Quo vadis BVB?

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Stumpen
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Re: Quo vadis BVB?

#981 Beitrag von Stumpen » Do 20. Jan 2022, 22:55

Stattdessen wurden bei uns immer wieder, ganz jovial, die Verträge verlängert, zu verbesserten Konditionen....versteht sich.
Dass das nicht zielführend sein kann, hat man beim BVB noch nie kapiert.........zu keinem Zeitpunkt.
... ja, so ist es. Unser Umfeld trägt vielleicht nicht zu einer besonderen Leistungsbereitschaft bei. Zu viel Verständnis, zu viel Harmonie, kein Druck.

Mkhitaryan hat ein Jahr Grütze gespielt, es gab keine Konsequenz. Schieber, Toprak, Schürrle und heute Schulz. Spieler die mit dem Wechsel sämtliche sportlichen Ambitionen abgelegt haben. Die Rückholaktion von Götze. Denen hat man nicht einmal die Wacht angesagt.

Stallgeruch und Klüngel mag auch im Pott wichtiger sein, als Spieler die sich einbringen wollen. Gibt wohl Gründe warum Spieler wie Isak, Gomez, Merino in anderen Vereinen erfolgreich ihre Position gefunden haben.
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

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MattiBeuti
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Re: Quo vadis BVB?

#982 Beitrag von MattiBeuti » Do 20. Jan 2022, 22:56

LEF hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 22:38
MattiBeuti hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 22:04 Vermutlich wird jeder BVB-Fan, der den BVB damals verfolgt hat, die Aussage von Klopp im Hinterkopf abgespeichert haben. Wir hatten in der damaligen Saison große Probleme in der Bundesliga, was aber auch mit krassen Verletzungsproblemen zusammenhing. Am 18. Spieltag standen wir auf Platz 18 und in der Rückrunde haben wir uns noch in das internationale Geschäft gekämpft. Daran kann ich mich noch erinnern. Aber ja, ich befürchte, dass wir die damalige Aussage von Klopp nie so ganz erklärt bekommen. Hauptsächlich Klopp könnte das Geheimnis auflösen und so lange dieses Thema für Schlagzeilen sorgen könnte, wird er daraus kein öffentliches Thema machen.
Ich habe das natürlich auch noch auf dem Schirm. Die Mannschaft war satt und dachte, dass alles von selbst ginge. Ich erinnere mich an Aussagen von Klopp: "Wenn Mats dann auch mal wieder Lust auf Fußball hat"....etc.
Nach Erfolgen muss es Fluktuationen geben. Selbst Hitzfeld wollte damals, nach dem CL-Sieg, Veränderungen vornehmen.
Stattdessen wurden bei uns immer wieder, ganz jovial, die Verträge verlängert, zu verbesserten Konditionen....versteht sich.
Dass das nicht zielführend sein kann, hat man beim BVB noch nie kapiert.........zu keinem Zeitpunkt.
Das hat Klopp über Mats gesagt? Kann mich daran gar nicht erinnern. Aber wenn Du es sagst, wird es schon stimmen. Klar, das Thema der "Rückholaktionen" und womit das alles zusammenhängt, ist ein möglicher Ansatz. Ich sehe Mats aktuell eher wegen seiner Geschwindigkeit kritisch, an seine Einstellung würde ich jetzt weniger zweifeln. Und Wohlfühloase? Soll Mats ein Grund für eine Wohlfühloase beim BVB sein? Auch da glaube ich weniger dran. Hummels ist 33 Jahre alt und will wieder für die Nationalmannschaft spielen. Der Kerl hat Ehrgeiz ohne Ende. Ich würde mir sogar wünschen, dass er das mit der N11 lässt und sich nur auf den BVB konzentriert. Aber fehlender Ehrgeiz, Einstellung, Mentalität oder sowas würde ich Mats jetzt nicht ankreiden.

Wer ist denn sonst noch da? Schmelle spielt keine Rolle mehr. Guerreiro war der Liebling von Tuchel. Reus ist noch da, war Dahoud schon da? Wie gesagt, ob es an einzelnen Spieler liegt, kann ich nicht beurteilen, aber ich glaube es nicht. Und seit Klopp hat sich ja noch mehr getan.

Fest steht allerdings, dass Fußballspiele leichter zu gewinnen sind, wenn man einem Konzept folgt, eine Philosophie im Rücken hat. Wir haben viele gute Einzelspieler. Manchmal sind wir erfolgreich und manchmal nicht, manchmal kriegen wir richtig auf den Deckel. Ich frage mich, wo ist das Konzept des Vereins? Wie ist unsere Spielphilosophie? Wir hangeln uns von Spieltag zu Spieltag, aber wo ist die Entwicklung? Was macht denn eine richtig starke Mannschaft aus? Dass das Ganze mehr ist als nur die Summe der einzelnen Teile. Wann war unsere Mannschaft mehr als nur die Summe der individuellen Qualität? Wann? Wir haben viele gute Einzelspieler. Aber weder ergänzen sie sich optimal zu einer Mannschaft, noch haben wir einen Plan, wie diese Mannschaft mehr ist als ihre reine individuelle Qualität. Und wenn dann gegen Pauli mehrere Spieler nicht so funktionieren, ja dann sind wir mehr als schlagbar, weil wir kein Konzept im Rücken haben. Ein Konzept sorgt dafür, dass Automatismen schneller und besser funktionieren. Wenn unsere Spieler nicht bei 100% sind - mag ja schon mal vorkommen -, dann würde eine Spielphilosophie helfen, dass trotzdem Dinge auf dem Platz funktionieren. Aber da fehlt es uns.
Ist nur meine Meinung. Alles ganz entspannt...

Stumpen
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Re: Quo vadis BVB?

