Quo vadis BVB?

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Herb
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Re: Quo vadis BVB?

#3261 Beitrag von Herb » Sa 15. Mär 2025, 21:51

sw2105 hat geschrieben: Sa 15. Mär 2025, 21:41 Wer heute von ”lustlosem Auftritt“ der Mannschaft schreibt, will nur provozieren 🤔
Ich will ganz sicher nicht provozieren. Das ist mein ehrliches Empfinden.

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crborusse
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Re: Quo vadis BVB?

#3262 Beitrag von crborusse » Sa 15. Mär 2025, 21:59

Herb hat geschrieben: Sa 15. Mär 2025, 21:51
sw2105 hat geschrieben: Sa 15. Mär 2025, 21:41 Wer heute von ”lustlosem Auftritt“ der Mannschaft schreibt, will nur provozieren 🤔
Ich will ganz sicher nicht provozieren. Das ist mein ehrliches Empfinden.
Dann hast du ein seltsames Empfinden. Auch in Halbzeit 1 fand ich es schon nicht lustlos, in Halbzeit 2 schon gar nicht mehr. In HZ 1 war es, mal wieder, extrem fehlerhaft.
Statistik zum Revierderby: Jedes Mal, wenn der BVB gegen Schalke gewonnen, verloren oder unentschieden gespielt hat, wurde Schalke nicht Deutscher Meister.

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Re: Quo vadis BVB?

#3263 Beitrag von Zubitoni » Sa 15. Mär 2025, 23:46

selten so wenig über ne niederlage geärgert. saison nun gelaufen, wenngleich wir wohl noch 3-4 punkte zum klassenerhalt brauchen. kriegen wir irgendwie.

und nun?

finanziell: dürfte man mit VF CL und Club WM einigermaßen safe sein.
sportlich: bitte keinen gedöns cup. sonst haste nach der club wm und den ersten englischen wochen direkt wieder 18 verletzte und doppelt so viele ausreden. und so viel kohle bringt das auch nicht ein, wenn man unmotiviert in der VR ausscheidet. nee, club wm ja, der rest nein. lieber nä saison auf die liga konzentrieren und die CL quali angreifen.
kader: ich würde nicht zwingend so viel ändern. ja, auf der 10 wäre gut, zb cherki für brandt, gittens verkaufen, kobel weg wäre auch ok. und wahrscheinlich wird es entweder schlotti oder/und adeyemi in die ferne ziehen… dafür neue holen, die mindestens so viel bock haben wie ryerson.
Eine Meinung.

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Re: Quo vadis BVB?

#3264 Beitrag von Stumpen » So 16. Mär 2025, 00:00

... zuerst Sammer und Kehl die Möglichkeit geben, woanders ihre Bestimmung zu finden. Die Beratung des einen und die Mannschaft des anderen haben uns soweit gebracht.

Treppenwitz, wenn es mit denen weitergeht.
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

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Re: Quo vadis BVB?

#3265 Beitrag von Zubitoni » So 16. Mär 2025, 00:27

Stumpen hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 00:00 ... zuerst Sammer und Kehl die Möglichkeit geben, woanders ihre Bestimmung zu finden. Die Beratung des einen und die Mannschaft des anderen haben uns soweit gebracht.

Treppenwitz, wenn es mit denen weitergeht.
sammer ja. kehl holt neue spieler, die wir alle gut fanden (wahrscheinlich warst du die einzige ausnahme). der kader ist stark genug, siehe zig beispiele, lille und rb jeweils die zweiten halbzeiten. der trainer muss was draus machen, zb konstanz reinbringen, das ist sein aufgabengebiet.
Eine Meinung.

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Re: Quo vadis BVB?

#3266 Beitrag von Stumpen » So 16. Mär 2025, 00:53

... der Kader ist schlecht zusammengestellt und definitiv nicht stark genug. Nicht wenn du CL, Pokal, Liga und Club WM nach einer EM spielen musst und viele unserer Spieler keine ordentliche Auszeit und Vorbereitung hatten.

Zu oft muss man positionsfremd spielen lassen. Nach dem Abgang von Reus waren viele, ich auch, sehr enttäuscht, dass da auf der 10 nichts passiert ist. Jeder kennt Reyna.

Uns wurde dafür ein Couto präsentiert, obwohl nach der Performance von Bensebaini und den Abgang von Rothe auf der LV Position Bedarf war. Ergebnis, bis heute, keine 10, keine ernsthafte Alternative auf der RV Position, keine ernsthafte Alternative auf der LV Position.

Davor Gittens und Adeyemi mit ihrer fehlenden Neigung nach hinten zu arbeiten.

Zusammen mit dem kreativen Loch in der Mitte, dem ungefährlichsten Mittelfeld der Liga, hast du dann eine Mannschaft, die immer am oberen Ende ihrer Leistungsgrenzen spielen muss um etwas mitzunehmen.

Heute waren die Beine in der ersten Hälfte noch von Mittwoch schwer. Kein Team in der CL wird mit der selben Mannschaft drei Tage später auflaufen wollen, wenn es möglich ist Spieler adäquat zu ersetzen.

Sowas weiss man, wenn man sich kritisch mit dem Team und unserer Situation auseinandersetzt. Alles nicht neu, konnte man zuvor bei Terzic bewundern.

Kehl hat alle Schweinereien mit abgenickt. Der Trainer darf dies nun ausbaden.
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

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Re: Quo vadis BVB?

#3267 Beitrag von Shafirion » So 16. Mär 2025, 07:06

Shafirion hat geschrieben: Sa 15. Mär 2025, 21:19
Junge, langsam geht mir die Nummer echt auf den Sack. Wie schon zichmal geschrieben: Niemand redet hier die aktuelle Situation schön. N I E M A N D. Und nochmal, damit selbst Du es vielleicht irgendwann verstehst: N I E M A N D. Trotzdem unterstellt Du es jedem fortwährend, der nicht mit vollem Tempo auf Deinen peinlichen Drama-Queen-Zug aufspringt. Nur weil man nicht mindestens zwölf Rumheul-Posts pro Tag verfasst, fünfmal täglich Massenentlassungen fordert und mit leeren Floskeln um sich wirf ("Die tabelle Lügt nicht", "Nur das Ergebnis zählt"), bedeutet das kein Plädoyer für ein "weiter so". Natürlich zählt am Ende das Ergebnis. Aber wer diese zweite Halbzeit nicht einmal für das erkennen kann, was sie war, hat vielleicht eher ein Problem damit, sich der Realität zu verschließen. Das ist auch nicht lächerlich oder blauäugig.

Wenn hier irgenedwas lächerlich und blauäugig ist und von komplettem Realitätsverlust zeugt, dann Deine kindischen Fatansien, in denen wir im Sommer Kehl, Ricken, Watzke, Kovac und Gott-weiß-wen-noch feuern (können), dann Krösche und Hoeneß holen, die halbe Mannschaft austauschen und dann "einfach mal was anderes machen" und einen Mentalitätstrainer holen, der der Mannschaft mal eben "unbedingten Siegeswillen" in die Köpfe zaubert.

