Shafirion hat geschrieben: ↑So 30. Jun 2024, 15:26
Irgendwie änderst Du immer Deine Argumentation. Das ist wie eine Teflonschicht, an der jede konkrete Argumentation abprallt.
cloud88 hat geschrieben: ↑So 30. Jun 2024, 14:51
1. Ich halte die Unterschiede für so groß, daß der Charakter des Spielers ein sehr wichtiger Faktor ist.
Mutige Spieler wie Schlotterbeck, Can usw sind von ihrer Art her schon aggressiver und gehen früher in den Kampf um den Ball. Andere wie Sokratis, Süle usw sind dagegen zurückhaltender. Hummels z.b. ist trotz seines Geschwindigkeitsdefizit ein aggressiver Typ gewesen und hat so gut mit Schlotterbeck harmoniert.
Ich erinnere da einfach gerne an Bosz. Die Umstellung zu höherem und aggresiveren Spiel konnte von Sokratis, Weigl und andere nicht ausgeführt werden und sorgte zu einem Bruch. Ähnliches sorgte bei Favre letztendlich zum Bruch zwischen Spieler und Trainer.
Es geht sich ja nie um die Formation an sich, sondern an der Ausrichtung und der dazu passenden Spieler, mit sammt Charakter. Ich habe das vermutlich nicht gut genug erklärt bisher.
Bisher ging es um Formationen und Strategien. Die sollen vereinheitlich werden. Dazu argumentiere ich, dass die Unterschiede zwischen verschiedenen Taktikten nicht so groß sind, wie Du sie machst.
Daraufhin sagst Du: Eigentlich geht es um was ganz anderes, nämlich um den Charakter der Spieler. Das ist etwas völlig anderes. Das ist wie wenn Du erst sagst: Wir brauchen eine andere Sprache. Und dann dagegen gerichteten Einwänden entgegnest: Eigentlich geht es um eine einheitliche Schuhgröße.
Und wie soll dann diese Strategie aussehen, die wir allen ab der Jugend einimpfen? Wir legen uns auf Mut fest und bringen dann allen schon in der Jugend bei, schön mutig zu sein?
2. Der Verein entscheidet in diesem Fall Ricken, Kehl und Mislintat.
Natürlich ist das eine gewisse Weichenstellung, gleichzeitig wird der Defensive Ansatz von den Zuschauern ehr abgelehnt und sorgt häufig für schnelle unnötige missstimmung.
Was bringt es uns den wenn die U23 auf Konter setzt? Was bringt es dem Verein wenn wir dort Spieler für andere weiter ausbilden? Die Funktion muss eigentlich sein, Spieler aufzubauen denen 1-2 Jahre noch für die 1 fehlen.
In der Jugend sicherlich etwas schwerer, gleichzeitig baut man kein Vertrauen in die Jungs aus, wenn man nicht weiß wie gut sie in der 1 Funktionieren würden.
Aktuell haben wir doch genau dieses Problem. Wir Feiern und für tolle Ergebnisse, haben aber von diesen Nichts.
Wir bilden in 1 Linie immernoch für uns aus.
Niemand sagt etwas dagegen, dass die drei sagen (können): Wir wollen wieder offensiveren Fußball spielen lassen. Das ist aber nur eine ganz grobe Festlegung, ganz sicher keine Festlegung eines Konzepts für den ganzen Verein. Wenn man eine Philosophie für den ganzen Verein will und sich davon strukturelle Vorteile erhofft, muss diese Strategie einigermaßen klare Konturen haben und nicht aus ein oder zwei Elementen (z.B. offensiv und Gegenpressing) bestehen. Sonst ist es kein grundlegendes Konzept, dass man im ganzen Verein implementieren kann. Ist die Strategie in diesem Sinne konturiert, ist der Ansatz allen dazu vorgetragenen Einwänden ausgesetzt. An der Stelle sagst Du dann immer: Ja, so konkret muss es ja gar nicht sein. Es reicht z.B. die Vorgabe, offensiver zu spielen. Das nimmt aber Deinem Vorschlag letztlich den ganzen Witz. Ich sehe auch nicht, wie man über dieses Problem hinwegkommen soll, da ist man immer zwischen Skylla und Charybdis: Entweder man zieht Deinen Ansatz dogmatisch durch, dann ist er kaum praktikabel. Oder man macht nur ganz weiche Vorgaben, dann ist es aber im Grunde das, was ohnehin schon jeder Verein macht.