#983 Beitrag von Stumpen » Do 20. Jan 2022, 23:00

Wir hangeln uns von Spieltag zu Spieltag, aber wo ist die Entwicklung? Was macht denn eine richtig starke Mannschaft aus? Dass das Ganze mehr ist als nur die Summe der einzelnen Teile. Wann war unsere Mannschaft mehr als nur die Summe der individuellen Qualität? Wann? Wir haben viele gute Einzelspieler. Aber weder ergänzen sie sich optimal zu einer Mannschaft, noch haben wir einen Plan, wie diese Mannschaft mehr ist als ihre reine individuelle Qualität. Und wenn dann gegen Pauli mehrere Spieler nicht so funktionieren, ja dann sind wir mehr als schlagbar, weil wir kein Konzept im Rücken haben.
... genauso. Wann konnte man zum letzten mal auf dem Feld sehen, was für ein System wir spielen und welchen Zweck wir damit verfolgen. :wtf:
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

Berk09
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Re: Quo vadis BVB?

#984 Beitrag von Berk09 » Do 20. Jan 2022, 23:32

MattiBeuti hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 22:35
Stumpen hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 22:20 ... vielleicht meinte Klopp damals nicht nur die Mannschaft.

Tuchel wird sich sehr wahrscheinlich nichts von der Mannschaft gefallen lassen haben und hat den Finger intern wohl zu oft in die Wunde gelegt. Der Erfolgt gibt ihm recht, nicht unserem Team.
Tuchel wörtlich: "Es war definitiv so, dass wir in der ersten Halbzeit keinerlei Spannung gefunden haben und keinerlei Bereitschaft, das Spiel so zu spielen, wie du das in einem Pflichtspiel in der Bundesliga spielen musst. Das steht fest."
"Technisch, taktisch, mental und von der Bereitschaft her - unsere Leistung war ein einziges Defizit", schimpfte Tuchel nach dem 1:2 (0:0) bei Eintracht Frankfurt.
Wie so oft in den vergangenen Monaten kostete das auch gegen Augsburg Punkte. „Das ist das siebte Spiel in Folge, in dem wir in Rückstand geraten - in der Häufigkeit der absolute Wahnsinn”, befand Tuchel.
Ich bin da jetzt kein Experte, aber hat Tuchel solche Sachen nicht über jede seiner Mannschaften gesagt? Ich habe da so paar Aussagen(in Mainz und in Paris) im Hinterkopf. Bei Chelsea läuft es aktuell auch nicht optimal. Wird bestimmt auch nicht mehr lange dauern...

Und selbst wenn der BVB dieser Aussagen exklusiv hat, was ich aber nicht glaube, wie würdest Du diese Aussagen hinsichtlich der heutigen Situation interpretieren? Du musst dabei bedenken, dass kaum noch Spieler aus der Tuchel-Zeit beim BVB sind. Also wo ist die Verbindung?
Tuchel ist eben Tuchel: fachlich unbestritten einer der Besten! Da es auch noch andere Komponenten gibt, muss er eben öfter mal gehen. Deswegen fand ich zwar gut, dass er gehen musste, aber das nach dem Finale fand ich befremdlich.

Die Verbindung ist der "Spirit". Jeder in einem großen Konzern erkennt von Abteilung zu Abteilung Unterschiede. Es gibt Abteilungen, da macht jeder gerne und gut seinen Job, in anderen hacken sie sich gegenseitig die Augen aus. Wieder andere wirken wie Kumpels. Manche sind effizienter, andere weniger.

Das wird von den Chefs und den alten Hasen vorgegeben. Ich behaupte einfach mal, dass die Chefs und alten Hasen im roten Schlauchboot sehr unbequem sein können bei ungenügender Leistung. Die ziehen auch ihre Nieten, die mit Sicherheit mehr verdienen als bei uns, nur ziehen die ihre Fehlkäufe nicht über die volle Laufzeit durch.
Ich behaupte, dass die "Arbeit" in Leverkusen, Wob, Mainz da zb viel ruhiger ist.
Gut, das liegt auch am unterschiedlichen Medieninteresse.

Evtl legen die rot angehauchten Experten deswegen den Finger in die Wunde, weil die es anders kennen. Weil da bei "fehlender Mentalität" einem der rotglühende Kopf geplatzt ist. Evtl können die uns aber auch nur nicht ab. Nur ganz weghören sollte man glaube nicht - auch wenn es manchmal weh tut.

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Re: Quo vadis BVB?

#985 Beitrag von Tschuttiball » Do 20. Jan 2022, 23:51

MattiBeuti hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 22:56
Fest steht allerdings, dass Fußballspiele leichter zu gewinnen sind, wenn man einem Konzept folgt, eine Philosophie im Rücken hat. Wir haben viele gute Einzelspieler. Manchmal sind wir erfolgreich und manchmal nicht, manchmal kriegen wir richtig auf den Deckel. Ich frage mich, wo ist das Konzept des Vereins? Wie ist unsere Spielphilosophie? Wir hangeln uns von Spieltag zu Spieltag, aber wo ist die Entwicklung? Was macht denn eine richtig starke Mannschaft aus? Dass das Ganze mehr ist als nur die Summe der einzelnen Teile. Wann war unsere Mannschaft mehr als nur die Summe der individuellen Qualität? Wann? Wir haben viele gute Einzelspieler. Aber weder ergänzen sie sich optimal zu einer Mannschaft, noch haben wir einen Plan, wie diese Mannschaft mehr ist als ihre reine individuelle Qualität. Und wenn dann gegen Pauli mehrere Spieler nicht so funktionieren, ja dann sind wir mehr als schlagbar, weil wir kein Konzept im Rücken haben. Ein Konzept sorgt dafür, dass Automatismen schneller und besser funktionieren. Wenn unsere Spieler nicht bei 100% sind - mag ja schon mal vorkommen -, dann würde eine Spielphilosophie helfen, dass trotzdem Dinge auf dem Platz funktionieren. Aber da fehlt es uns.
:thumbup:

Wir haben gefühlt immer noch viel Stückwerk/Altlasten der verschiedenen Spielertypen.