Geh mal an die frische Luft. Kipp Dir einen hinter die Birne. Was auch immer. Aber das ist ja längst nicht mehr zum Aushalten.
Entschuldigung, Tschutti, das war drüber. Da hat sich der Frust über das Spiel entladen. Nur in einem Punkt bin ich fast froh darüber, weil es ja, wenn man sich irgendwelcher Fundamentalkritik nicht anschließt, oft heißt, man rede sich Dinge schön oder einem sei das egal. Wie man sieht: Ich bin nach so einem Spiel auch maximal frustriert. Aber wie gesagt: Jeder geht mit seinem Frust anders um. Und ich hab das in diesem Fall auf eine Weise getan, die nicht in Ordnung war. Also nochmal: Entschuldigung.
Linchen09 hat geschrieben: Sa 15. Mär 2025, 21:48 Ich schreib hier ja nicht wirklich viel. Aber ich finde es geht nicht, andere User so direkt anzugehen. Was Tschuttiball schreibt ist sicherlich öfter mal etwas polemisch und überspitzt. Und man muß sicherlich nicht seiner Meinung sein (bin ich auch nicht immer), aber Tschuttiball geht nie direkt andere User an, was du hier aber für mich persönlich gerade zu sehr tust.

Bislang war das Forum echt nett und sachlich, weshalb ich gerne hier mitlese, im Gegensatz zu Social Media wo es ganz anders zu und her geht. Ich hoffe es bleibt so.
Das stimmt und dafür habe ich mich entschuldigt. Ich würde aber umgekehrt in die andere Richtung die Bitte äußern, sich auch mal Gedanken darüber zu machen, dass es für die "Gegenseite" (in einer Diskussion) ermüdend ist, wenn man zu dem Thema in jedem Post immer wieder betont, dass man selbst und andere nicht für ein "weiter so" sind, dieser Hinweis aber vollkommen ignoriert und die Behauptung immer wieder aufgestellt wird. Das ist auch ermüdend (was man ja an zahlreichen Kommentaren sieht, die, im Gegensatz zu meinem, sachlich geblieben sind). Und wenn man sich dann zu weit hochschaukelt, und in die Richtung der "Gegenseite" schon wieder "lächerliche", "blauäugige" Kommentare antizipiert und vorwirft, da würden die Augen vor der Realität verschlossen, dann ist das auch weder sachlich noch einer Diskussion zuträglich.

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Re: Quo vadis BVB?

#3268 Beitrag von Shafirion » So 16. Mär 2025, 07:38

Noch einen inhaltlichen Kommentar zum Thema "weiter so", ehe ich mir erstmal eine Pause zum Abkühlen verordne und mit dem obligatorischen Hinweis, dass ich mir nichts schönrede und nicht für ein "weiter so":

1. Es gab in der Vergangenheit ganz sicher kein reines "weiter so"

Sonst hätten wir uns ja auf dem CL-Finale ausgeruht. Statdessen haben wir den Trainer gewechselt, eine Transferoffensive gestartet. Das wird ja nicht nachträglich zu einem "weiter so", weil diese Entscheidungen nicht funktioniert haben. Und wie Zubi gerade gebetsmühlenartig betont: Im Sommer sah das alles recht gut aus. Sicher hätte jeder irgendwas irgendwie anders gemacht. Stumpen hätte eher was auf der 6 oder 10 gemacht, ich auf den defensiven und/oder offensiven Außen und wieder jemand anders an noch anderer Stelle. Aber man kann eben auch nicht alle Baustellen auf einmal schließen. Irgendwo musste man Prioritäten setzen, irgendwo Abstriche machen.

Außerdem: Wie groß auch immer der Umbruch sein wird, Grundlage muss eine sorgfältige Analyse sein. Und die kann nie und nimmer allein von den Ergebnissen ausgehen ("Die Tabelle lügt nicht"). Man muss schon fragen, woran diese liegen, alle Faktoren (Trainer, Verletzungen usw.) miteinbeziehen und fragen, wer wirklich ein kompletter Fehleinkauf war und wer vielleicht einfach nicht direkt eingeschlagen ist (siehe Nmecha letzte vs. diese Saison).

2. Wer von dem radikalen Komplettumbruch im Sommer träumt, muss zwangsläufig enttäuscht werden

Ich betone das, weil ich jetzt schon das Risiko sehe, dass man jetzt etwas komplett unrealistisches fordert und dann nächste Saison mit dem Finger zeigen und sagen kann: Ha, jetzt haben wir schon wieder "weiter so" gemacht. Weil man eine völlig überzeichnete Vision vom "Nicht-weiter-so" zum Maßstab erhebt.

a) Finanzen

Uns fehlen die CL-Gelder. Das mag man durch die Club-WM teils ausgleichen können. Aber wir sind in einer ohnehin problematischen finanziellen Situation. Ein Radikalumbruch kostet aber jede Menge Geld an allen Ecken und Enden.

b) Abfindungen

Natürlich kann man Kovac, Ricken, Kehl und noch viele andere rauswerfen. Dann summieren sich die Abfindungen aber schnell in den zweistelligen Millionenbereich. Kann man alles machen, darf man aber auch nicht völlig ausblenden. Das ist ein nicht unerheblicher Abwägungsfaktor.

c) Attraktivität für Wunschkandidaten

Wir spielen nicht in der CL, unser Image hat längst heftige Dellen bekommen. Unser Verein wird jetzt schon überall als Unruheherde wahrgenommen. Jedem wird klar sein, dass nicht wahnsinnig viel Geld da ist. Wir wechseln die Trainer immer häufiger. Auch ein offen kommunizierter Totalumbruch strahlt Unruhe aus. Man sieht ja jetzt, dass Kovac kaum Zeit bekommt. Welcher Sportdirektor oder Trainer findet dieses Gesamtpaket attraktiv, wenn er weiß, dass sofort Druck auf dem Kessel ist, wenn es nicht nach einem Transfersommer deutlich besser läuft.

d) Abgänge

Es liegt auf der Hand, dass eine solche Saison auch die Marktwerte senkt und überhaupt das Interesse an unseren Spielern senkt. Sprich: Tendenziell gehen eher Angebote für die wenigen Lichtblicke ein. Man kann ja keinen Verein zwingen, einen Brandt, Sabitzer oder Süle für teures Geld zu kaufen. Es besteht also das Risiko, dass man den Umbruch nur dadurch finanzieren kann, dass man die wenigen Lichtblicke verkaufen, die neue Mannschaft aber um die Brandts, Sabitzers und Süles herum aufbauen müsste.

e) Zugänge

Da wird man erstmal ein riesiges finanzielles Problem haben (kein CL-Geld, Geld durch Ablösen nicht leicht zu generieren). Der Rundumschlag würde dieses Problem zunächst einmal verschärfen (Abfindungen). Und wieder gilt: Man kann nicht alle Baustellen gleichzeitig lösen.

