Marco Rose

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cloud88
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Re: Marco Rose [Trainer]

#541 Beitrag von cloud88 » So 17. Apr 2022, 20:45

Ein grundliegendes Problem beim vergleichen von Mannschaften ist die Spielerische Qualität und die Taktische Ausrichtung der Gegner.

Gegen Bayern oder uns wird im Verhältnis tiefer gestanden, maximal die ersten 15min pro Halbzeit werden wir hoch angelaufen und falls es nicht klappt kommt die Schildkröte. Bei Frankfurt dagegen weiß man einfach das die Spieler weniger Individuelle Qualität haben und fehler häufiger passieren. Bei uns entstehen viele fehler durch Mentale Probleme.

Mit Brandt, Reus, Witsel, Hummels usw ist ein Gegenpressing schwer umsetzbar. Bei den einen fehlt das Tempo, bei anderen der Spielerische Charakter der dieses bissige hat. Ich habe es ja schon vor Wochen mal geschrieben, das der Kader ein Problem mit den Spielertypen hat. Eine 4er Kette die nicht harmonisch zusammenarbeitet wird trotz größter Qualität nicht Funktionieren. Als Beispiel die linke Seite, Guerreiro fehlt oft der Wille sofort zurpck zu laufen um seine Position wieder einzunehmen, Hummels ist bekannt dafür schnell und aggressive zu attackieren, sobald man mit 2 man in diese Lücke hereinkommt ist man meistens durch.

Passlack, Wolf und Can haben es rechts z.b. harmonischer gemacht, trotzt weniger Individueller Qualität. Der eine decke den Rücken ab und sorgte bei Kontern dafür das Can Zeit bekommt zu Unterstützen. Genau das fehlt mir öfters und diesbezüglich im Mittelfeld auf der Doppel 6.

Teams wie Köln oder Frankfurt machen als Fan spaß anzuschauen, gleichzeitig sind sie aber auch abhängig davon das dieses mittel Funktioniert sonst geht es schief. Frankfurt wird International nur spielen wenn sie die EL gewinnen, da bringen am ende auch die tollen Werte nichts.

Rose wird ab nächste Saison einen weg finden müssen, das Pressing zu verbessern und gleichzeitig die Mannschaft dazu zu bringen als Einheit zu Verteidigen. Offensive ist so viel Qualität vorhanden das man immer Möglichkeiten finden wird sofern die Spieler nicht komplett falsch sind (Z.b. Reus, Brandt, Reyna und Rainier gemeinsam alle 4 ZOM).

Wir können letztendlich nicht so einfach einen Kader auf reines Pressing, Ballbesitz usw ausrichten wie viele andere. Wir müssen mit beidem Arbeiten können, da wir mehr Ballbesitz haben werden als andere und gleichzeitig dort zu schwach sind um die ganz großen zu schlagen. Ich glaube das sogar Liverpool in der Bundesliga mehr Probleme hätte als in der PL, weil hier wegen der weniger vorhandenen Qualität mehr über die Taktik gesteuert wird. Dieses Pressing was sie immer durchziehen bringt nicht viel wenn man keinen Platz für Konter bekommt. ICh bin daher gespannt wie Rose es kommende Saison angehen lassen will.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#542 Beitrag von daysleeper18783 » Mo 18. Apr 2022, 11:15

cloud88 hat geschrieben: So 17. Apr 2022, 20:45 Ein grundliegendes Problem beim vergleichen von Mannschaften ist die Spielerische Qualität und die Taktische Ausrichtung der Gegner.

Gegen Bayern oder uns wird im Verhältnis tiefer gestanden, maximal die ersten 15min pro Halbzeit werden wir hoch angelaufen und falls es nicht klappt kommt die Schildkröte. Bei Frankfurt dagegen weiß man einfach das die Spieler weniger Individuelle Qualität haben und fehler häufiger passieren. Bei uns entstehen viele fehler durch Mentale Probleme.