Warum funktioniert Freiburg so gut? Die haben Konstanz auf dem Trainerposten. Streich konnte seine Philosophie Jahrelang entwickeln, das Ergebnis sieht man heute.

Wir müssen auch dahin kommen, dass wir als Verein eine klare Spiel-Philosophie vorgeben. Wie man spielen will (u.a. Formation, Pressingverhalten, Spielaufbau etc), welchen Spielertypen man auf jeder Position haben möchte, sprich welche Anforderungen er erfüllen muss. Ähnlich wie es Ajax Amsterdam macht. Das ist der Weg den wir gehen müssen.

Hoffentlich hat Kehl dies im Kopf. Nur weiter top Einzelspieler zu kaufen ist der falsche Eeg. Sie müssen zur Philosophie passen, zur Spielvorgabe. Ebenso die Trainer.
Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!

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Re: Quo vadis BVB?

#986 Beitrag von Bor-ussia09 » Fr 21. Jan 2022, 06:49

Der permanente Wille zum Sieg, stetig 100% aus sich rausholen fehlt der Mannschaft und das schon seit mehreren Jahren.
Für einen CL-Platz reicht es , die individuelle Klasse der Spieler sorgt dafür.Geht ein Spiel verloren, kann es wieder ausgebügelt werden.Den Spielern(vielen)scheint es zu reichen, der Vereinsführung wohl auch, denn anders kann ich es mir nicht erklären , dass die regelmäßigen Ausrutscher zum Programm gehören.
Anders sieht es dann in den Cl-Spielen bzw. Pokal aus.Ein schlechtes Spiel und du bist raus.Und der Frust ist groß.
Wird sich etwas ändern?
Ich mag da nicht so recht daran glauben , dafür zieht sich das schon viel zu lange hin.
Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben.

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Re: Quo vadis BVB?

#987 Beitrag von Bernd1958 » Fr 21. Jan 2022, 08:07

Tschuttiball hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 23:51

Hoffentlich hat Kehl dies im Kopf. Nur weiter top Einzelspieler zu kaufen ist der falsche Eeg. Sie müssen zur Philosophie passen, zur Spielvorgabe. Ebenso die Trainer.
Unsere Philosophie ist aber: junge Top Spieler zu kaufen, weiter entwickeln und noch teurer zu verkaufen. Insofern ist der Trainer dazu da um die Spieler zu entwickeln.
Eine Spielphilosophie habe ich bei uns schon lange nicht mehr gesehen.
Und solange wir solch horrenden Gehälter zahlen wird sich auch nichts ändern. Wir können nur mit „unserer“ Philosophie den Laden so am laufen halten wie er zur Zeit läuft

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Re: Quo vadis BVB?

#988 Beitrag von LEF » Fr 21. Jan 2022, 11:27

MattiBeuti hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 22:56
LEF hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 22:38
MattiBeuti hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 22:04 Vermutlich wird jeder BVB-Fan, der den BVB damals verfolgt hat, die Aussage von Klopp im Hinterkopf abgespeichert haben. Wir hatten in der damaligen Saison große Probleme in der Bundesliga, was aber auch mit krassen Verletzungsproblemen zusammenhing. Am 18. Spieltag standen wir auf Platz 18 und in der Rückrunde haben wir uns noch in das internationale Geschäft gekämpft. Daran kann ich mich noch erinnern. Aber ja, ich befürchte, dass wir die damalige Aussage von Klopp nie so ganz erklärt bekommen. Hauptsächlich Klopp könnte das Geheimnis auflösen und so lange dieses Thema für Schlagzeilen sorgen könnte, wird er daraus kein öffentliches Thema machen.
Ich habe das natürlich auch noch auf dem Schirm. Die Mannschaft war satt und dachte, dass alles von selbst ginge. Ich erinnere mich an Aussagen von Klopp: "Wenn Mats dann auch mal wieder Lust auf Fußball hat"....etc.
Nach Erfolgen muss es Fluktuationen geben. Selbst Hitzfeld wollte damals, nach dem CL-Sieg, Veränderungen vornehmen.
Stattdessen wurden bei uns immer wieder, ganz jovial, die Verträge verlängert, zu verbesserten Konditionen....versteht sich.
Dass das nicht zielführend sein kann, hat man beim BVB noch nie kapiert.........zu keinem Zeitpunkt.
Das hat Klopp über Mats gesagt? Kann mich daran gar nicht erinnern. Aber wenn Du es sagst, wird es schon stimmen. Klar, das Thema der "Rückholaktionen" und womit das alles zusammenhängt, ist ein möglicher Ansatz. Ich sehe Mats aktuell eher wegen seiner Geschwindigkeit kritisch, an seine Einstellung würde ich jetzt weniger zweifeln. Und Wohlfühloase? Soll Mats ein Grund für eine Wohlfühloase beim BVB sein? Auch da glaube ich weniger dran. Hummels ist 33 Jahre alt und will wieder für die Nationalmannschaft spielen. Der Kerl hat Ehrgeiz ohne Ende. Ich würde mir sogar wünschen, dass er das mit der N11 lässt und sich nur auf den BVB konzentriert. Aber fehlender Ehrgeiz, Einstellung, Mentalität oder sowas würde ich Mats jetzt nicht ankreiden.

Wer ist denn sonst noch da? Schmelle spielt keine Rolle mehr. Guerreiro war der Liebling von Tuchel. Reus ist noch da, war Dahoud schon da? Wie gesagt, ob es an einzelnen Spieler liegt, kann ich nicht beurteilen, aber ich glaube es nicht. Und seit Klopp hat sich ja noch mehr getan.