f) Kontinuität

Das wird jetzt vermutlich der kontroverseste Punkt. Aber so ein Radikalumbruch bringt neben erheblichen Kosten neue Unruhe mit sich. Hier wird ja neuerdings gern die Parallele zu den Blauen gezogen. Deren Fall ging los mit der Entlassung Slomkas, der damals den zweitbesten Punkteschnitt aller Schalker Trainer hatte (1,85 Punkte pro Spiel). Damit war man aber nicht zufrieden. Der Fall war dann gekennzeichnet von einer wohl beispiellosen Reihe von Trainerentlassungen. Insofern ist die Parallele berechtigt. Favre hatte einen Schnitt von 2,09, Rose 2,03, Terzic 1,97. Wir haben also in überschaubarer Zeit drei der vier statistisch erfolgreichsten Trainer zu entlassen, weil die Ergebnisse und/oder der Fußball uns nicht gut genug waren. Alle drei lagen, nebenbei bemerkt, vor Klopp (1,91). Auch das zeigt erstens: Die Rede von einem "weiter so" ist reichlich merkwürdig. Jedenfalls müssen wir uns auch fragen, nicht Teil unseres Problems ist, dass wir uns für größer halten als wir sind. Und: Ist es wirklich so, wie einige behaupten, dass wir seit Klopp nur noch schlechte Trainer geholt haben? Wie kommen dann diese Punkteschnitte zustande? Oder geht es vielleicht auch deshalb zunehmend bergab, weil wir ständig den Trainer wechseln und niemand mehr die Zeit bekommt, etwas zu formen? Gerade wer die Parallele zu Schalke betont, sollte über diese Trainerwechsel einmal sehr genau nachdenken, weil aus diesem Lager recht vehement neue Trainerwechsel gefordert werden. Meine These: Der Schalker Absturz ist damit zu erklären, dass man nie zufrieden war und solange radikale Veränderungen vorgenommen hat, bis man in einer Abwärtsspirale des Chaos war. Da ist zumindest fragwürdig, ob die Vorstellung von einem Radikalumbruch das hinreichend mitbedacht hat.

g) Da mir ja unterstellt wurde, ich würde keine eigenen Lösungen anbieten: Was folgt für mich aus alledem?

Auch wenn das einigen nicht passen wird und mir zum x-ten Mal den Vorwurf einbringt, ich sei für ein "weiter so": Man wird sich sehr stark an den Grenzen des Machbaren orientieren müssen. Realistisch ist, dass wir für Leute wie Krösche oder Hoeneß nicht attraktiv sind derzeit. Also muss man nach kreativeren Lösungen suchen. Das bedeutet zwangsläufig mehr Risiko. Da muss man sich schon genau überlegen, ob man bereit und ob es sinnvoll ist, Kovac teuer abzufinden. Auch in der Mannschaft wird man sicher eher fragen müssen, bei wem man glaubt, dass man den Spieler wieder auf sein eigentliches Niveau bringt und dann genau dies versuchen müssen. Wir haben weder das Geld noch die Attraktivität, die halbe Mannschaft auszutauschen und so einen signifikanten Qualitätssprung zu machen. Das ist aus meiner Sicht die Realität. Das werden lauter kleinteilige Abwägungsentscheidungen. Da kann man sich noch so sehr den kompletten Umbruch wünschen. Kurzum: Ich bin nicht für ein weiter so, sondern nur für eine realistische Sichtweise.

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Re: Quo vadis BVB?

#3269 Beitrag von Shafirion » So 16. Mär 2025, 07:47

Stumpen hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 00:53 Nach dem Abgang von Reus waren viele, ich auch, sehr enttäuscht, dass da auf der 10 nichts passiert ist.
Auch das finde ich bemerkenswert, wenn man sich die Stimmung gegenüber Reus und Hummels in deren letzten Saisons in Erinnerung ruft. Wie oft wurde gefordert, die mal anständig abzusägen, "alte Zöpfe abschneiden" usw. Beide seien längst über den Zenit. Und nun, wo es schlecht läuft, werden diese Spieler und/oder ihre Führungsqualitäten vermisst. Da kann und sollte man auch mal über die Gründe nachdenken. Hat man die Rolle von Reus und Hummels damals unterschätzt? Oder legt man sie sich jetzt so zu Recht, dass es zur Kritik passt? Ich weiß es auch nicht.

Vor fast zwei Jahren schriebst Du:
Stumpen hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 10:28 Wir werden uns darauf einstellen können, mit Reus, im nächsten Jahr das bestbezahlteste Maskottchen der Liga zu haben. Dortmunder Spätromantik halt.
Und plötzlich soll Reus zwei Jahre später eine Lücke gerissen haben, die wir unbedingt hätten schließen müssen?

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Re: Quo vadis BVB?

#3270 Beitrag von Bernd1958 » So 16. Mär 2025, 08:34

Mich ärgert an dem gestrigen Spiel vor allem eines: Das wir die Leistung der zweiten Halbzeit nicht kontinuierlich in einer Saison zeigen können oder wollen. Nehmen wir nur die gestrige Leistung, dann müssen wir auch so ehrlich sein, dass die Mannschaft ja Fußballspielen kann, kämpfen kann und anscheinend auch genügen Power für 90 Minuten hat obwohl sie in der Woche in der ChampionsLeague gespielt hat.
Ich kenne aber persönlich keinen Trainer, der dieser Mannschaft beibringt solche Leistungen auch nur annähernd über die gesamte Saison zu bringen und nicht nur sporadisch eine Halbzeit pro Spiel in drei Wochen oder so.

Personelle Konsequenzen zu fordern ist legitim, ich persönlich finde zwar die Kaderzusammenstellung nicht gelungen, aber wer sollte Ersatz von Kehl werden? Bitte realistische Namen nennen! Warum sollte ein Krösche von Frankfurt weg gehen? Ein neuer Trainer muss her, ok? Warum sollte ein Hoeness Stuttgart verlassen? Kommen die dann nur des Geldes wegen? Das können wir doch nicht gebrauchen in Dortmund, da muss auch jemand aus Überzeugung kommen.
Im übrigen ist ein garantiert starker Mittelfeldspieler auf dem Markt. Paul Pogbas Sperre ist abgelaufen

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Re: Quo vadis BVB?

#3271 Beitrag von crborusse » So 16. Mär 2025, 08:54

Mal so nebenbei, weil ich hier gelesen hatte, dass uns die Entlassungen von Ricken, Kehl, Sammer, Kovac einiges kosten würde, sollte man sie denn entlassen.
Vor allem Kehl ist da ja auch ganz weit oben dabei.

Ich selbst dachte mir, dass der eine oder andere echte Borusse vielleicht auf eine Abfindung verzichtet, aber dann las ich das hier

https://www.spiegel.de/sport/fussball/b ... 63856.html

Vom echten Borussen Kehl sollte man also nicht so viel Loyalität erwarten. Umso unsinniger, dass man den Vertrag vorzeitig verlängert hat...
Statistik zum Revierderby: Jedes Mal, wenn der BVB gegen Schalke gewonnen, verloren oder unentschieden gespielt hat, wurde Schalke nicht Deutscher Meister.

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Re: Quo vadis BVB?

#3272 Beitrag von Ignazius5 » So 16. Mär 2025, 08:59

Mich ärgert an dem gestrigen Spiel vor allem eines: Das wir die Leistung der zweiten Halbzeit nicht kontinuierlich in einer Saison zeigen können oder wollen.
Das ist der Hauptpunt seit Jahren. Allein deshalb ist es auch müßig über Kehl zu reden, weil auch Zorc damit Probleme hatte. Wenngleich etwas anderer Natur oder auf einem anderen Level.