Mit Brandt, Reus, Witsel, Hummels usw ist ein Gegenpressing schwer umsetzbar. Bei den einen fehlt das Tempo, bei anderen der Spielerische Charakter der dieses bissige hat. Ich habe es ja schon vor Wochen mal geschrieben, das der Kader ein Problem mit den Spielertypen hat. Eine 4er Kette die nicht harmonisch zusammenarbeitet wird trotz größter Qualität nicht Funktionieren. Als Beispiel die linke Seite, Guerreiro fehlt oft der Wille sofort zurpck zu laufen um seine Position wieder einzunehmen, Hummels ist bekannt dafür schnell und aggressive zu attackieren, sobald man mit 2 man in diese Lücke hereinkommt ist man meistens durch.

Passlack, Wolf und Can haben es rechts z.b. harmonischer gemacht, trotzt weniger Individueller Qualität. Der eine decke den Rücken ab und sorgte bei Kontern dafür das Can Zeit bekommt zu Unterstützen. Genau das fehlt mir öfters und diesbezüglich im Mittelfeld auf der Doppel 6.

Teams wie Köln oder Frankfurt machen als Fan spaß anzuschauen, gleichzeitig sind sie aber auch abhängig davon das dieses mittel Funktioniert sonst geht es schief. Frankfurt wird International nur spielen wenn sie die EL gewinnen, da bringen am ende auch die tollen Werte nichts.

Rose wird ab nächste Saison einen weg finden müssen, das Pressing zu verbessern und gleichzeitig die Mannschaft dazu zu bringen als Einheit zu Verteidigen. Offensive ist so viel Qualität vorhanden das man immer Möglichkeiten finden wird sofern die Spieler nicht komplett falsch sind (Z.b. Reus, Brandt, Reyna und Rainier gemeinsam alle 4 ZOM).

Wir können letztendlich nicht so einfach einen Kader auf reines Pressing, Ballbesitz usw ausrichten wie viele andere. Wir müssen mit beidem Arbeiten können, da wir mehr Ballbesitz haben werden als andere und gleichzeitig dort zu schwach sind um die ganz großen zu schlagen. Ich glaube das sogar Liverpool in der Bundesliga mehr Probleme hätte als in der PL, weil hier wegen der weniger vorhandenen Qualität mehr über die Taktik gesteuert wird. Dieses Pressing was sie immer durchziehen bringt nicht viel wenn man keinen Platz für Konter bekommt. ICh bin daher gespannt wie Rose es kommende Saison angehen lassen will.
Danke, das trifft ziemlich genau was ich sagen wollte. Natürlich hat Pew grundsätzlich recht in dem was er sagt. Ich finden nur den Vergleich mit Frankfurt (und dabei noch Kamada gegen Malen) etwas daneben, weil man die beiden Mannschaften schwer vergleichen kann (das mit den beiden Spielern hatten wir ja schon geklärt). In der Liga dürften wir einfach auch besser performt haben (nimmt man Potential im Vergleich zum erreichten). Dass es im Europapokal anders aussieht, liegt dann auch an den „erzwungenen“ Ausrichtungen. In der Liga sind wir gezwungen anders zu spielen als im EP, da wir in letzterem nicht mehr so Favorit sind und die Gegner mehr Qualität haben. Das sieht bei Frankfurt meist anders aus. Letztlich sollte die Liga halt immer Priorität haben, da wir dort unser Minimalziel erreichen müssen. EP ist doch mehr „Bonus“. Ein Platz 9 in der Liga wäre für uns eine Katastrophe.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#543 Beitrag von Pew » Mo 18. Apr 2022, 13:25

daysleeper18783 hat geschrieben: Mo 18. Apr 2022, 11:15
cloud88 hat geschrieben: So 17. Apr 2022, 20:45 Ein grundliegendes Problem beim vergleichen von Mannschaften ist die Spielerische Qualität und die Taktische Ausrichtung der Gegner.

Gegen Bayern oder uns wird im Verhältnis tiefer gestanden, maximal die ersten 15min pro Halbzeit werden wir hoch angelaufen und falls es nicht klappt kommt die Schildkröte. Bei Frankfurt dagegen weiß man einfach das die Spieler weniger Individuelle Qualität haben und fehler häufiger passieren. Bei uns entstehen viele fehler durch Mentale Probleme.