Fest steht allerdings, dass Fußballspiele leichter zu gewinnen sind, wenn man einem Konzept folgt, eine Philosophie im Rücken hat. Wir haben viele gute Einzelspieler. Manchmal sind wir erfolgreich und manchmal nicht, manchmal kriegen wir richtig auf den Deckel. Ich frage mich, wo ist das Konzept des Vereins? Wie ist unsere Spielphilosophie? Wir hangeln uns von Spieltag zu Spieltag, aber wo ist die Entwicklung? Was macht denn eine richtig starke Mannschaft aus? Dass das Ganze mehr ist als nur die Summe der einzelnen Teile. Wann war unsere Mannschaft mehr als nur die Summe der individuellen Qualität? Wann? Wir haben viele gute Einzelspieler. Aber weder ergänzen sie sich optimal zu einer Mannschaft, noch haben wir einen Plan, wie diese Mannschaft mehr ist als ihre reine individuelle Qualität. Und wenn dann gegen Pauli mehrere Spieler nicht so funktionieren, ja dann sind wir mehr als schlagbar, weil wir kein Konzept im Rücken haben. Ein Konzept sorgt dafür, dass Automatismen schneller und besser funktionieren. Wenn unsere Spieler nicht bei 100% sind - mag ja schon mal vorkommen -, dann würde eine Spielphilosophie helfen, dass trotzdem Dinge auf dem Platz funktionieren. Aber da fehlt es uns.
Das mit Hummels war exemplarisch gemeint....da steht ja auch etc. Ich persönlich schätze Mats Hummels sehr.

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Re: Quo vadis BVB?

#989 Beitrag von Shafirion » Fr 21. Jan 2022, 12:12

Stumpen hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 22:55 ... ja, so ist es. Unser Umfeld trägt vielleicht nicht zu einer besonderen Leistungsbereitschaft bei. Zu viel Verständnis, zu viel Harmonie, kein Druck.

Mkhitaryan hat ein Jahr Grütze gespielt, es gab keine Konsequenz. Schieber, Toprak, Schürrle und heute Schulz. Spieler die mit dem Wechsel sämtliche sportlichen Ambitionen abgelegt haben. Die Rückholaktion von Götze. Denen hat man nicht einmal die Wacht angesagt.

Stallgeruch und Klüngel mag auch im Pott wichtiger sein, als Spieler die sich einbringen wollen. Gibt wohl Gründe warum Spieler wie Isak, Gomez, Merino in anderen Vereinen erfolgreich ihre Position gefunden haben.
Da wird doch auch wieder nur ganz viel verschiedenes in einen Topf geworfen und dann pauschalisiert.

Mkitharyan war ein extrem sensibler Spieler, bei dem die vielfach erwünschte "harte Hand" nach allem, was man so weiß, eher kontraproduktiv gewesen wäre. Der ist eher ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt, einem Spieler auch mal einen Vertrauensvorschuss zu geben und auf den Durchbruch zu warten. (Das meine ich rein sportlich; dass er dann nach seiner ersten richtig guten Saison abgehauen ist, ist ein anderes Thema.)

Isak und Merino haben halt etwas länger mit ihrer Entwicklung gebraucht und sind deshalb, wie unzählige Fußballer vor ihnen, erst einmal bewusst einen Schritt zurückgegangen, um sich bei einem etwas kleineren Verein durchzusetzen. Insofern gibt es also durchaus "Gründe", dass sie in anderen Vereinen ihre Position gefunden haben. Aber was das mit unserer angeblichen Wohlfühloase zu tun haben soll, ist beim besten Willen nicht ersichtlich.

Stumpen
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Re: Quo vadis BVB?

#990 Beitrag von Stumpen » Fr 21. Jan 2022, 13:22

auch mal einen Vertrauensvorschuss zu geben
... richtig, aber wo ist der Vertrauensvorschuss für unsere eigenen Talente.
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

cloud88
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Re: Quo vadis BVB?

#991 Beitrag von cloud88 » Fr 21. Jan 2022, 16:57

Ich bin auch enttäuscht und verärgert über die dümmste Niederlage seit langem, aber man sollte jetzt nicht alles über den Abgrund werfen.

Philosophie:
Das Thema wurde mit Terzic doch angegangen und man hat sich versucht weg vom Ballbesitz Fußball hin zum Aggresiverem Gegenpressing zu Entwickeln. Rose führt das fort, was man auch an dem Ballbesitz ablesen kann. Man merkt aber auch das noch zu viele Spieler für den Favre Fußball dabei sind, wodurch das ganze System Probleme hat. Beispiel Guerreiro, Brandt und Witsel sind alles Spieler die stark Kombinieren können, aber Probleme haben Aggressive ins Pressing zu gehen.
Wegen der Umstellung spielt auch Meunier z.b. deutlich besser als letzte Saison.
Dieses Thema wird man aber nicht so einfach lösen können, ohne Spieler Transfers die durch Corona schwerer geworden sind. (Schulz, Bürki, WItsel, usw)

Taktik:
Wir spielen offensichtlich in einem 4123, wobei es hier je nach Situation in einem 433 oder gar 451 sich verschiebt.
Im moment Spielen wir so das wir LA mit einem richtigem Außen Spielen (Hazard oder Malen), und rechts mit einem verkapptem RA der teils mehr 10er ist (Brandt/ Reus). Dadurch verschiebt sich das Feld mehr nach Links wodurch Meunier recht häufig einen Freiraum hat, was man bei vielen Angriffen immer wieder feststellen kann. Vllt ist es dadurch auch ein 343 da Witsel oder Can sich in die IV fallen lassen.
Die Frage ist wieso wir kein 433 Spielen mit 2 richtigen außen wie z.b. Hazard und Malen (Knauff ist jetzt weg). Ich vermute das es an Guerreiro und Schulz liegt, die beide in der Defensive Probleme haben. Rose versucht denke ich so zu verhindern das wir wieder über unsere linke Seite aus gekontert werden. Allerdings schafft man es trotz überzahl dort wie gegen Pauli nicht die Seite dicht zu bekommen.