Was die Jugend angeht: Nur weil die sehr erfolgreich ist, müssen deshalb nicht zwangsläufig alle oder auch nur wenige den Sprung zu einem CL-Teilnehmer (!!!) schaffen. Das liegt in der Natur der Sache. Der Sprung ist gigantisch. Da können wir den jeweiligen Trainer clonen und von der U12 an überall das gleiche System mit der gleichen Philosophie spielen lassen, das führt auch nicht dazu, dass der Sprung zu den Profis, zumal zu einem CL-Teilnehmer, wesentlich leichter wird.
Unsere Jugend ist so erfolgreich, weil wir auf jeder Position überdurchschnittlich stark besetzt sind. Wohlgemerkt: Überdurchschnittlich gemessen am Durchschnitt der U19-Bundesliga. Das reicht schon. Das kann auch dann der Fall sein, wenn ersichtlich niemand von denen das Zeug für die Bundesliga hat. Sie müssen ja als Mannschaft nur besser sein als die anderen Jugendmannschaften. Gleichzeitig kann in der U19-Bundesligaliga beim Tabellenletzten ein Megatalent kicken, das sofort den Durchbruch in der Bundesliga schafft. Heißt das jetzt, dass die die bessere Nachwuchsarbeit haben? Deshalb kann man aus dem Umstand, dass wir regelmäßig in der U19- oder U17-Bundesliga oben mitspielen, nicht so ohne weiteres folgern, dass es ein schlechtes Zeichen ist, wenn von denen so wenig den Sprung zu den Profis schaffen. Nochmal: Es heißt nicht umsonst "Sprung", das ist keine Kleinigkeit, und zwar umso weniger, je stärker das Niveau bei den Profis ist.
3+ 4. Man würde einen Trainer nach Sahin suchen der einen ähnlichen Grundansatz hat, aber trotzdem einige Änderungen vornehmen würde. Ballbesitz + Gegenpressing, kann ja flexibel verändert werden. Mehr Offensive der AVs, mehr hohe oder Flache Flanken usw.
Bei Spieler ist es das gleiche passende Skills mit ähnlichem Spielcharakter. Er bringt dann seine neuen Stärken ein und es gibt neue Schwächen. Aber man muss nicht plötzlich mehrere Positionen verschieben weil der Typ keine Aggressivität für Zweikämpfe hat.
Z.b. Brandt wäre kein Bellingham Ersatz weil er nicht der typ für Zweikämpfe ist.
Vielleicht auch hier noch einmal, es geht sich darum das wir ein Team haben das eine Spielweise gemeinsam mittragen würde. Entweder man nimmt den Defensiven Ansatz mit Konter, Räumen verängt usw. Oder den Offensivem mit Gegenpressing. Ballbesitz geht prinzipiell mit beiden, allerdings müssen die Spieler dafür passen. Dafür muss aber klar sein ob Offensive oder Defensive. Genau das muss dann halt auch im Verein durchgezogen werden. Jugendspieler kann man möglicherweise noch dementsprechend hin entwickeln, weswegen man dort beginnen muss.
Dazu habe ich im Grunde alles geschrieben. Was ist denn, wenn man jetzt nach zwei Jahren merkt, dass das Team überhaupt gar keinen Bock auf diese Spielweise hat. Vielleicht aus guten Gründen. Vielleicht hat sich das System abgenutzt, alle haben sich darauf eingestellt. Dann braucht es möglicherweise radikalere Änderungen, für die in Deiner Theorie aber kein Platz ist. Du sagst im Ausgangspunkt immer: Es muss ganz viel Einheitlichkeit geben. Wenn man dann argumentiert, warum das vernünftigerweise nicht funktioniert, sagst Du: Ja, ne, es kann ja schon Änderungen und Anpassungen geben. Das widerspricht aber der Grundidee vollkommen. Um Dein eigenens Argument zu verwenden: Nehmen wir an, Sahin wird entlassen und der neue Trainer nimmt mit dem ähnlichen Grundansatz nimmt jetzt seine Änderungen vor. Die müsste man dann ja als erstes den Jugendtrainern vorgeben, damit die entsprechend anpassen. Die Jugendspieler wurden aber bisher nach dem alten Ansatz ausgebildet. Dein ganzes Konzept ergibt mit Blick auf die Jugendarbeit nur Sinn, wenn es konstant bleibt, was Du nun aber gar nicht durchhalten willst. Das ist wieder die Teflon-Strategie.