Mit Brandt, Reus, Witsel, Hummels usw ist ein Gegenpressing schwer umsetzbar. Bei den einen fehlt das Tempo, bei anderen der Spielerische Charakter der dieses bissige hat. Ich habe es ja schon vor Wochen mal geschrieben, das der Kader ein Problem mit den Spielertypen hat. Eine 4er Kette die nicht harmonisch zusammenarbeitet wird trotz größter Qualität nicht Funktionieren. Als Beispiel die linke Seite, Guerreiro fehlt oft der Wille sofort zurpck zu laufen um seine Position wieder einzunehmen, Hummels ist bekannt dafür schnell und aggressive zu attackieren, sobald man mit 2 man in diese Lücke hereinkommt ist man meistens durch.

Passlack, Wolf und Can haben es rechts z.b. harmonischer gemacht, trotzt weniger Individueller Qualität. Der eine decke den Rücken ab und sorgte bei Kontern dafür das Can Zeit bekommt zu Unterstützen. Genau das fehlt mir öfters und diesbezüglich im Mittelfeld auf der Doppel 6.

Teams wie Köln oder Frankfurt machen als Fan spaß anzuschauen, gleichzeitig sind sie aber auch abhängig davon das dieses mittel Funktioniert sonst geht es schief. Frankfurt wird International nur spielen wenn sie die EL gewinnen, da bringen am ende auch die tollen Werte nichts.

Rose wird ab nächste Saison einen weg finden müssen, das Pressing zu verbessern und gleichzeitig die Mannschaft dazu zu bringen als Einheit zu Verteidigen. Offensive ist so viel Qualität vorhanden das man immer Möglichkeiten finden wird sofern die Spieler nicht komplett falsch sind (Z.b. Reus, Brandt, Reyna und Rainier gemeinsam alle 4 ZOM).

Wir können letztendlich nicht so einfach einen Kader auf reines Pressing, Ballbesitz usw ausrichten wie viele andere. Wir müssen mit beidem Arbeiten können, da wir mehr Ballbesitz haben werden als andere und gleichzeitig dort zu schwach sind um die ganz großen zu schlagen. Ich glaube das sogar Liverpool in der Bundesliga mehr Probleme hätte als in der PL, weil hier wegen der weniger vorhandenen Qualität mehr über die Taktik gesteuert wird. Dieses Pressing was sie immer durchziehen bringt nicht viel wenn man keinen Platz für Konter bekommt. ICh bin daher gespannt wie Rose es kommende Saison angehen lassen will.
Danke, das trifft ziemlich genau was ich sagen wollte. Natürlich hat Pew grundsätzlich recht in dem was er sagt. Ich finden nur den Vergleich mit Frankfurt (und dabei noch Kamada gegen Malen) etwas daneben, weil man die beiden Mannschaften schwer vergleichen kann (das mit den beiden Spielern hatten wir ja schon geklärt). In der Liga dürften wir einfach auch besser performt haben (nimmt man Potential im Vergleich zum erreichten). Dass es im Europapokal anders aussieht, liegt dann auch an den „erzwungenen“ Ausrichtungen. In der Liga sind wir gezwungen anders zu spielen als im EP, da wir in letzterem nicht mehr so Favorit sind und die Gegner mehr Qualität haben. Das sieht bei Frankfurt meist anders aus. Letztlich sollte die Liga halt immer Priorität haben, da wir dort unser Minimalziel erreichen müssen. EP ist doch mehr „Bonus“. Ein Platz 9 in der Liga wäre für uns eine Katastrophe.
Ich finde das angesprochene Beispiel der linken Defensivseite mit Guerreiro und Hummels verdeutlicht ganz gut, wieso bei mir manchmal der Eindruck entsteht, dass bei der Kaderzusammenstellung etwas der Blick für eine übergeordnete Idee fehtl. Das sind beides gute Einzelspieler, aber die ergänzen sich halt null. Dazu hat man dann dieses Jahr noch Malen für die Position davor geholt, der ebenfalls gegen den Ball abfällt und ebenfalls, wie Guerreiro, nicht die Breite geben möchte, sondern nach innen zieht und dann wundert man sich, wieso das kein rundes Gesamtbild abgibt.