Wie auch immer. Ab einem bestimmten Level ist Rotation schon sinnvoll. Insofern spielt Breite schon auch eine Rolle. Wenn nicht sogar eine entscheidende. Ist aber auch nicht leicht, weil dazu brauchts Geld.

Gruß Ignazius

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Re: Quo vadis BVB?

#3273 Beitrag von Tschuttiball » So 16. Mär 2025, 09:06

Shafirion hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 07:06 Entschuldigung, Tschutti, das war drüber. Da hat sich der Frust über das Spiel entladen. Nur in einem Punkt bin ich fast froh darüber, weil es ja, wenn man sich irgendwelcher Fundamentalkritik nicht anschließt, oft heißt, man rede sich Dinge schön oder einem sei das egal. Wie man sieht: Ich bin nach so einem Spiel auch maximal frustriert. Aber wie gesagt: Jeder geht mit seinem Frust anders um. Und ich hab das in diesem Fall auf eine Weise getan, die nicht in Ordnung war. Also nochmal: Entschuldigung.
Linchen09 hat geschrieben: Sa 15. Mär 2025, 21:48 Ich schreib hier ja nicht wirklich viel. Aber ich finde es geht nicht, andere User so direkt anzugehen. Was Tschuttiball schreibt ist sicherlich öfter mal etwas polemisch und überspitzt. Und man muß sicherlich nicht seiner Meinung sein (bin ich auch nicht immer), aber Tschuttiball geht nie direkt andere User an, was du hier aber für mich persönlich gerade zu sehr tust.

Bislang war das Forum echt nett und sachlich, weshalb ich gerne hier mitlese, im Gegensatz zu Social Media wo es ganz anders zu und her geht. Ich hoffe es bleibt so.
Das stimmt und dafür habe ich mich entschuldigt. Ich würde aber umgekehrt in die andere Richtung die Bitte äußern, sich auch mal Gedanken darüber zu machen, dass es für die "Gegenseite" (in einer Diskussion) ermüdend ist, wenn man zu dem Thema in jedem Post immer wieder betont, dass man selbst und andere nicht für ein "weiter so" sind, dieser Hinweis aber vollkommen ignoriert und die Behauptung immer wieder aufgestellt wird. Das ist auch ermüdend (was man ja an zahlreichen Kommentaren sieht, die, im Gegensatz zu meinem, sachlich geblieben sind). Und wenn man sich dann zu weit hochschaukelt, und in die Richtung der "Gegenseite" schon wieder "lächerliche", "blauäugige" Kommentare antizipiert und vorwirft, da würden die Augen vor der Realität verschlossen, dann ist das auch weder sachlich noch einer Diskussion zuträglich.
Guten Morgen Shafi.

Alles Gut :-) Ich bin selbst ein emotionaler Mensch, vor allem nach Spielen gehn öfter mal die Pferde mit mir durch, meist (so 1 Tag später) denke ich im Nachgang oh das war dann doch etwas zu viel an Kritik. Mach mir halt extreme Sorgen um unseren Verein, weil die Entwicklung die wir seit der letzten Saison in der Bundesliga nehmen mir Angst macht. Angst im Sinne, dass wir 1x aus den internationalen Rängen raus, wir den Anschluss nicht mehr schaffen werden (deshalb auch immer mein Vergleich zu den Nachbarn).

Ich entschuldige mich hier auch für meine Aussage, von "blauäugig" und "lächerlich". Ich glaube auch nicht ernsthaft, das irgendjemand das ganze mit der rosaroten Brille betrachtet und denkt "alles ist super dupi". Jeder macht sich wohl Sorgen, halt auf seine Art und Weise - was auch gut ist, muss ja nicht jeder gleich reagieren und die Sache analysieren. Ich bin sogar froh, dass es Leute wie dich gibt, welche einen realistische Betrachtungsweise wählen. Ich werde künftig versuchen, nach Spielen etwas weniger emotional & polemisch zu schreiben und Entlassungen zu fordern. Ich denke auch das Kehl dies nicht mit Spass macht, und es sicherlich auch anders sich erhofft. Und ja mir ist auch bewusst, dass ein Krösche oder Hoeness wahrscheinlich kaum Gründe haben zu uns zu kommen. Wobei ich immer noch meine, dass wir von der Strahlkraft deutlich über Stuttgart & Frankfurt stehen, mindestens 1 Level drüber. Von daher könnte es doch nicht gänzlich unrealistisch sein, dass man jemanden davon bekommen könnte. Man müsste wohl viel Überzeugungsarbeit leisten, und vor allem den Kollegen dann das volle Vertrauen für die nächsten 2-3 Jahre geben, gerade beim Trainerposten wichtig (würde natürlich auch für Fans wie mich gelten ;) ).

Von daher: Danke & sorry auch von mir :)

ps: Formel 1 Rennen war super, aber nein, ich werd hier bleiben, auch wenns dem ein oder anderen nicht gefällt. Aber dafür gibts ja die "ignorieren-Funktion" ;-)
Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!

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Re: Quo vadis BVB?

#3274 Beitrag von Tschuttiball » So 16. Mär 2025, 09:43

Shafirion hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 07:38 1. Es gab in der Vergangenheit ganz sicher kein reines "weiter so"

Sonst hätten wir uns ja auf dem CL-Finale ausgeruht. Statdessen haben wir den Trainer gewechselt, eine Transferoffensive gestartet. Das wird ja nicht nachträglich zu einem "weiter so", weil diese Entscheidungen nicht funktioniert haben. Und wie Zubi gerade gebetsmühlenartig betont: Im Sommer sah das alles recht gut aus. Sicher hätte jeder irgendwas irgendwie anders gemacht. Stumpen hätte eher was auf der 6 oder 10 gemacht, ich auf den defensiven und/oder offensiven Außen und wieder jemand anders an noch anderer Stelle. Aber man kann eben auch nicht alle Baustellen auf einmal schließen. Irgendwo musste man Prioritäten setzen, irgendwo Abstriche machen.

Außerdem: Wie groß auch immer der Umbruch sein wird, Grundlage muss eine sorgfältige Analyse sein. Und die kann nie und nimmer allein von den Ergebnissen ausgehen ("Die Tabelle lügt nicht"). Man muss schon fragen, woran diese liegen, alle Faktoren (Trainer, Verletzungen usw.) miteinbeziehen und fragen, wer wirklich ein kompletter Fehleinkauf war und wer vielleicht einfach nicht direkt eingeschlagen ist (siehe Nmecha letzte vs. diese Saison).
Für mich gesprochen fand ich die Transfers gut, aber ich habe damals schon angemahnt dass der Kader in der Breite qualitativ zu dünn ist. Gerade der Abgang von Rothe fand ich extrem kritisch, da wir gerade auf den Aussenpositionen zu dünn besetzt sind. Dies wurde dann ja nachträglich im Winter mit Svensson korrigiert.