Vielleicht müsstest Du - und das meine ich weder böse noch arrogant - mal drei Schritte zurück gehen und Dich fragen, ob Du Dich nicht etwas in Deine Vorstellung von einer alles überlagernden Vereinsphilosophie reingesteigert hast. Es gibt hunderte Verein in Europa, die alle erfolgreich sein wollen. Wenn es wirklich so leicht wäre, wie Du das skizzierst, würden das alle so machen. Das ist aber nicht der Fall, niemand macht das so. Dafür wird es Gründe geben. Es ist auch maximal unwahrscheinlich, dass eine übergreifende Vereinsphilosophie alle Problem löst oder abmildert: dass der Weggang von Leistungsträgern dann besser aufgefangen werden kann, keine Talente mehr "durchrutschen", die Jugend den Sprung zu den Profis wesentlich besser bewältigt. Auch hier gilt: Dann würden das doch alle so machen, dass sie auf so ein Zauberkonzept zurückgreifen.
1. Ich habe nichts geändert ich habe lediglich versucht es ausführlicher darzulegen worum es mir geht, weil ich wie mehrmals jetzt geschrieben habe das Gefühl haben das wir an einander vorbei reden.
Taktik, System usw ist doch immernoch der Hauptpunkt, ich habe hier versucht klar zu machen wieso ich es besser finde wenn man sich festlegt.
Wir spielen in der Jugend schon offensiver ausgerichtet und nicht auf Konter + tiefstehend. Dadurch wird es für die meisten verinnerlicht und zur Automatischen Bewegung, wodurch die Entscheidsfindung verkürzt wird
2. Es macht überhaupt keinen Sinn alles vorzugeben.
Ich habe doch jetzt mehrmals dargelegt wieso wir die letzten Jahre eine unwucht hatten und diese will ich vermeiden. Sie kostet viel Geld, Kaderplätze und Zeit.
Für dich ist es vielleicht ne Kleinigkeit, auf dem Platz macht es einen Unterschied ob alle gemeinsam mitziehen oder nicht. Du scheinst zu glauben das alle einfach das machen was man ihnen vorgibt, aber das wird nie Funktionieren.
Jeder Spieler wird in einer Stresssituation oder einer vermeintlichen Möglichkeit nach seinem Charakter agieren.
Wo Hummels oder Schlotterbeck Offensive Verteidigen, haben Sokratis, Süle und andere die Defensivere Variante bevorzugt. Alleine hier besteht schon das Problem das Lücken entstehen oder Abseitsfallen nicht Funktionieren.
Das selbe ist im Mittelfeld, wenn die Spieler nicht zusammenpassen bringen dir Skills oder Anweisungen nur bedingt etwas.
Der 9er Mitspielend, Torjäger. Havertz, Moukoko oder Füllkrug. Je nach Taktik gravierende Unterschiede.
Überdurchnitlich stark, dann müssten es dementsprechend auch überdurchschnittlich viele in den Profiebereich schaffen. Aber bei uns zählte lange Zeit das Ergebnis und nicht die Individuelle Förderung, dieses Thema kam vor 1 oder 2 Jahren im Verein schon auf den Tisch.
Ich habe nie behauptet das wir reihenweise CL Spieler ausbilden müssen. Ich habe die ganze Zeit davon gesprochen das wir die Spieler so gut Entwickeln das einige mindestens für die 2 Reihe ausreichen und man dort Mio Einspart.
Als Beispiel
Wolf 6mio, Özcan 4,5mio Haller 8mio, Morey 1,5mio, Reus 6-7 Mio, Reyna 4,5 mio
Alleine letzte Saison waren diese Jungs quasi unnötig und hätten durch Talente besetzt sein können. Und ja ich weiß das bei manchen bestimmte Gründe mit schuld sind, aber sie kosten diese Summen. Ca 30mio sind diese hier.
Und nein ich verlange nicht das wir auf der Bank jetzt nur 19-21 Jährige sitzen haben, sondern das diese mit und mit mit eigenen Jungs besetzt wird, wodurch man langfristig dann z.b. 8 Jungs da sitzen hat vom z.b.18-25 Jahren. Somit bleibt mehr Geld für die Spitze um jede Position stark zu besetzten.
3. Du nimmst hier wieder Sachen als Grundlage die ich so nicht gesagt habe. Mehrmals habe ich geschrieben die Grundlage, die Grundausrichtung.