Sinngemäß sagen: "naja die Frankfurter werden halt neunter, das können wir uns nicht erlauben" hinkt aber noch ein wenig mehr, als mein Kamada/Malen-Vergleich. Schließlich haben wir ganz andere Möglichkeiten als die. Passender ist da wohl eher der Vergleich mit Leipzig, die ja auch ein Beispiel für eine klare Clubphilosophie sind. Und mit Ausnahme des zweiten Bundesligajahres, als das erste Mal die Dreichfachbelastung da war, sind die drei Mal Dritter und zwei Mal Zweiter geworden. Die erfüllen in der Liga also definitiv ihren Soll, bzw übertreffen ihn auch öfter mal.

Und vor diesem Hintergrund würde ich dann auch nicht deren Ergebnisse im Europapokal einfach so abtun:
Bild

Leipzig hat uns da schon überholt, deren Farmteam ist uns auch auf den Fersen und selbst die Frankfurter wären wahrscheinlich ziemlich gleichauf mit uns, wenn sie nicht zwei Jahre verpasst hätten und das obwohl die alle (zum Teil erheblich) weniger investieren als wir. Ich finde die Frage: "wieso genau ist das jetzt nichts für uns?" drängt sich da schon auf.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#544 Beitrag von daysleeper18783 » Mo 18. Apr 2022, 15:52

Pew hat geschrieben: Mo 18. Apr 2022, 13:25
Ich finde das angesprochene Beispiel der linken Defensivseite mit Guerreiro und Hummels verdeutlicht ganz gut, wieso bei mir manchmal der Eindruck entsteht, dass bei der Kaderzusammenstellung etwas der Blick für eine übergeordnete Idee fehtl. Das sind beides gute Einzelspieler, aber die ergänzen sich halt null. Dazu hat man dann dieses Jahr noch Malen für die Position davor geholt, der ebenfalls gegen den Ball abfällt und ebenfalls, wie Guerreiro, nicht die Breite geben möchte, sondern nach innen zieht und dann wundert man sich, wieso das kein rundes Gesamtbild abgibt.

Sinngemäß sagen: "naja die Frankfurter werden halt neunter, das können wir uns nicht erlauben" hinkt aber noch ein wenig mehr, als mein Kamada/Malen-Vergleich. Schließlich haben wir ganz andere Möglichkeiten als die. Passender ist da wohl eher der Vergleich mit Leipzig, die ja auch ein Beispiel für eine klare Clubphilosophie sind. Und mit Ausnahme des zweiten Bundesligajahres, als das erste Mal die Dreichfachbelastung da war, sind die drei Mal Dritter und zwei Mal Zweiter geworden. Die erfüllen in der Liga also definitiv ihren Soll, bzw übertreffen ihn auch öfter mal.

Und vor diesem Hintergrund würde ich dann auch nicht deren Ergebnisse im Europapokal einfach so abtun:
Bild

Leipzig hat uns da schon überholt, deren Farmteam ist uns auch auf den Fersen und selbst die Frankfurter wären wahrscheinlich ziemlich gleichauf mit uns, wenn sie nicht zwei Jahre verpasst hätten und das obwohl die alle (zum Teil erheblich) weniger investieren als wir. Ich finde die Frage: "wieso genau ist das jetzt nichts für uns?" drängt sich da schon auf.
Beim Personal bin ich bei Dir. Insbesondere die Achse Guerreiro, Hummels und Witsel sind ein Problem in der Kombination. Ich gebe Dir ja auch recht was die Philosophie angeht. Da wurde lange Zeit viel falsch gemacht. Nach meiner Ansicht insbesondere im Zentrum. So weit sind wir nicht auseinander, was das angeht.