Ebenso bemängelt habe ich die PR-Tour, welche keine vernünftige Vorbereitung zulässt (egal was die Verantwortlichen öffentlich behaupten). Sieht man ja auch jetzt, es gab keine normale Wintervorbereitung in Marbella, was uns in der Liga einschenkt vor allem in Sachen Kondition was man immer wieder mal hört und auch ein ernstes Thema ist. Sogar Kovac hat Laktat Tests hier angeordnet vor 2-3 Wochen. Das sagt dazu eigentlich alles aus. Für die Winterpause kann der BVB nix, dass ist der Spieltagskalender. Aber im Sommer hätte man auf die PR-Tour verzichten müssen, gerade nach der schlechten Erfahrung 1 Saison davor. Klar gibts Verträge mit Sponsoren etc., aber kann man auch kündigen. Lieber zahl ich dann 1-2 Mio Strafe und steh sportlich besser da, als dass was wir jetzt haben. Und hier schenkt eben der kleine Kader auch ein aufs Ganze. Für mich immer noch unverständlich wie man in die längste Saison aller Zeiten mit dem dünnsten Kader aller Zeiten gehen wollte. Da passt was nicht. Wenn das Geld fehlt, dann mach ich halt mal im Sommer 2 Leihen anstatt im Winter. Gehupft wie gesprungen...

Shafirion hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 07:38 2. Wer von dem radikalen Komplettumbruch im Sommer träumt, muss zwangsläufig enttäuscht werden

Ich betone das, weil ich jetzt schon das Risiko sehe, dass man jetzt etwas komplett unrealistisches fordert und dann nächste Saison mit dem Finger zeigen und sagen kann: Ha, jetzt haben wir schon wieder "weiter so" gemacht. Weil man eine völlig überzeichnete Vision vom "Nicht-weiter-so" zum Maßstab erhebt.
Mir geht es nie darum um irgendwann den Finger zu heben und zu sagen "Ha, ich habs euch doch gesagt". Mir gehts einzig darum, dass wir uns kurz- und mittelfristig zum positiven Entwickeln (kurzfristig weil der Fussball ein kurzfristiges Geschäft ist).
Shafirion hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 07:38 a) Finanzen

Uns fehlen die CL-Gelder. Das mag man durch die Club-WM teils ausgleichen können. Aber wir sind in einer ohnehin problematischen finanziellen Situation. Ein Radikalumbruch kostet aber jede Menge Geld an allen Ecken und Enden.
Klar fehlen die Finanzen, aber es ist ja nicht so, dass wir ohne CL deutlich weniger Geld als der FSV Mainz 05 oder SC Freiburg hätten. Oder habe ich was verpast?
Ich fände es z.B. deutlich geiler wenn wir mehr Spieler wie Svensson holen, für relativ kleines Geld (6-7 Mio Kaufoption wie man hört). Anstatt teure Spieler wie Nmcha oder Couto. Bei Nmecha hatte ich bei Bekanntgabe des Transfers direkt die viel zu hohe Transfersumme bemängelt. Ich fände Transfers in Höhe von 10-15 Mio besser, als 25-30 Mio. Und das es geht, zeigt ja Svensson, für den wir nicht 25-30 Mio zahlen wenn wir ihn möchten. Auch Ryerson - den glaub ich viele hier wirklich gut finden - war keine 25-30 Mio. Ich will damit nur sagen: es geht deutlich günstiger, wenn man denn halt genauer scoutet und hinschaut was für Spieler es gibt. Da kommt auch der Vorwurf, dass Kehl (Achtung bewusst überspitzt formuliert) einfach die Kicker-Elf des Jahres kauft. Klar sind solche Spieler verhältnismässig teuer, weil halt bekannt und begehrt. Ich feier da aber Transfers ala Ryerson oder früher Kagawa (ja Extrem Beispiel, aber wer kannte den schon aus Japan?!) deutlich mehr ab. Weil das halt Transfers sind, mit denen keiner rechnet und da eine ungeheur gute Scouting-Arbeit dahinter steht. Das war ja auch der Grund warum man Mislintat geholt hatte. Genau mit dem Gedanken, dass er wieder solche Spieler findet. Meiner Meinung nach kaufen wir zu teuer ein. Couto ist da auch ein solches Beispiel. Ich sehe da z.B. nicht, was er besser als Rothe kann (klar andere Seite aber als Beispiel).

Shafirion hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 07:38 b) Abfindungen

Natürlich kann man Kovac, Ricken, Kehl und noch viele andere rauswerfen. Dann summieren sich die Abfindungen aber schnell in den zweistelligen Millionenbereich. Kann man alles machen, darf man aber auch nicht völlig ausblenden. Das ist ein nicht unerheblicher Abwägungsfaktor.
Jep, dass ist ein Problem. Stimme ich dir 100% zu.
Shafirion hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 07:38 c) Attraktivität für Wunschkandidaten

Wir spielen nicht in der CL, unser Image hat längst heftige Dellen bekommen. Unser Verein wird jetzt schon überall als Unruheherde wahrgenommen. Jedem wird klar sein, dass nicht wahnsinnig viel Geld da ist. Wir wechseln die Trainer immer häufiger. Auch ein offen kommunizierter Totalumbruch strahlt Unruhe aus. Man sieht ja jetzt, dass Kovac kaum Zeit bekommt. Welcher Sportdirektor oder Trainer findet dieses Gesamtpaket attraktiv, wenn er weiß, dass sofort Druck auf dem Kessel ist, wenn es nicht nach einem Transfersommer deutlich besser läuft.
Auch hier stimme ich dir zu. Deshalb meine Hoffnung, dass wir durch das verpassen der internationalen Spiele, wieder besser scouten müssen, sprich man schaut sich genau an was für Spielerprofile wollen wir auf Position X und schauen dann im Ausland was gibts dort evtl. für Spieler die passen könnten. Svensson als Beispiel Transfer - dass wäre die Richtung. Wenn das Kehls Transfervorschlag war = dann super, gerne mehr davon Sebastian!
Shafirion hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 07:38 d) Abgänge

Es liegt auf der Hand, dass eine solche Saison auch die Marktwerte senkt und überhaupt das Interesse an unseren Spielern senkt. Sprich: Tendenziell gehen eher Angebote für die wenigen Lichtblicke ein. Man kann ja keinen Verein zwingen, einen Brandt, Sabitzer oder Süle für teures Geld zu kaufen. Es besteht also das Risiko, dass man den Umbruch nur dadurch finanzieren kann, dass man die wenigen Lichtblicke verkaufen, die neue Mannschaft aber um die Brandts, Sabitzers und Süles herum aufbauen müsste.
Jep, auch dass ist ein riesen Problem. Hier muss man sich aber bitte in der Vereinsführung hinterfragen und bitte solche Transfers wie Süle oder Sabitzer nicht mehr tätigen künftig. Weil ich bin kein Fan davon, Spieler von einem Verein zu holen die über uns stehen in der Hackordnung. Weil das für die Spieler X ein "downgrade" ist.
Das grosse Problem hier ist aber eben auch, wir müssen diesen Spielern einen hohen Lohn zahlen (Süle), damit die überhaupt zu uns kommen wollen. Und da sehe ich wieder ein Problem in der Gehaltshygiene. Denke hinter vorgehaltener Hand spricht die Kabine sicherlich darüber, warum der Süle 12 Mio verdient aber kaum Leistung bringt (aus welchen Gründen auch immer). Das ist halt hier ein Problem. Dann habe ich lieber Spieler ala Bellingham, Sancho, Haaland oder gar Dembele, für die der BVB ein "upgrade" ist und sich da noch weiter steigern wollen um noch zu einem grösseren Klub gehen zu können. Klar, dass sind die positiven Beispiele, gibts auch weniger gute. Aber soll nur die Richtung zeigen was ich meine.
Shafirion hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 07:38
e) Zugänge

