Du sprichst sicherlich meine thematische Fixierung auf that great man an, bestimmt erwartest du nicht unbedingt die gängigen Infos über ihn, von denen schließlich das Netz überreich ist. Als Überblicksartikel bietet sich wie üblich an:
https://de.wikipedia.org/wiki/John_Peel
Musik war schon seit Kindheit an ein wesentlicher Begleiter meines Alltags. Und mein Haussender der BFBS. Das Sitzen vor dem Radio mit einem Tonbandgerät zu festen Zeiten war ein unaufhebbares Ritual.
Eine neue Qualität (gleichsam in einem "Quantensprung" ) nahm meine Musikbegeisterung bei Aufkommen des Punk an, lieferte er doch genau das, was meinem damaligen Lebensgefühl entsprach. Als ein Buddy mich auf die Peel-Show auf BFBS hinwies und ich mit unverzeihlicher Verzögerung endlich sein Programm einschaltete, hing ich danach an Peels Nadel. Wo und wie anders hätte ich diese spannende Zeit des Punk, New Wave, Reggae u.a. in dieser Dichte erleben können? Eine Phase, die ich euphorisch als "Aufbruch" in jeder Hinsicht erlebte.
Und es blieb nicht aus, daß ich an Peel c/o BFBS London regelmäßig schrieb (Nick Hornby ("Fever Pitch") gab u.a. die Themen vor ) und daß ich meine Requests in den Shows stets wiederfand. Schließlich kam es zu mehrfachen Treffen in Berlin, wobei außer den üblichen Zügen durch die Clubs und Pubs einer der Höhepunkte das "legendäre Penis Piercing" beim Atonalfestival in den Weddinger (nomen est omen) Pankehallen war:
http://www.hoeflichepaparazzi.de/forum/ ... -Piercing)
Ich erlebte John Peel als eine offene, freundlich zutunliche, empathische, witzige, geistreiche, selbstironische Person, der Starallüren völlig fremd waren. Kurz: eine Persönlichkeit, die mir zum Freund wurde. 2004: Ein schmerzhafter Verlust.
Ihm und seinen Shows verdanke ich den Zugang zu Musikstilen, die sich mir wohl kaum in dieser Intensität erschlossen hätten (New Wave, Deutsch Wave, Industrial, Reggae, Dub, Ska, Bluegrass, World Music: African Music, Soca, Soukous; House, alte Meister etc. pp.)
Und um nicht unerwähnt zu lassen: Offensichtlich ließ er sich bei einem dieser Besuche von meiner BVB-Leidenschaft anstecken, was dazu führte, daß er einen BVB-Sticker neben den des LFC auf das Heckfenster seines Audi klebte.