Wo ich widerspreche ist, dass der Malen-Transfer irgendetwas diesbezüglich verdeutlicht. Malen war nicht als direkter Sancho Nachfolger für die Linke AS-Positon geholt worden. Rose wollte eigentlich mehr im 442 spielen und Malen sollte den zweiten Stürmer geben. Durch Malens schlechten physischen Zustand und unsere defensiven Probleme kam es dann anders. Die Spiele in denen Malen als AS begonnen hat kannst Du sicher an einer Hand abzählen. Deswegen richtete sich meine Kritik in erster Linie gegen diesen Vergleich, der für mich - auch weiterhin - Schwachsinn ist. Genauso wie der Vergleich mit Frankfurt. Sicherlich haben wir ein anderes Budget als Frankfurt. Trotz vieler Verletzten aber auch 24 Punkte mehr auf dem Konto. Ich denke, betrachtet man allein die Liga, dann haben wir besser performt, auch in Relation zum Budget. Im Pokal waren die noch enttäuschender als wir. Im EP können sie meiner Meinung nach glänzen, weil ihnen Gegner entgegenkommen, die versuchen mitzuspielen. Also ob ihre Philosophie nun so viel besser ist, wenn es darum geht in der Bundesliga was zu reißen, weiß ich nicht.

Auch der Vergleich jetzt mit Leipzig hinkt. Wie oft musste Leipzig in den letzten 5 Jahren absoluten Stammspieler ersetzen? Wie oft war ihre Transferbilanz ausgeglichen oder positiv? Leipzig hat in den letzten 7 Jahren 170 Mio netto investiert (und dabei noch erheblich von vergleichsweise geringen Ablösesummen aufgrund ihres Farmteams profitiert). Welchen Stammspieler bis auf Keita mussten sie bis zu dieser Saison abgeben? Und wie lief es, als auf einmal 2 Stammspieler auf einmal wegfielen und sie dazu noch den ein oder anderen Verletzten zu Saisonbeginn hatten? Wenn du größtenteils dein Team zusammengehalten kannst, dann kannst du eine Philosophie auch besser durchsetzen, als wenn du jedes Jahr deinen besten Spieler deiner Philosophie entsprechend (ok, die gab es bei uns dann auch nicht stringent) ersetzen musst.

Kehl scheint ja die richtigen Schlüsse gezogen zu haben. Wollen wir hoffen, dass es auch so durchsetzbar ist.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#545 Beitrag von Pew » Mo 18. Apr 2022, 16:39

daysleeper18783 hat geschrieben: Mo 18. Apr 2022, 15:52
Pew hat geschrieben: Mo 18. Apr 2022, 13:25
Ich finde das angesprochene Beispiel der linken Defensivseite mit Guerreiro und Hummels verdeutlicht ganz gut, wieso bei mir manchmal der Eindruck entsteht, dass bei der Kaderzusammenstellung etwas der Blick für eine übergeordnete Idee fehtl. Das sind beides gute Einzelspieler, aber die ergänzen sich halt null. Dazu hat man dann dieses Jahr noch Malen für die Position davor geholt, der ebenfalls gegen den Ball abfällt und ebenfalls, wie Guerreiro, nicht die Breite geben möchte, sondern nach innen zieht und dann wundert man sich, wieso das kein rundes Gesamtbild abgibt.

Sinngemäß sagen: "naja die Frankfurter werden halt neunter, das können wir uns nicht erlauben" hinkt aber noch ein wenig mehr, als mein Kamada/Malen-Vergleich. Schließlich haben wir ganz andere Möglichkeiten als die. Passender ist da wohl eher der Vergleich mit Leipzig, die ja auch ein Beispiel für eine klare Clubphilosophie sind. Und mit Ausnahme des zweiten Bundesligajahres, als das erste Mal die Dreichfachbelastung da war, sind die drei Mal Dritter und zwei Mal Zweiter geworden. Die erfüllen in der Liga also definitiv ihren Soll, bzw übertreffen ihn auch öfter mal.

Und vor diesem Hintergrund würde ich dann auch nicht deren Ergebnisse im Europapokal einfach so abtun:
Bild

Leipzig hat uns da schon überholt, deren Farmteam ist uns auch auf den Fersen und selbst die Frankfurter wären wahrscheinlich ziemlich gleichauf mit uns, wenn sie nicht zwei Jahre verpasst hätten und das obwohl die alle (zum Teil erheblich) weniger investieren als wir. Ich finde die Frage: "wieso genau ist das jetzt nichts für uns?" drängt sich da schon auf.
Beim Personal bin ich bei Dir. Insbesondere die Achse Guerreiro, Hummels und Witsel sind ein Problem in der Kombination. Ich gebe Dir ja auch recht was die Philosophie angeht. Da wurde lange Zeit viel falsch gemacht. Nach meiner Ansicht insbesondere im Zentrum. So weit sind wir nicht auseinander, was das angeht.