Da wird man erstmal ein riesiges finanzielles Problem haben (kein CL-Geld, Geld durch Ablösen nicht leicht zu generieren). Der Rundumschlag würde dieses Problem zunächst einmal verschärfen (Abfindungen). Und wieder gilt: Man kann nicht alle Baustellen gleichzeitig lösen.
Das ist so, stimme ich dir zu. Deshalb gehe ich gerne den Weg mit, dass wir günstigere Spieler holen. Gibt viele gute Kicker in Österreich oder der Schweiz, für die man nicht 20+ Mio hinblättern muss. Oder auch hier in der 2. Liga. Wer kannte damals Subotic, Lewandowski oder Barrios? Alle um die 4-5 Mio Ablöse damals. Die haben aber super in das System gepasst und wurden deswegen gescoutet. Ich denke es gibt genügend gute Spieler in solchen Ligen wo man nicht 20+ Mio zahlen muss. Wir haben doch angeblich ein super Scouting, dann sollte man das nutzen, und nicht wieder vom direkten Konkurrenten die besten Spieler wegkaufen (das finde ich mittlerweile echt nicht cool von uns). Will sagen: Es gibt mögliche Lösungen, man muss es halt wollen & umsetzen. Svensson ist für mich gerade echt das parade Beispiel das es geht. Gerne weiter so.
Shafirion hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 07:38 f) Kontinuität

Das wird jetzt vermutlich der kontroverseste Punkt. Aber so ein Radikalumbruch bringt neben erheblichen Kosten neue Unruhe mit sich. Hier wird ja neuerdings gern die Parallele zu den Blauen gezogen. Deren Fall ging los mit der Entlassung Slomkas, der damals den zweitbesten Punkteschnitt aller Schalker Trainer hatte (1,85 Punkte pro Spiel). Damit war man aber nicht zufrieden. Der Fall war dann gekennzeichnet von einer wohl beispiellosen Reihe von Trainerentlassungen. Insofern ist die Parallele berechtigt. Favre hatte einen Schnitt von 2,09, Rose 2,03, Terzic 1,97. Wir haben also in überschaubarer Zeit drei der vier statistisch erfolgreichsten Trainer zu entlassen, weil die Ergebnisse und/oder der Fußball uns nicht gut genug waren. Alle drei lagen, nebenbei bemerkt, vor Klopp (1,91). Auch das zeigt erstens: Die Rede von einem "weiter so" ist reichlich merkwürdig. Jedenfalls müssen wir uns auch fragen, nicht Teil unseres Problems ist, dass wir uns für größer halten als wir sind. Und: Ist es wirklich so, wie einige behaupten, dass wir seit Klopp nur noch schlechte Trainer geholt haben? Wie kommen dann diese Punkteschnitte zustande? Oder geht es vielleicht auch deshalb zunehmend bergab, weil wir ständig den Trainer wechseln und niemand mehr die Zeit bekommt, etwas zu formen? Gerade wer die Parallele zu Schalke betont, sollte über diese Trainerwechsel einmal sehr genau nachdenken, weil aus diesem Lager recht vehement neue Trainerwechsel gefordert werden. Meine These: Der Schalker Absturz ist damit zu erklären, dass man nie zufrieden war und solange radikale Veränderungen vorgenommen hat, bis man in einer Abwärtsspirale des Chaos war. Da ist zumindest fragwürdig, ob die Vorstellung von einem Radikalumbruch das hinreichend mitbedacht hat.
Ich bin auch kein Fan von stetigen Trainerwechseln. Aber passt Kovac wirklich zur Ausrichtung des BVBs? Was ist überhaupt unsere Ausrichtung? Und da sind wir meiner Meinung nach beim allerwichtigsten Punkt der uns als Verein beschäftigen sollte! Welche Spielidee / Ausrichtung / Philosophie / Strategie (nennt wie ihr es wollt), wollen wir als Verein verfolgen? Schaut man die vergangenen Trainerwechsel im Detail an, dann gibts da keinerlei Linie. Dies erklärt auch die Unwucht im Kader, es passt nicht 100% auf eine Spielidee die man verfolgt. Unter Klopp (ja das Beispiel nervt, aber es passt halt perfekt!) hat man die Spieler nach einer bestimmten Idee gescoutet & verpflichtet. Da wurden Publikumslieblinge wie wie Petric oder Frei weggeschickt, um Spieler zu holen die ins System passen (Barrios & Lewandowski die keiner vorher kannte). Und das muss unser Weg sein: Wir brauchen eine klare Spielidee/Ausrichtung und danach orientiert man sich knallhart und verpflichtet die Spieler. Und dann holt (parallel) man den passenden Trainer hinzu. Der Trainer muss zu der Ausrichtung passen. Dann funktioniert das Ganze auch. Jetzt hört man ja auch "der Spieler ist keiner für Kovacs Idee von Fussball". Das gleiche hörte man auch unter Sahin der ja anders als Terzic mehr Ballbesitz spielen wollte. Und ja, da kann man halt nicht im Sommer 20 Spieler verkaufen und verkaufen. Das ist dann aber ein Problem dass sich über Jahre nun mitzieht. Deshalb sollte man mal klar eine Idee vorgeben und sich danach ausrichten, irgendwann muss man dies tun. Aktuell fühlt sich das, auch wegen den ganzen Trainerwechsel, immer mehr nach Reaktionismus an.

Wir kommen hier sicher nicht auf einen gemeinsamen Nenner - müssen wir auch nicht - im Endeffekt wollen wir aber sicherlich alle dasselbe: Kontinuität auf dem Trainerposten. Weil das gleichzeitig auch Erfolg im Verein bedeutet. Der Weg dahin, da gibts unterschiedliche. Darüber wird man sich streiten und zoffen. Aber das Ziel ist wohl bei allen dasselbe.
Shafirion hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 07:38 g) Da mir ja unterstellt wurde, ich würde keine eigenen Lösungen anbieten: Was folgt für mich aus alledem?

