Erbärmlicher Sportjournalismus
Erbärmlicher Sportjournalismus
Mehr zufällig als geplant habe ich heute die Live-Übertragung des Handballspiels Magdeburg gegen Kiel in der Sportschau verfolgt. Es war interessanter, lebhafter und zum Schluss auch hoch spannender Handballsport zu sehen. Das heißt: den Schluss hat man gar nicht mitbekommen. Gerade als der Kommentar die Tagesschau-Redaktion beruhigte, dass das Spiel noch rechtzeitig vor den Nachrichten beendet würde, um genau zu sein, beim Spielstand von 32:30 für Magdeburg bei einem 7-Meter für Kiel, das Ganze eine halbe Minute vor Schluss - schaltete der Sender um auf: WERBUNG!
Ich bin und bleibe sprach- und fassungslos. Da wird uns fast 2 Stunden lang ein sehenswertes Live-Sportereignis gezeigt, aber das Finale verwehr man uns, weil noch ein 5-minütiger Werbeblock eingespielt werden muss. Das soll Sportjournalismus sein? Es ist genau die Verzwergung des Journalismus - und des öffentlich-rechtlichen Fernsehens insgesamt. Bei einem privat finanzierten Kanal hätte man mit so einer Prioritätensetzung vielleicht noch rechnen können. Ab nun muss man es anscheinend auch beim ör. Programm.
In welchem Land, in welcher Zeit leben wir eigentlich? O tempora, o mores. Kokolores!
Hoffentlich sinkt mein Blutdruck noch mal ab, mir fällt da nur noch der Liebermann ein. Ick kann jar nicht so viel fressen, wie ick kotzen möchte!
Ich bin und bleibe sprach- und fassungslos. Da wird uns fast 2 Stunden lang ein sehenswertes Live-Sportereignis gezeigt, aber das Finale verwehr man uns, weil noch ein 5-minütiger Werbeblock eingespielt werden muss. Das soll Sportjournalismus sein? Es ist genau die Verzwergung des Journalismus - und des öffentlich-rechtlichen Fernsehens insgesamt. Bei einem privat finanzierten Kanal hätte man mit so einer Prioritätensetzung vielleicht noch rechnen können. Ab nun muss man es anscheinend auch beim ör. Programm.
In welchem Land, in welcher Zeit leben wir eigentlich? O tempora, o mores. Kokolores!
Hoffentlich sinkt mein Blutdruck noch mal ab, mir fällt da nur noch der Liebermann ein. Ick kann jar nicht so viel fressen, wie ick kotzen möchte!
Allen ist das Denken erlaubt, doch vielen bleibt es erspart
(Curt Goetz)
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- Schwejk
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Re: Erbärmlicher Sportjournalismus
Kann und soll man das glauben?
Wer glücklich ist, bedarf nicht der Bosheit (Horkheimer).
Wer denkt, ist nicht wütend (Adorno).
Nichts gibt so sehr das Gefühl der Unendlichkeit (...) wie die Dummheit (Horváth).
Wer denkt, ist nicht wütend (Adorno).
Nichts gibt so sehr das Gefühl der Unendlichkeit (...) wie die Dummheit (Horváth).
Re: Erbärmlicher Sportjournalismus
Das soll man durchaus glauben - aber man kann es nicht .
Re: Erbärmlicher Sportjournalismus
Mein erster Post, bevor ich hier das Thema eröffnet habe, ging auf dem Sportschau-Kontaktformular an die dortige Reaktion. Entweder haben die sich dort schnell verkrümelt oder sie reanimieren noch den Erstleser meines Shitstorms, denn er hatte schon Orkanstärke.
Wenn das ein Versehen gewesen sein soll, dann bin ich mal auf die Antwort von dort gespannt. Merkwürdig ist ja schon, dass derartige Versehen immer nur in eine Richtung vorkommen. Dass man die Werbung vergisst oder aus Versehen aus der Werbung in einen Programminhalt schalten würde, ist ja meines Wissens noch nicht vorgekommen.
Wenn das ein Versehen gewesen sein soll, dann bin ich mal auf die Antwort von dort gespannt. Merkwürdig ist ja schon, dass derartige Versehen immer nur in eine Richtung vorkommen. Dass man die Werbung vergisst oder aus Versehen aus der Werbung in einen Programminhalt schalten würde, ist ja meines Wissens noch nicht vorgekommen.
Allen ist das Denken erlaubt, doch vielen bleibt es erspart
(Curt Goetz)
(Curt Goetz)
Re: Erbärmlicher Sportjournalismus
Gab doch letztes Jahr auch mal so eine Werbeunterbrechung während unseres Spiels gegen Bayern. Da wurde irgendwann in der 2. Halbzeit einfach mal 30 Sekunden Werbung geschaltet. Der Shitstorm war auch groß und man entschuldigte es danach bei Sky mit einem "technischen Versehen".
Aber die Sache gestern beim Handball war, wie man bei uns so sagt, schon ein "dicker Hund". Ja, die sollen mal "den Fehler analysieren"...
Aber die Sache gestern beim Handball war, wie man bei uns so sagt, schon ein "dicker Hund". Ja, die sollen mal "den Fehler analysieren"...
Schwarz-gelbe Grüße, Dany
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- Grashalm
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- Registriert: Fr 14. Jun 2019, 19:26
Re: Erbärmlicher Sportjournalismus
Die Werbung muss halt bis 20 Uhr durch sein. Die kann es keine Ausnahmen geben
Re: Erbärmlicher Sportjournalismus
Habe nur die Überschrift beim Bäcker gelesen.
Die Bild-Zeitung urteilt heute darüber, welche Werder-Spieler als Gurken in die Bio-Tonne gehören. Menschen als Abfall.
Die Bild-Zeitung urteilt heute darüber, welche Werder-Spieler als Gurken in die Bio-Tonne gehören. Menschen als Abfall.
BILD macht den Gurken-Check. Und verteilt Gurken. Von „liefert nur Leistungen für die Bio-Tonne“ bis „zumindest manchmal schmackhaft“.
Optimisten, Pessimisten - letztlich liegen beide falsch. Aber der Optimist lebt glücklicher.
Kofi Annan
Kofi Annan
Re: Erbärmlicher Sportjournalismus
Ich hasse ja die bild. Aber wenn es um dein zitat geht - da legst du denen was in den mund. Es geht um die leistungen für die tonne, nicht um die spieler. Man sollte sich nicht auf deren niveau herab begeben.
Dummheit verliert am Ende immer. Bis dahin kann‘s nur sehr teuer werden…
- Tschuttiball
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Re: Erbärmlicher Sportjournalismus
Editiert aufgrund zu viel Rotwein
Zuletzt geändert von Tschuttiball am So 22. Dez 2019, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!
Re: Erbärmlicher Sportjournalismus
Tschutti .... was ist mit Dir los? So agro kennt man Dich doch gar nicht....
- Tschuttiball
- Westfalenstadion
- Beiträge: 16920
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Re: Erbärmlicher Sportjournalismus
Da sprach der Rotwein... sorry
Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!