Mentalität: Das ewige Thema was vermutlich niemals enden wird. Die Mannschaft kann Rückstände drehen, kann an guten Tagen jeden schlagen und kann auch dagegen halten. Trotzdem gibt es immer wieder Spiele wie gegen Pauli oder Frankfurt 1HZ, Hertha usw wo man nicht mit 100% an die sache geht und die sache locker angeht. Auffällig in letzter Zeit Guerreiro und manchmal Brandt. Da der Kader schon öfters getauscht wurde und es trotzdem immer wieder vorkommt, muss das Problem andere Gründe haben. Ich vermute einfach das es an den fehlenden Kämpfen um die Positionen geht. Im Grunde sind 8 Plätze Festvergeben und nur Malen/Hazard/Brandt und Dahoud/Can/WItsel kämpfen um Positionen. Ohne Druck immer 100% geben zu müssen, scheinen bei einigen dann die Motivation zu fehlen.

Rose: Man muss ihm bis zum Saisonende Zeit geben, auch wenn es keiner mehr hören will, aber in der Hinrunde fehlten zu oft Spieler und Trainingszeit. Ich erwarte das man ende Januar sich in einigen Punkten verbessern wird und dann im Februar auch besser spielen wird. Er selber gibt ja vor das man besseres Pressing spielen muss und trotzdem machen es manche nicht, oder schießen die wildesten Böcke.

Ich Persönlich hoffe das man Corona nutzt und mehr Wert auf den Nachwuchs legt und diese auch Fördert. Rothe, Gittens, Unbehaun, Raschl, Collins, Coulibaly, Fink, Rijkhoff und einige andere haben Talent und Potenzial und müssen mal faire Chancen bekommen. Die Spieler die angeblich das Gefüge besser machen wie Schulz, Can und einige andere, sind oft die Spieler über die wir kritisch reden müssen und weniger die Talente.

Lieber 1-2 Saison Investieren um diese Jungs aufzubauen (nicht gleichzeitig), als weiter nur zu kaufen ohne Verbesserung. Bald hören Hummels und Reus auf, dann gibt es fast keine Identifikationsfigur mehr, da Bellingham gehen wird und Akanji stand jetzt auch.

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Re: Quo vadis BVB?

#992 Beitrag von Schwejk » Fr 21. Jan 2022, 17:39

Ohne Druck immer 100% geben zu müssen, scheinen bei einigen dann die Motivation zu fehlen.
Alright then, diese Variante füge ich dann mal keck der dargebotenen (weiterhin schwer abschließbaren) Synonymliste von "Mentalität im Fusseksprech" hinzu. Denn das Potential der Umschreibungsformen des hier und in den Medien konstatierten borussischen Symptomkomplexes (einzelner und des Teams) ist gleichsam unausschöpfbar.. ;-)
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Re: Quo vadis BVB?

#993 Beitrag von Preusse76 » Fr 21. Jan 2022, 22:44

Ich glaube, in der Liga stehen wir genau da, wo wir hin gehören.
Brandt, Hazard, Dahoud, Can, Meunier sowie Reus und Hummels sind gut genug um in der Liga im oberen Viertel zu landen. Aber bei nem absoluten Topclub wär doch keiner von denen Stammspieler. So ehrlich muss man auch mal sein.

Zum Thema Haltung/Mentalität wurde hier schon viel interessantes gesagt.
Vielleicht hat es auch mit unserer Wirtschafts- und Personalpolitik zu tun. Auf der einen Seite freuen wir uns über Spieler wie Haaland und Bellingham. Und es ist ja auch total sympathisch international als zur Topadresse für junge Talente zu gelten. Auf der anderen Seite fügen wir uns mit dieser Philosophie ja selbst in die Rolle eines europäischen Leichtgewichts. Und wo liegt in dieser Herangehensweise die Nachhaltigkeit? Jede Saison verlässt uns mindestens ein Leistungsträger. Dafür wird das nächste Talent verpflichtet, von dem aber jeder weiß: schlägt er ein, ist er spätestens in drei Jahren wieder weg. Drum herum, in der Kaderbreite, wird jedes Jahr ein bisschen ausgebessert, angepasst, experimentiert und/oder schlicht gealtert.
Wirtschaftlich fahren wir damit offensichtlich ganz gut. Nur wirkt unsere Vereinspolitik irgendwie demütig, gehemmt, fast ängstlich. Aki würde es mit Sicherheit lieber "vernünftig" nennen. Und nach unserem beinahe Ruin 2005 muss man ihm Recht geben. Aber das ist doch nicht die geistige Haltung/Mentalität eines Vereins, der dem sportlichen Erfolg alles unterordnet.
Vielleicht spiegelt sich genau das auf dem Platz wieder.

Auch nur ein Gedanke von vielen. Wenn's zutrifft, wüsste ich leider auch nicht, wie man es besser machen könnte.

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Re: Quo vadis BVB?

#994 Beitrag von Tschuttiball » Fr 21. Jan 2022, 23:47

Analyse der Ruhrnachrichten.
Es wird sehr viel richtiges gesagt..

Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!

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Re: Quo vadis BVB?

#995 Beitrag von Alfalfa » Sa 22. Jan 2022, 06:06

Preusse76 hat geschrieben: Fr 21. Jan 2022, 22:44 Ich glaube, in der Liga stehen wir genau da, wo wir hin gehören.
Brandt, Hazard, Dahoud, Can, Meunier sowie Reus und Hummels sind gut genug um in der Liga im oberen Viertel zu landen. Aber bei nem absoluten Topclub wär doch keiner von denen Stammspieler. So ehrlich muss man auch mal sein.