Wo ich widerspreche ist, dass der Malen-Transfer irgendetwas diesbezüglich verdeutlicht. Malen war nicht als direkter Sancho Nachfolger für die Linke AS-Positon geholt worden. Rose wollte eigentlich mehr im 442 spielen und Malen sollte den zweiten Stürmer geben. Durch Malens schlechten physischen Zustand und unsere defensiven Probleme kam es dann anders. Die Spiele in denen Malen als AS begonnen hat kannst Du sicher an einer Hand abzählen. Deswegen richtete sich meine Kritik in erster Linie gegen diesen Vergleich, der für mich - auch weiterhin - Schwachsinn ist. Genauso wie der Vergleich mit Frankfurt. Sicherlich haben wir ein anderes Budget als Frankfurt. Trotz vieler Verletzten aber auch 24 Punkte mehr auf dem Konto. Ich denke, betrachtet man allein die Liga, dann haben wir besser performt, auch in Relation zum Budget. Im Pokal waren die noch enttäuschender als wir. Im EP können sie meiner Meinung nach glänzen, weil ihnen Gegner entgegenkommen, die versuchen mitzuspielen. Also ob ihre Philosophie nun so viel besser ist, wenn es darum geht in der Bundesliga was zu reißen, weiß ich nicht.

Auch der Vergleich jetzt mit Leipzig hinkt. Wie oft musste Leipzig in den letzten 5 Jahren absoluten Stammspieler ersetzen? Wie oft war ihre Transferbilanz ausgeglichen oder positiv? Leipzig hat in den letzten 7 Jahren 170 Mio netto investiert (und dabei noch erheblich von vergleichsweise geringen Ablösesummen aufgrund ihres Farmteams profitiert). Welchen Stammspieler bis auf Keita mussten sie bis zu dieser Saison abgeben? Und wie lief es, als auf einmal 2 Stammspieler auf einmal wegfielen und sie dazu noch den ein oder anderen Verletzten zu Saisonbeginn hatten? Wenn du größtenteils dein Team zusammengehalten kannst, dann kannst du eine Philosophie auch besser durchsetzen, als wenn du jedes Jahr deinen besten Spieler deiner Philosophie entsprechend (ok, die gab es bei uns dann auch nicht stringent) ersetzen musst.

Kehl scheint ja die richtigen Schlüsse gezogen zu haben. Wollen wir hoffen, dass es auch so durchsetzbar ist.
Das ist von Malen:
Bild

So sieht das zum Vergleich bei Haaland aus:
Bild

Und hier mal als anderer Vergleichswert ein anonymer dritter Spieler, nennen wir ihn mal Jadon S.
Bild

Zum Zeitpunkt der Verpflichtung hat Zorc auch explizit gesagt, dass Malen über links spielen kann.


Leipzig hat letzte Saison Werner abgegeben, diese Saison Upamecano, Konate und Sabitzer. Ich mag den Club ja auch nicht und würde ihn am liebsten aus der Liga verbannen, aber dieses ganz dicke Transferminus war halt wirklich eher die Anschubfinanzierung, in den letzten Jahren ist die Bilanz deutlich ausgeglichener und wenn man nach dem Zahlen von TM.de geht hat deren Kader im Einkauf 230mio gekostet und der von uns 308mio Euro. Bei Gehältern und Beraterhonoraren liegen wir natürlich auch weit vor denen.
Die hatten seit dem Aufstieg auch schon ein paar Trainer: Hasenhüttl, Rangnick, Nagelsmann, Marsch und jetzt Tedesco. Trotzdem musste da nie der riesen Umbruch ausgerufen werden. Bei uns hingegen mittlerweile gefühlt jede zweite Saison.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#546 Beitrag von daysleeper18783 » Mo 18. Apr 2022, 16:53

Pew hat geschrieben: Mo 18. Apr 2022, 16:39
Das ist von Malen:
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So sieht das zum Vergleich bei Haaland aus:
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Und hier mal als anderer Vergleichswert ein anonymer dritter Spieler, nennen wir ihn mal Jadon S.
Bild

Zum Zeitpunkt der Verpflichtung hat Zorc auch explizit gesagt, dass Malen über links spielen kann.


