Ok, da lief gestern was schief. Deswegen komplett überarbeitet (viel war es ja nicht).Gus hat geschrieben: ↑Fr 25. Feb 2022, 20:53 Bei Diskussionen um Spiele in Russland oder mit russischen/ukrainischen Teams sollte man m. E. sehr vorsichtig agieren und die sportliche Seite nicht aus den Augen verlieren. Sind diese Teams keine Sportler mehr, die sich die Teilnahme am Wettbewerb und an der anstehenden Runde sportlich verdient haben? Sind das keine - möglicherweise überbezahlten - kickenden Jungs mehr, die sich - wie unser Jude - eine und eine halbe Saison den Popo aufgerissen haben, um jetzt diese Runde zu spielen und weiterzukommen, den Pott zu holen .... ?
Natürlich ist es im Moment ein Unding, an die Austragung von Spielen in Russland oder gar in der Ukraine zu denken. Natürlich sollten nationale, kontinentale und internationale Sportverbände Zeichen für Frieden und Völkerrecht setzen und Sponsoren - und vielleicht auch nationale Verbände - ächten, die jenen folgen oder sich nicht klar gegen jene positionieren, die Frieden und Völkerrecht mit Füßen treten. Aber Vereine und damit Sportler gleich mit bestrafen? Vielleicht sogar Sportler wie Fedor Smolow, der als Spieler der Sbornaja, der russischen Nationalmannschaft, wenige Stunden nach Putins Kriegserklärung klar Stellung pro Frieden bezogen hat?
Ich wäre eher dafür, die Sportler ihren Sport ausüben zu lassen. Wie russische Spieler damit umgehen, dass ihnen das Stadion in Leipzig möglicherweise noch feindlicher gesinnt sein könnte, als es für einen sportlichen Gegner zu erwarten wäre, können wir m. E. den Spielern überlassen. Ich würde mich kein bisschen wundern, wenn Moskauer und Leipziger Spieler gemeinsam ein Zeichen für den Frieden setzen und die Bühne zu einer Bühne für den Frieden machten.
Ich gebe dir uneingeschränkt Recht.
Nur: Regime kaufen Veranstaltungen zur Image-Aufbesserung. Der Bevölkerung wird gezeigt: "Schaut her, die ganze Welt sind unsere Freunde, sonst würden die nicht zu uns kommen!"
Jetzt ist natürlich die Umkehrfrage: Kann/soll ich nicht durch etwas ähnliches das Image beschädigen?
Sport soll unpolitisch sein...aber ist er das, wenn Funktionäre sich mit Despoten ablichten lassen? Ich sage nein.
Der Sport redet ja immer so gerne von Signalkraft des Sports. Natürlich liefert das Hinknien vor einem Spiel starke Bilder. Nur das kommt doch bei denen nicht im Land an.
Wenn Polen jetzt nicht spielt, finde ich das richtig. Das sind dann schon Zeichen, die kein Regime der Welt ausblenden kann.
Die Aktion des Tennisspielers war auch richtig stark. Natürlich könnte das bei den Fußballern auch so sein. Allerdings haben die sich vor 8 Monaten schon nicht hingekniet und sich dadurch nicht als mündige Sportler, sondern als regimtreu gezeigt.
Soll man also die Ausschliessen? Um die Sportler kann es einem echt leid tun. Ich kann aber jeden Sportler und Verband verstehen, der sagt: Gegen eine russische Mannschaft will ich nicht antreten. Ich will denen keine "alles ist OK" Bühne geben. Vorteil ist ja auch, für ein Regime ist es schwer der Bevölkerung beizubringen, dass irgendwer das eigene Vorgehen noch ok findet.