Das fiel auch dem Sportjournalisten Stephan Rommel auf, der zu einem ähnlichen Résumé kam:
Dem BVB fehlt es in der Spitze an der Breite, um ein Bonmot von Berti Vogts zu bemühen. Im aktuellen Kader gibt es vier, vielleicht fünf Spieler, die man als uneingeschränkte Stammspieler und unverzichtbar für die Mannschaft einordnen könnte. Torhüter Kobel, Manuel Akanji in der Abwehr, Jude Bellingham, mit Abstrichen noch Mo Dahoud und im Angriff Erling Haaland.

Alle anderen Spieler sind im Grunde austauschbar, auch Kapitän Marco Reus. Dieser ist zwar immer sehr bemüht und auch für das eine oder andere Highlight gut, aber auf lange Sicht reicht das eigentlich nicht für die Ansprüche, die Dortmund an sich selbst stellt. Im Zentrum des Spiels steht die Achse noch einigermaßen, da genügt von Kobel bis Haaland die Qualität. Aber in den Halbräumen und auf den Flügeln wird es bisweilen dünn.
https://www.gmx.net/magazine/autor/stef ... l-31631440

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Re: Quo vadis BVB?

#996 Beitrag von Stumpen » Sa 22. Jan 2022, 10:58

Alfalfa hat geschrieben: Sa 22. Jan 2022, 06:06
Preusse76 hat geschrieben: Fr 21. Jan 2022, 22:44 Ich glaube, in der Liga stehen wir genau da, wo wir hin gehören.
Brandt, Hazard, Dahoud, Can, Meunier sowie Reus und Hummels sind gut genug um in der Liga im oberen Viertel zu landen. Aber bei nem absoluten Topclub wär doch keiner von denen Stammspieler. So ehrlich muss man auch mal sein.

Das fiel auch dem Sportjournalisten Stephan Rommel auf, der zu einem ähnlichen Résumé kam:
Dem BVB fehlt es in der Spitze an der Breite, um ein Bonmot von Berti Vogts zu bemühen. Im aktuellen Kader gibt es vier, vielleicht fünf Spieler, die man als uneingeschränkte Stammspieler und unverzichtbar für die Mannschaft einordnen könnte. Torhüter Kobel, Manuel Akanji in der Abwehr, Jude Bellingham, mit Abstrichen noch Mo Dahoud und im Angriff Erling Haaland.

Alle anderen Spieler sind im Grunde austauschbar, auch Kapitän Marco Reus. Dieser ist zwar immer sehr bemüht und auch für das eine oder andere Highlight gut, aber auf lange Sicht reicht das eigentlich nicht für die Ansprüche, die Dortmund an sich selbst stellt. Im Zentrum des Spiels steht die Achse noch einigermaßen, da genügt von Kobel bis Haaland die Qualität. Aber in den Halbräumen und auf den Flügeln wird es bisweilen dünn.
https://www.gmx.net/magazine/autor/stef ... l-31631440

... ja, dem kann man zustimmen.

Perspektivisch werden wir Haaland im Sommer verlieren, für Akanji wird es vielleicht der berühmte letzte große Vertrag, kann mir vorstellen, dass er nochmal etwas anderes sehen möchte, bei Dahoud ist es vielleicht ähnlich. Und Bellingham wird sich mit jedem Spiel mehr fragen, was für Perspektiven sich hier bieten.

Wird spannend.
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Re: Quo vadis BVB?

#997 Beitrag von MattiBeuti » Sa 22. Jan 2022, 13:19

Berk09 hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 23:32
MattiBeuti hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 22:35
Stumpen hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 22:20 ... vielleicht meinte Klopp damals nicht nur die Mannschaft.

Tuchel wird sich sehr wahrscheinlich nichts von der Mannschaft gefallen lassen haben und hat den Finger intern wohl zu oft in die Wunde gelegt. Der Erfolgt gibt ihm recht, nicht unserem Team.
Tuchel wörtlich: "Es war definitiv so, dass wir in der ersten Halbzeit keinerlei Spannung gefunden haben und keinerlei Bereitschaft, das Spiel so zu spielen, wie du das in einem Pflichtspiel in der Bundesliga spielen musst. Das steht fest."
"Technisch, taktisch, mental und von der Bereitschaft her - unsere Leistung war ein einziges Defizit", schimpfte Tuchel nach dem 1:2 (0:0) bei Eintracht Frankfurt.
Wie so oft in den vergangenen Monaten kostete das auch gegen Augsburg Punkte. „Das ist das siebte Spiel in Folge, in dem wir in Rückstand geraten - in der Häufigkeit der absolute Wahnsinn”, befand Tuchel.
Ich bin da jetzt kein Experte, aber hat Tuchel solche Sachen nicht über jede seiner Mannschaften gesagt? Ich habe da so paar Aussagen(in Mainz und in Paris) im Hinterkopf. Bei Chelsea läuft es aktuell auch nicht optimal. Wird bestimmt auch nicht mehr lange dauern...

Und selbst wenn der BVB dieser Aussagen exklusiv hat, was ich aber nicht glaube, wie würdest Du diese Aussagen hinsichtlich der heutigen Situation interpretieren? Du musst dabei bedenken, dass kaum noch Spieler aus der Tuchel-Zeit beim BVB sind. Also wo ist die Verbindung?
Tuchel ist eben Tuchel: fachlich unbestritten einer der Besten! Da es auch noch andere Komponenten gibt, muss er eben öfter mal gehen. Deswegen fand ich zwar gut, dass er gehen musste, aber das nach dem Finale fand ich befremdlich.

Die Verbindung ist der "Spirit". Jeder in einem großen Konzern erkennt von Abteilung zu Abteilung Unterschiede. Es gibt Abteilungen, da macht jeder gerne und gut seinen Job, in anderen hacken sie sich gegenseitig die Augen aus. Wieder andere wirken wie Kumpels. Manche sind effizienter, andere weniger.