Leipzig hat letzte Saison Werner abgegeben, diese Saison Upamecano, Konate und Sabitzer. Ich mag den Club ja auch nicht und würde ihn am liebsten aus der Liga verbannen, aber dieses ganz dicke Transferminus war halt wirklich eher die Anschubfinanzierung, in den letzten Jahren ist die Bilanz deutlich ausgeglichener und wenn man nach dem Zahlen von TM.de geht hat deren Kader im Einkauf 230mio gekostet und der von uns 308mio Euro. Bei Gehältern und Beraterhonoraren liegen wir natürlich auch weit vor denen.
Die hatten seit dem Aufstieg auch schon ein paar Trainer: Hasenhüttl, Rangnick, Nagelsmann, Marsch und jetzt Tedesco. Trotzdem musste da nie der riesen Umbruch ausgerufen werden. Bei uns hingegen mittlerweile gefühlt jede zweite Saison.
Also für mich ist die Heatmap von Malen näher an der von Haaland als an der von Sancho. Malen KANN sicher auch links spielen. Hat er aber weder in Eindhoven, noch zum größten Teil bei uns. Die Systemfrage wurde bei uns ja zu Beginn oft genug gestellt. Letztlich haben wir zumeist im 433, 4231 oder 343 gespielt. In der Saisonvorbereitung und zu Saisonbeginn sah das noch anders aus. Ich sage mal der Plan war auch ein anderer.

Ich sagte ja, dass BIS zu dieser Saison Leipzig ganz sicher nicht die Abgänge hatte wie wir. Werner hatte ich vergessen. Heißt Werner und Keita in 5 Jahren (diese Saison, in der sie 9 Punkte hinter uns liegen und zu Saisonbeginn riesen Probleme hatten mal außen vor). Wen haben wir denn alles abgegeben in dieser Zeit? Natürlich mussten sie da keinen Umbruch ausrufen, weil sie ja auch kaum Aderlass hatten.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#547 Beitrag von Pew » Mo 18. Apr 2022, 17:57

daysleeper18783 hat geschrieben: Mo 18. Apr 2022, 16:53 Also für mich ist die Heatmap von Malen näher an der von Haaland als an der von Sancho. Malen KANN sicher auch links spielen. Hat er aber weder in Eindhoven, noch zum größten Teil bei uns. Die Systemfrage wurde bei uns ja zu Beginn oft genug gestellt. Letztlich haben wir zumeist im 433, 4231 oder 343 gespielt. In der Saisonvorbereitung und zu Saisonbeginn sah das noch anders aus. Ich sage mal der Plan war auch ein anderer.

Ich sagte ja, dass BIS zu dieser Saison Leipzig ganz sicher nicht die Abgänge hatte wie wir. Werner hatte ich vergessen. Heißt Werner und Keita in 5 Jahren (diese Saison, in der sie 9 Punkte hinter uns liegen und zu Saisonbeginn riesen Probleme hatten mal außen vor). Wen haben wir denn alles abgegeben in dieser Zeit? Natürlich mussten sie da keinen Umbruch ausrufen, weil sie ja auch kaum Aderlass hatten.
Also der Ballungsraum ist bei Malen ja wohl ganz klar deutlich vor dem Strafraum und deutlich nach links versetzt., sicherlich nicht komplett identisch zu Sancho, es sind ja auch andere Spielertypen, aber das rot geht auch da bis an die Seitenauslinie und taucht nicht im Strafraum auf. In Gladbach hat Rose übrigens auch 433 bzw 4231 gespielt und zu seinem Antritt hat er bei uns folgendes gesagt: "Wir wollen flexibel sein. Egal ob in der Dreierkette, Viererkette oder in der Raute. Auch die ist immer spannend". Dass wir am Ende nicht exklusiv Raute spielen, kam also nicht gerade überraschend.