Du verfällst viel zu stark ins extreme. Eine Philosophie ist keine 100% Vorgabe. Gegenpressing mit Ballbesitz ist die Grundlage, eine 4er Kette mit einem richtigen 6er und einer richtigen 9 eine Vorgabe, alles andere ist dann Trainer Sache ob die aussen mehr Typen verkappte 10er sind und die AVs die aussenbahn bearbeiten, oder man mit 2 Flügelstürmer agiert. Ob Tannenbaum 4231 oder 433 oder 442 abhängig vom Trainer und Kader. Nichts anderes habe ich die ganze Zeit gesagt.
Wenn die Spieler nach 2 Jahren keinen Bock mehr auf dieses System haben, gibt es ein Grundsätzliches Problem mit den Spielern. Und realistisch gesehen sind nach 4 Jahren 2/3 wieder weg.
Aber wie oft kommt es vor? Jeder Trainer baut immer wieder neue Sachen ein, um nicht berechenbar zu sein.
Ein System kann sich nur Abnutzen wenn man stupide bleibt, aber das gibt es nicht. Abnutzen kann sich der Trainer.
Ich habe nirgendwo gesagt das ich es nicht durchhalten würde, sondern wie ebend beschrieben mit Grundvorgaben arbeiten würde.
Ajax macht seit ewigkeiten ein klares 433, Atletico seit Jahren einen aggresiven Defensiven Ansatz, Klopp seit Jahren seine Art von Gegenpressing.
Ich weiß nicht wieso du immer nur in extremen denken muss. Ich habe doch klar gemacht das ich so das Ziel hätte langfristig sehr viel Geld einzusparen und diverse Umbrüche zu vermeiden. Nirgendwo ging es darum jedes Talent durch zu bekommen.
Genau so ist es völlig falsch zu behaupten es wäre das Idealrezept. Wie viele Vereine haben unsere Finanziellen Möglichkeiten und den sehr gute Ruf bei Talenten? Ich rede von diesem Verein, mit den aktuellen Möglichkeiten und nicht von Gladbach oder sonst jemanden.
4. Hast du die Real Spiele auch gesehen? Benzema war nie der 9er den du beschreibst. Benzema ist ne halbe falsche 9 der in diverse Räume agiert hat. Bellingham hat in der Hinrunde diese Position ausgefüllt, nur das er etwas tiefer stand.
Was du auch nicht einbezogen hast das Real mit Benzema oder damals Ronaldo und auch letzte Saison einen Defensiven Ansatz gesucht hat um Platz für schnelle Gegenstöße zu bekommen. Erst wenn es darum geht Druck zu erzeugen hat man nach vorne geschoben und mit Dominanten Ballbesitz Druck ausgeübt. Dazu gab es mit Joselu den 9er für die Umstellung während des Spiels. Im Grunde nichts anderes als das was ich sage. Ein klares Grundprinzip bei Real ein richtiger 6er, eine falsch agierende 9 und 2 Torgefährliche Aussenstürmer. Dazu 2 8er von dem einer offensiver agiert.
5. Sorry aber zu erzählst hier wieder etwas was ich so nie gesagt habe. Du musst endlich aufhören in extremen zu denken, du interpretierst Sachen hinein die nirgendwo so stehen.
Neuer Trainer wäre in meinem Fall wie schon mal geschrieben kein Simone oder Mourinho weil beide einen Defensiven Ansatz haben. Dafür wären Trainer wie Bosz, Klopp, Fuente usw Kandidaten.
Die Übergänge sind so fließend das man alle 2 Jahre quasi den Trainer austauschen muss und den Kader Umbauen.
Tuchel 2 Jahre
Bosz 4 Monate
Stöger 8 Monate
Favre 2 Jahre und 4 Monate
Terzic 8 Monate
Rose 1 Jahr
Terzic 2 Jahre.
Ca 55-60 Externe Neuzugänge in dieser Zeit. 7-8 Spieler pro Saison
Klopp 7 Jahre
Ca 38-42 22 davon in den ersten 3 Jahren.
Das Ca bezieht sich auf Leihspieler und Notlösungen wie M. Friedrich.
Wie man hier erkennt sorgte die klare Struktur unter Klopp dafür das man immer weniger austauschen musste und sich in der Spitze verstärken konnte.
Viele Transfers = viele Handgelder, viele Berater kosten, viel Risoko das es nicht Funktioniert. Dazu wie bei uns ne Umwucht da man vieles mit an den Trainern ausgerichtet hat.