Das wird von den Chefs und den alten Hasen vorgegeben. Ich behaupte einfach mal, dass die Chefs und alten Hasen im roten Schlauchboot sehr unbequem sein können bei ungenügender Leistung. Die ziehen auch ihre Nieten, die mit Sicherheit mehr verdienen als bei uns, nur ziehen die ihre Fehlkäufe nicht über die volle Laufzeit durch.
Ich behaupte, dass die "Arbeit" in Leverkusen, Wob, Mainz da zb viel ruhiger ist.
Gut, das liegt auch am unterschiedlichen Medieninteresse.

Evtl legen die rot angehauchten Experten deswegen den Finger in die Wunde, weil die es anders kennen. Weil da bei "fehlender Mentalität" einem der rotglühende Kopf geplatzt ist. Evtl können die uns aber auch nur nicht ab. Nur ganz weghören sollte man glaube nicht - auch wenn es manchmal weh tut.
Ich finde, wenn es um den BVB geht und man versucht die Lage des Vereins zu analysieren, dann muss man nicht zwingend den Rat von Effe, Matthäus, Basler, Helmer oder Hamann suchen. Es ist deren Job provokative Aussagen rauszuhauen und ich bezweifel, dass der Kontakt von denen zum BVB so eng ist, dass sie Interna mitbekommen. Und was die distanzierte fachliche Analyse angeht, so gibt es genug "Experten", die sich seriös mit diesen Themen beschäftigen und nicht im Doppelpass sitzen. Ich merk schon und ja, es ist offensichlich, ich kann diesen ganzen Experten-Runden im DoPa nicht viel abgewinnen. Das hat für mich nicht mehr viel mit seriöser Analyse zu tun. Und auch die Runden bei Sky sind oft nicht deutlich besser. Ich bin da raus. Wenn es nach Hamann ginge, hätte man in Liverpool auch Klopp schon längst rausgeworfen. Und wenn der Didi mal das Thema Mentalität aufmacht, dann haben wir Fans das Thema doch schon vor Jahren besprochen. Das ist alles nicht neu. Was am Ende an seriöser Analyse dann noch übrig bleibt, ist für uns Fans doch schon lange kalter Kaffee. Aber im besten Fall analysiert man ohne diesen ganzen populistischen Mist. Entschuldige. Ich kann den Didi echt nicht leiden und ich habe mich auch bewusst entschieden den DoPa seit Jahren nicht mehr zu schauen. Ist nicht mehr meine Welt. :lol: Es geht mir nicht darum, dass wir die Sachen nicht analysieren sollten. Aber man kann es fair machen. Um unsere Situation zu analysieren, brauchen wir diese "Experten" nicht. Das ist einfach meine Meinung. Sorry, dass ich da etwas emotional werde. :)
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Re: Quo vadis BVB?

#998 Beitrag von MattiBeuti » Sa 22. Jan 2022, 13:25

LEF hat geschrieben: Fr 21. Jan 2022, 11:27 Das mit Hummels war exemplarisch gemeint....da steht ja auch etc. Ich persönlich schätze Mats Hummels sehr.
Hummels war ja zwischenzeitlich sogar weg. Nun ist er wieder da und wir beide schätzen seine Art. Das macht es ja so schwierig. Wo ist denn dann das Problem? Wenn man findet, dass zu sehr an Spielern festgehalten wird, dann müsste man ja auch Beispiele nennen können, an denen man das falsche Verhalten festmachen kann. Das ist aber gar nicht so leicht. Und gerade auf die aktuelle Situation bezogen, sind ja auch kaum noch Leute von damals dabei. Wo könnte man ansetzen?
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Re: Quo vadis BVB?

#999 Beitrag von cloud88 » Sa 22. Jan 2022, 21:29

Preusse76 hat geschrieben: Fr 21. Jan 2022, 22:44 Ich glaube, in der Liga stehen wir genau da, wo wir hin gehören.
Brandt, Hazard, Dahoud, Can, Meunier sowie Reus und Hummels sind gut genug um in der Liga im oberen Viertel zu landen. Aber bei nem absoluten Topclub wär doch keiner von denen Stammspieler. So ehrlich muss man auch mal sein.

Zum Thema Haltung/Mentalität wurde hier schon viel interessantes gesagt.
Vielleicht hat es auch mit unserer Wirtschafts- und Personalpolitik zu tun. Auf der einen Seite freuen wir uns über Spieler wie Haaland und Bellingham. Und es ist ja auch total sympathisch international als zur Topadresse für junge Talente zu gelten. Auf der anderen Seite fügen wir uns mit dieser Philosophie ja selbst in die Rolle eines europäischen Leichtgewichts. Und wo liegt in dieser Herangehensweise die Nachhaltigkeit? Jede Saison verlässt uns mindestens ein Leistungsträger. Dafür wird das nächste Talent verpflichtet, von dem aber jeder weiß: schlägt er ein, ist er spätestens in drei Jahren wieder weg. Drum herum, in der Kaderbreite, wird jedes Jahr ein bisschen ausgebessert, angepasst, experimentiert und/oder schlicht gealtert.
Wirtschaftlich fahren wir damit offensichtlich ganz gut. Nur wirkt unsere Vereinspolitik irgendwie demütig, gehemmt, fast ängstlich. Aki würde es mit Sicherheit lieber "vernünftig" nennen. Und nach unserem beinahe Ruin 2005 muss man ihm Recht geben. Aber das ist doch nicht die geistige Haltung/Mentalität eines Vereins, der dem sportlichen Erfolg alles unterordnet.
Vielleicht spiegelt sich genau das auf dem Platz wieder.