Auch wenn das einigen nicht passen wird und mir zum x-ten Mal den Vorwurf einbringt, ich sei für ein "weiter so": Man wird sich sehr stark an den Grenzen des Machbaren orientieren müssen. Realistisch ist, dass wir für Leute wie Krösche oder Hoeneß nicht attraktiv sind derzeit. Also muss man nach kreativeren Lösungen suchen. Das bedeutet zwangsläufig mehr Risiko. Da muss man sich schon genau überlegen, ob man bereit und ob es sinnvoll ist, Kovac teuer abzufinden. Auch in der Mannschaft wird man sicher eher fragen müssen, bei wem man glaubt, dass man den Spieler wieder auf sein eigentliches Niveau bringt und dann genau dies versuchen müssen. Wir haben weder das Geld noch die Attraktivität, die halbe Mannschaft auszutauschen und so einen signifikanten Qualitätssprung zu machen. Das ist aus meiner Sicht die Realität. Das werden lauter kleinteilige Abwägungsentscheidungen. Da kann man sich noch so sehr den kompletten Umbruch wünschen. Kurzum: Ich bin nicht für ein weiter so, sondern nur für eine realistische Sichtweise.
Ich nehme den Vorwurf hiermit zurück. Dein Post finde ich super und gut! Auch wenn wir sicher nicht die gleiche Meinung zu den einzelnen Punkten haben, aber dass müssen wir meiner Meinung nach auch nicht - ich finde die Diskussion super. Was ich halt gar nicht mag ist wenn man halt nur Beiträge von anderen relativiert und dagegen schreibt, aber keine eigene Lösung im gleichen Zuge nennt (NEIN, nicht DU! :) ).
Ich erkenne deine Ansicht und finde es wie gesagt gut dass man darüber diskutieren kann (hoffentlich :) ).

Ich bin gespannt was die Zukunft des BVB uns bringen wird. Für die ganzen Entscheidungen haben wir hoch bezahlte Leute im Verein angestellt. Die müssen diese Entscheidungen treffen und diese Diskussionen führen. Wir hier im Forum (das ist mir absolut bewusst - falls jemand das nicht glaubt :D ), ändern gar nichts und sind ein "Furz" im Internet. Aber die Diskussion macht doch Spass solange man sie sachlich und freundlich führen kann, auch wenn man anderer Ansichten ist. Auch da nehme ich mich nicht selbst raus, sorry an die Leute die ich getriggert habe gestern. Ich gelobe Besserung und Arbeite an mir - wie unsere Mannschaft, die hoffentlihc doch noch den internationalen Platz erreicht, never give up! :)
Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!

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Re: Quo vadis BVB?

#3275 Beitrag von Bor-ussia09 » So 16. Mär 2025, 09:59

crborusse hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 08:54 Mal so nebenbei, weil ich hier gelesen hatte, dass uns die Entlassungen von Ricken, Kehl, Sammer, Kovac einiges kosten würde, sollte man sie denn entlassen.
Vor allem Kehl ist da ja auch ganz weit oben dabei.

Ich selbst dachte mir, dass der eine oder andere echte Borusse vielleicht auf eine Abfindung verzichtet, aber dann las ich das hier

https://www.spiegel.de/sport/fussball/b ... 63856.html

Vom echten Borussen Kehl sollte man also nicht so viel Loyalität erwarten. Umso unsinniger, dass man den Vertrag vorzeitig verlängert hat...
Hier steht , dass er in der Coronazeit und auch 2005 auf Teile seines Gehaltes verzichtet hat

https://www.welt.de/regionales/nrw/arti ... halts.html
Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben.

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Re: Quo vadis BVB?

#3276 Beitrag von Shafirion » So 16. Mär 2025, 11:00

Tschuttiball hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 09:43
Ich bin auch kein Fan von stetigen Trainerwechseln. Aber passt Kovac wirklich zur Ausrichtung des BVBs? Was ist überhaupt unsere Ausrichtung? Und da sind wir meiner Meinung nach beim allerwichtigsten Punkt der uns als Verein beschäftigen sollte! Welche Spielidee / Ausrichtung / Philosophie / Strategie (nennt wie ihr es wollt), wollen wir als Verein verfolgen?
Das ist ein wichtiger Punkt, den würde ich mir für eine Antwort mal rausgreifen.

Ich glaube, dass wir unter anderem daran scheitern, dass wir im falschen Moment und generell zu sehr nach Perfektionismus streben.

Bei Favre haben sich alle wahnsinnig über dessen langweilige Pressekonferenzen aufgeregt. Passt so einer nach Dortmund, wenn er so wenig Feuer versprüht? Dann steigern man sich da ein wenig rein - und schwupps wird die Bedeutung von PKs völlig überbewertet, man beginnt von der PK auf die Kabinenansprache zu schließen usw. Im Moment ist m.E. nicht zwingend die Frage, welcher der auch nur annähernd ideale Trainer für den BVB ist, sondern mit wem man schrittweise aus dem Schlamassel kommt. Kovac ist immerhin jemand, der auf die vielzitierten Grundtugenden setzt. Am Ende muss man mit Kovac die Rückrunde analysieren und gucken, was er für eine Perspektive aufzeigt. Das wird alles hinter geschlossenen Türen geschehen und daher von außen schlecht zu bewerten sein. Man muss aber schon eine wirklich gute Alternative zu haben, damit es gerechtfertigt wäre, schon wieder zu wechseln und die nächsten Millionen an Abfindung zu verbraten. Insofern halte ich es durchaus für denkbar, dass Kovac kurz- und mittelfristig eine vernünftigte Lösung ist.

Die Frage nach unserer Philosophie darf sich m.E. gerade nicht wirklich stellen. Wir sind in einem ernsten Dilemma und da kommt man nach meiner Einschätzung nicht mit irgendwelchen überambitionierten, groß angelegten Konzepten raus, sondern schrittweise. Konkret: Wir könnten jetzt auch eine tolle Philosophie ersinnen und Pep oder Alonso holen und die Frage bliebe, ob die das mit dem Spielermaterial und der kollektiven Verunsicherung umgesetzt bekämen. Soll heißen: Im Moment brauchen wir eine Ausrichtung, die den Limitationen des Kaders und den limitierenden Faktoren gerecht wird - und kein Konzept, dass ein gewisses kollektives technisches Niveau und kollektives Selbstbewusstsein voraussetzt.

Vielleicht kann man das gut an einem Beispiel aus Tuchels Anfangszeit erklären. Da hatten wir auch ein Problem im Spielaufbau, weil wir auf den AV-Positionen unter Druck gesetzt wurden. In einer idealen Welt löst man das mit zwei technisch starken, passicheren IV, die sehr pressingresistent sind. Die muss man aber erst einmal finden und bezahlen. Alternativ nimmt man im Spielaufbau Druck von den AVs. Tuchel hat in seiner ersten Vorbereitung die AVs im Aufbau extrem weit nach vorne geschoben. Das nimmt den IVs die Möglichkeiten, als einfache Lösung die Verantwortung buchstäblich nach außen zu schieben, wo die AV strukturell pressinganfällig sind. Ich spiele selber in der Regel AV und weiß wovon ich rede: Auf der einen Seite ist das Seitenaus, wenn die Linie zu ist, gibt es Passwege zurück zur IV und sonst zur 6 - beides sehr gefährliche Räume. Sobald die Sechser da etwas abtauchen, ist man da schnell sehr allein.

Bei Tuchel war das sehr effizient: Die Sechser wurden gezwungen, mehr Verantwortung zu übernehmen, die IVs konnten nicht einfach die Verantwortung nach außen schieben und die AV waren auch nicht komplett raus aus dem Spielaufbau. Sie waren aber erst in Räumen eine Anspielstation, wo sie nicht sofort unter hohem Druck waren. Das ist vielleicht nicht die ideale Lösung, die auch nicht meiner idealen Philosophie entspricht, aber es eine sehr praktikable Lösung. Das zahlt für mich zu der Art Lösungen, die wir in der jetzigen Situation brauchen, weil sie umsetzbar sind, und zwar grundsätzlich unter den gegenwärtigen Bedingungen. Es bringt ja nichts, eine Philosophie zu entwerfen, für die uns vorne und hinten das Personal fehlt.

