lol:

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Re: Quo vadis BVB?

#3431 Beitrag von Zubitoni » Mo 31. Mär 2025, 10:04

der kader wurde jährlich ordentlich durchrotiert. denke das ist keine ausrede für die trainer. sie konnte und sie kann ja auch richtig gut fußballspielen, das zeigt sie immer wieder. CL finale!! 2x fast meister! gestern wieder: mainz war kein fallobst, die haben in serie gepunktet zuletzt, DAS team der letzten wochen.

tja, und nun gehts nach freiburg. und da wissen wir schon was angesagt ist… also, es gibt zwei probleme: grundsätzlich fehlt die konstanz, nach zwei siegen nicht direkt wieder zu schlampen. und auswärts fehlen immer ein paar körner auf dem platz. es muss ein trainer her, der das irgendwie hinbekommt. denke, nach und nach auf mentalitätsspieler zu setzen wie schlotti, beier und ryerson ist der richtige weg. jetzt muss nur die abwärtsspirale bei der trainerwahl gestoppt werden. seit tuchel hat man sich kontinuierlich „downgegraded“…
Eine Meinung.

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Re: Quo vadis BVB?

#3432 Beitrag von Stumpen » Mo 31. Mär 2025, 10:31

... würde auch Rose zurücknehmen, falls wir ein Richtung und Konzept hätten.
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

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Re: Quo vadis BVB?

#3433 Beitrag von cloud88 » Mo 31. Mär 2025, 10:58

Stumpen hat geschrieben: Mo 31. Mär 2025, 08:08
Favre hatte über 2 Jahre mit einem Kader für ihn zusammengestellt mit Top Spielern.
... da möchte ich gerne intervenieren. Für Favre wurde kein Kader mit Topspielern zusammengestellt.

Man hat ihn Spieler vor die Nase gesetzt, die er zumeist gar nicht haben wollte. Er hatte mit Abstand ein jüngeres Team auf dem Feld als alle anderen Trainer vor und nach ihm.

Schulz hat er geerbt, Reinier wurde ihm vor die Nase gesetzt, genau wie Wolf und all die anderen.

In seiner letzten Saison hatte er keinen Stürmer, Paco hatte sich rausgestreikt und Haaland war noch nicht da.

In seinem letzten Spiel standen mit Morey (21), Bellingham (18), Sancho (21) und Reyna (18), vier absolut junge Spieler im Team. Heute so nicht mehr denkbar.

Favre musste gehen, weil die sportliche Leitung ihren Job nicht gemacht hat.
Reinier wurde geholt weil man nicht wusste wie lange Reus ausfällt, dieser war aber sehr schnell wieder Fit.
Welche Spieler wurden ihm den vor die Nase gesetzt?
Haaland, Bellingham und Sancho?

Heute nicht mehr denkbar? Gittens, Duranville, Baier und Reyna?

Die selbe Truppe hat mit Terzic den Pokal geholt und gegen City wegen schlechten Schiedsrichtern die Sensation in der CL verpasst. Da spielten dann auch noch Tigges oder Knauff als Backups mit.

https://www.transfermarkt.de/borussia-d ... 020/plus/1
Der Kader hat dort wirklich viele Spieler dabei mit denen man einen Ballbesitzfußball spielen könnte wie B04 aktuell. Witsel, Delaney, Brandt, Akanji, Sancho, Bellingham usw alles Spieler die es können.

Bellingham, Sancho, Haaland, Akanji, Witsel, Guerreiro spielen aktuell noch bei großen Vereinen.

Das jüngste Team war auch das mit den größten Talenten gleichzeitig in der Vereinsgeschichte.

Klopps Meister Team hatte ein Durchnittsalter von 25,2 Jahren, bei Favre waren es 25,5.

Favre musste gehen weil es keine Weiterentwicklung mehr gab und die Mannschaft nicht mehr so weiter spielen wollte, darunter auch Reus der am meisten pro Favre war. Wie beschrieben holte Terzic mit dem Team in der selben Saison noch den Pokal und erreichte die Ziele.

Edit: Weiß nicht so recht wohin.
Unser Spieler Lerma der nächstes Jahr zu uns kommt:
https://x.com/daxooo_/status/1906594889 ... KQpmQ&s=19

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Re: Quo vadis BVB?

#3434 Beitrag von Stumpen » Mo 31. Mär 2025, 12:45

... Haaland hat nie unter Favre gespielt. Wir waren da eine halbe Saison ohne Stürmer.
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

cloud88
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Re: Quo vadis BVB?

#3435 Beitrag von cloud88 » Mo 31. Mär 2025, 12:54

Stumpen hat geschrieben: Mo 31. Mär 2025, 12:45 ... Haaland hat nie unter Favre gespielt. Wir waren da eine halbe Saison ohne Stürmer.
Das stimmt nicht.
Haaland debütierte am 20.01.20 bei uns unter Favre.
Mitte Dezember 2020 wurde Favre entlassen.

Wir hatten immer Stürmer.
Paco, Schürrle, Isak
Götze/ Paco
dann Haaland.

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Re: Quo vadis BVB?

#3436 Beitrag von Stumpen » Mo 31. Mär 2025, 12:58

... stimmt. Mea Cupla.
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

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Re: Quo vadis BVB?

#3437 Beitrag von cloud88 » Mo 31. Mär 2025, 13:48

Stumpen hat geschrieben: Mo 31. Mär 2025, 12:58 ... stimmt. Mea Cupla.
Nicht schlimm, ich musste auch nachschauen. Nach Auba wurde es etwas wild vorne.

Auba, Batsman, Paco / Götze, Haaland, Modest / Haller, Füllkrug und jetzt Guirassy. Fast jedes Jahr ein neuer.

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Re: Quo vadis BVB?

#3438 Beitrag von Zubitoni » Mo 31. Mär 2025, 13:55

cloud88 hat geschrieben: Mo 31. Mär 2025, 13:48
Stumpen hat geschrieben: Mo 31. Mär 2025, 12:58 ... stimmt. Mea Cupla.
Nicht schlimm, ich musste auch nachschauen. Nach Auba wurde es etwas wild vorne.

Auba, Batsman, Paco / Götze, Haaland, Modest / Haller, Füllkrug und jetzt Guirassy. Fast jedes Jahr ein neuer.
und durchaus einige volltreffer dabei. und einer, der durch sein pech verhindert wurde.
Eine Meinung.

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Re: Quo vadis BVB?

#3439 Beitrag von Tschuttiball » Di 1. Apr 2025, 18:21

Sehr hörenswerter Podcast der RN mit Patrick Berger von Sky:

Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!

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Re: Quo vadis BVB?

#3440 Beitrag von Sunseeker » Sa 5. Apr 2025, 14:17

Ich nehme mal diesen Artikel als Aufhänger...
https://www.spiegel.de/sport/fussball/t ... ca9d76990c
Ich glaube, so etwas würde es bei einem solch verdienten Spieler, einer solchen Vereinsikone, beim BVB nicht geben. Nun die Frage: ist das gut so?
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