Auch nur ein Gedanke von vielen. Wenn's zutrifft, wüsste ich leider auch nicht, wie man es besser machen könnte.
Was ist die Alternative? Weniger Talentierte Spieler die bleiben, aber ebend niemals für ganz oben reichen? Oder Schulden machen um es zu erzwingen?

Man vergisst einfach zu schnell das es immer schwerer wird für Vereine wie uns gute Spieler zu halten. Immer mehr Clubs werden Künstlich gezüchtet und mit Geldern zu geschis.... Dazu bricht Corona der Liga das Genick. Im vergleich zu Englischen und Spanischen Vereinen hat der BVB durch die leeren Stadien mindestens 30mio verloren (insgesamt natürlich viel viel mehr).

Atletico und andere verlieren auch ihre Spieler an die noch größeren. Ich behaupte einfach mal das man zu viel vom BVB erwartet.

Realistisch gesehen sind wir in den Top 10-15. Vor uns sind Finanziell (egal wie Seriös) Juve, Inter, Real, Barca, Liverpool, Manchester U und City, teilweise Arsenal, Chelsea, Newcastle, PSG, Bayern und teilweise Atletico weil sie auf Pump arbeiten. Selbst Tottenham ist in einem speziellem Bereich.

Wenn man sich die Top Spieler mal durchgeht muss man Fragen welcher Spieler nicht bei einem dieser Vereine steht. Inzwischen sind diese Spieler schon immer seltener wodurch auch diese Vereine an immer mehr Talente holen.

Wenn wir einen Spieler wie T. Hazard holen der in der Bundesliga bei BMG zu den bessern zählt, ist er International gesehen mehr so CL Durchschnitt.
Welcher Spieler würde uns wirklich verstärken und ist in einem Rahmen bezahlbar?

Ich sehe hier nur die möglichkeit Talente früh zu holen sie zu Entwickeln und teuer zu Verkaufen um langfristig mithalten zu können.
Wie ich die Tage schon geschrieben habe, müssten wir die Förderung deutlich verbessern und dafür sorgen das es Pro 2 Jahrgänge 4 ins Profiteam schaffen, wenigstens als gutes Back up. Somit würden wir mindestens 50mio einsparen, vermutlich sogar 70 oder mehr. Z.b. Schulz und Wolf hätte man sich sparen können.
Kandidaten gibt es genug wie Castro, Toprak, Schürrle, Hitz (nicht wegen der Leistung) usw.

Ich würde sagen 8 Spieler 25-33, 12Spieler 20-24 und 6-8 Spieler darunter. Damit man ein Grundgerüst an Erfahrenen Spieler hat, Talente mit Erfahrung die schon Leistungsträger sein können und die nächste Generation die langsam herangeführt wird. Die Zahlen sind Willkürlich gewählt.

Aber aktuell haben wir: Von TM ohne Die U23 Spieler Raschl, Unbehaun, Drljaca, Kamara, Coulibaly und Schmelzer gezählt.
6 Spieler 30 oder älter 3 davon Stamm(Meunier, Hummels und Reus und 2 direkter Ersatz (Witsel, Hitz)
8 Spieler 25-29 Jahre 5 Stamm (Akanji, Dahoud, Guerreiro, Hazard und Brandt und 2 direkter Ersatz (Can und Schulz)
8 Spieler 20-24 Jahre 3 Stamm (Haaland, Malen und Kobel und 1 (Zagadou) als direkter Ersatz
4 Spieler unter 20 Jahre 2 Stamm (Reyna, Bellingham) und 1 direkter Ersatz (Moukoko)

Wolf, Pongracic, Passlack, Bürki, Tigges und Reinier spielen nur wenn mehrere fehlen.

Ich finde das wir hier einfach Änderungen brauchen, es sind zu viele Spieler dabei die viel kosten aber wenig dafür sorgen das wir besser werden.
Die letzten 6 z.b. kann man ohne Probleme ersetzen, sofern man es überhaupt muss. Wolf ist mit 5mio zu teuer als Back Back up.

Dazu kommen noch Hitz, Schulz, Witsel und Can die zusammen über 20mio im Jahr kosten und aber nicht verbessern.

Somit sind es schon 10 Spieler die man austauschen kann um das Gehaltsgefüge zu verbessern und neue reize zu setzen, wie auch Positionskämpfe zu entfachen.

Am ende wurde das ganze länger als geplant und hat sich irgendwie mit und mit vom Thema entfernt daher schon einmal sorry :lol:

Mike1985
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Re: Quo vadis BVB?

#1000 Beitrag von Mike1985 » So 23. Jan 2022, 07:30

Ich hab es ja gestern schon geschrieben, aber gerne nochmal :

Wenn man es ganz pragmatisch sieht kann man sagen dass wir fast immer Zweiter werden, wir kommen immer in die CL und stehen finanziell so gut da wie noch nie, von Corona mal abgesehen.

Also eigentlich meckern auf hohen Niveau wenn man bedenkt dass es noch nicht so lange her ist, dass wir fast pleite waren.

Aber jeder hat natürlich diese Sehnsucht nach Titeln so wie es 2011 und 2012 war und dieser neu erfundene Fußball von Klopp. Was man aber danach als Fan für Nackenschläge hinnehmen musste, angefangen mit dem CL Finale 13 (seit dem hab ich ein Trauma), weiß ich nicht ob uns diese erfolgreiche Zeit so gut getan hat. Viele haben unseren Fußball kopiert und gegen uns eingesetzt, und die Bayern haben danach sowieso Blut geleckt.

Aber in dieser Form wird es das einfach nie wieder geben. Auch diesen Teamspirit von damals wird kaum zu wiederholen sein wenn man jede Saison Leistungsträger abgeben muss und irgendwelche Söldner holen muss nur um sportlich weiter oben mit dranzubleiben. Diese Söldner schießen dann die nötigen Tore für uns, haben aber im Prinzip nur sich und ihre weitere Karriere im Blick.

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