Über Perfektionismus und Philosophien sollte man nachdenken, wenn man wieder so viel Stabilität hat, dass man dafür die Zeit hat. Dann muss man aber auch die Geduld aufbringen. Da kann ich immer nur wieder daran erinnern, dass Favre eine wackelige Phase "gelöst" hat, indem er Dreierkette hat spielen lassen. Im Sommer hat er dann Viererkette spielen lassen und ausdrücklich betont, dass man keine Topmannschaft sein könne, wenn man die nicht als Option (in dem Fall: als Alternative!) einübe. Das hat zwei, drei Testspiele (!) nicht funktioniert und schon wurde der Druck von allen Seiten (Fans, Medien) so groß, dass er zur Dreierkette zurückgegangen ist. Aber wie gesagt: Im Moment ist Feinschliss gar nicht unser Problem.
Zuletzt geändert von Shafirion am So 16. Mär 2025, 11:04, insgesamt 1-mal geändert.

Stumpen
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Re: Quo vadis BVB?

#3277 Beitrag von Stumpen » So 16. Mär 2025, 11:01

... nächste Saison ist dann wohl eine Übergangssaison.

Erst 2026 hören viele Spieler bei uns auf, mit denen wir unter Leistungsaspekten zur Zeit wenig anfangen können.

Zu nennen sind hier Reyna, Groß, Can, Brandt, Özcan, Süle, Haller, Moukoko und Meier, den ich aber nicht zu dieser Truppe zähle.

Mit diesen Spieler wirst du auch im nächsten Jahr keine sportliche Wende schaffen.

Aber alles Topverdiener, die nie wieder einen ähnlichen Vertrag in ihrem Leben erhalten werden. Da es keinen Markt für diese Spieler gibt, werden uns viele ablösefrei verlassen.

Bis 2026 brauchen wir somit eine komplette neue Mannschaft, wenn man die Abgänge von Adeyemi, Gittens, Chukwuemeka, Svensson und diverser Talente, die frustriert aufgeben, mit einpreist.

Den Aufbau unserer neuen Mannschaft wollen wir in die Hände von Kehl legen? Kehl, der in der Vergangenheit genau welchen Plan verfolgt hat? Kehl, unter dem noch nie so viele Millionen unters Volk gebracht wurden. Kehl unter dem noch nie so viele Spieler ablösefrei gehen durften. Kehl, der mit Sahin weitermachen wollte. Kehl, mit seinem Auge für Talente a la Couto.

Freunde, da wird mir unwohl.
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

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Re: Quo vadis BVB?

#3278 Beitrag von Ignazius5 » So 16. Mär 2025, 11:29

... nächste Saison ist dann wohl eine Übergangssaison.
Es gibt in dem Sinne keine Übergangsaisons. Das sind alles fließende Prozesse, in Abhängigkeit des vorhandenen Personals. Die Vorstellung, dass man einfach neue und "richtige" Spieler verpflichtet und alles wird gut, ist weitgehend eine Illusion. Insofern sind Transfers immer mit Risiko behaftet.

Eine Transferperiode mit der festen Absicht oder Garantie auf ein CL Finale oder einem Titelgewinn gibt es so nicht. Das kann man so auch nicht auf drei oder vier Jahre hinaus planen. Die Zeit hat man heute auch gar nicht mehr. Kann ja sein, dass der geplante und funktionierende Eckpfeiler nach zwei Jahren rausgekauft wird. Was ja so selten nicht ist.

Es gilt also im Sommer, die aktuell durch Kovac bereits angestoßenen positiven Entwicklungen so gut wie möglich zu stützen, statt ihm eine "komplett" neue Mannschaft dahin zu stellen. Kovac sagt recht deutlich oder klar, wie er spielen will. Die Mannschaft kann das auch durchaus umsetzen. In dem Sinne muss man im Sommer die richtigen Reizpunkte finden sowie setzen, aber braucht nicht zwangsweise einen komplett neuen Kader. Wo sich die Hierarchie ja ebenfalls erst mal neu finden müsste.

Gruß Ignazius

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Re: Quo vadis BVB?

#3279 Beitrag von Zubitoni » So 16. Mär 2025, 11:59

nix übergangssaison. wenn wir ein paar adjustierungen in der mannschaft vornehmen, werden wir ohne dreifachbelastung mit dem richtigen trainer um die meisterschaft mitspielen.
Eine Meinung.

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Re: Quo vadis BVB?

#3280 Beitrag von Tschuttiball » So 16. Mär 2025, 12:44

Shafirion hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 11:00 Ich glaube, dass wir unter anderem daran scheitern, dass wir im falschen Moment und generell zu sehr nach Perfektionismus streben.
...
Über Perfektionismus und Philosophien sollte man nachdenken, wenn man wieder so viel Stabilität hat, dass man dafür die Zeit hat. Dann muss man aber auch die Geduld aufbringen. Da kann ich immer nur wieder daran erinnern, dass Favre eine wackelige Phase "gelöst" hat, indem er Dreierkette hat spielen lassen. Im Sommer hat er dann Viererkette spielen lassen und ausdrücklich betont, dass man keine Topmannschaft sein könne, wenn man die nicht als Option (in dem Fall: als Alternative!) einübe. Das hat zwei, drei Testspiele (!) nicht funktioniert und schon wurde der Druck von allen Seiten (Fans, Medien) so groß, dass er zur Dreierkette zurückgegangen ist. Aber wie gesagt: Im Moment ist Feinschliss gar nicht unser Problem.
Darüber habe ich nicht nachgedacht aber ja, dass könnte ein Vernünftiger Ansatz sein bei dem man keinen allzugrossen Umbruch benötigt.

Ich lese aus dem Rest raus, dass uns ein guter neuer 6er & 1 AV Option helfen würde? Dies sollte mit weniger Mitteln durchaus drin liegen. Evtl dann noch ein 10er als Option zu Brandt.

Obs Kovac wird oder nicht, muss man prüfen was der Markt hergibt meiner Meinung nach, weil ich von Kovac mittelfristig nicht überzeugt bin - aber da spalten sich sicherlich die Meinungen.
Als Beispiel: Hoeness hat ja eine Ausstiegsklausel, wenn man ihn kriegen könnte, dann holt man halt ihn anstelle eines Spielers. Weil die eine Gelegenheit müsste man dann halt nutzen, wenn er zu uns kommen möchte & man der absoluten Überzeugung ist, dass Hoeness der passende Trainer der nächsten Jahre sei - aber dann bitte durchziehen und den Spielern keine Alibis geben. Dasselbe gilt aber auch für andere Kandidaten ala Schmidt.
Wenn kein passender Trainer verfügbar ist, dann halt weiter mit Kovac. Er hat zumindest Erfahrung und strahlt Ruhe aus. So ein 2. Bert van Marwijk.
Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!

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