Und der Unterschied zu Leipzig ist eben, dass bei uns ja nicht nur wegen unfreiwilligen Abgängen Umbrüche ausgerufen werden, sondern durchaus auch selbst verursacht sind. Das zentrale Mittelfeld ist da zum Beispiel so eine Geschichte, unter Tuchel waren Weigl und Castro Stammspieler, danach kamen neue Trainer und konnten wenig mit ihnen anfangen. Also Umbruch zu Witsel und Delaney. Delaney hat eigentlich zu 100% das erfüllt, was man von ihm erwarten konnte, hatte dann aber totzdem keine Zukunft mehr. Der nächste Trainer, Rose, kann dann mit Witsel wenig anfangen, sondern will eigentlich den Typen Zakaria, der Räume zulaufen kann. Abdou Diallo, Balerdi und Wolf waren auch Teil dieses großen Defensivumbruchs für die Zukunft.
Wir kaufen Götze, obwohl Tuchel ihn nicht mag und am Ende ist er dann ablösefrei gegangen weil er nie so richtig ins Konzept der Trainer gepasst hat.
Maxi Philipp war auch so einer. Quasi Reus-light. Nach der ersten Saison hat er von 15 Toren geträumt, in der zweiten hatte der Trainer keiner Verwendung für ihn.
Wir holen mit Alcacer einen kleinwüchsigen Stürmer und 12 Monate später fällt uns dann auf, dass wir doch einen groß gewachsenen brauchen.
Wir holen Julian Brandt, obwohl Favre den eigentlich gar nicht auf seiner Lieblingsposition aufstellen will. Zwei Jahre später spielt er in Puncto Torbeteiligungen (pro Minute) die beste Saison seiner Karriere, steht aber trotzdem auf der Abschussliste, weil man jetzt wieder Pressen will und er da nicht ins Defensivkonzept passt.

Ich erkenne bei Malen eine positive Tendenz und hoffe, dass er nächste Saison dann einen festen Platz in der Startelf findet, aber der Transfer passt im Moment halt auch sehr schön die vorherige Aufzählung herein:
Der Stand im Sommer war, dass wir gerade unseren kreativen Antreiber und (in der vorherigen Saison) linken Flügelspieler abgegeben hatten. Wir haben als Club angekündigt wieder mehr Richtung Klopp zu gehen, unser Trainer ruft Arbeiterfußball aus. Wir haben 30mio für die Offensive im Budget, da kann man schon was mit anfangen... Was machen wir damit?
Wir kaufen den nächsten Spieler, der nicht in der Lage ist ein intensives Pressing zu spielen, dessen ideale Position in den meisten Spielen entweder nicht vorhanden oder nominell an Haaland vergeben ist.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#548 Beitrag von daysleeper18783 » Mo 18. Apr 2022, 19:03

Pew hat geschrieben: Mo 18. Apr 2022, 17:57 Also der Ballungsraum ist bei Malen ja wohl ganz klar deutlich vor dem Strafraum und deutlich nach links versetzt., sicherlich nicht komplett identisch zu Sancho, es sind ja auch andere Spielertypen, aber das rot geht auch da bis an die Seitenauslinie und taucht nicht im Strafraum auf. In Gladbach hat Rose übrigens auch 433 bzw 4231 gespielt und zu seinem Antritt hat er bei uns folgendes gesagt: "Wir wollen flexibel sein. Egal ob in der Dreierkette, Viererkette oder in der Raute. Auch die ist immer spannend". Dass wir am Ende nicht exklusiv Raute spielen, kam also nicht gerade überraschend.
Nach links versetzt, sicherlich. Aber jetzt mal ehrlich: An wie viele Spiele, in denen er auf links als AS begonnen hat, kannst du dich erinnern? Er war in erster Linie Ersatz für den dauerverletzten Haaland im Zentrum. Er hat ja kaum mit dem zusammen gespielt. Es treibt ihn aus dem Zentrum mehr nach links, als nach recht, weil er von dort seinen besseren Schuss hat. So wie es Haaland eher nach rechts treibt. Aber als Linksaußen hat er doch nun wirklich kaum gespielt. Entsprechend sieht dann auch die Heatmap aus. Sanchos Heatmap ist absolut an den Außenbahnen orientiert. Malens hat neben der Außenbahn auch eindeutige Zentrumstendenzen, die man bei Sancho so null sieht. Ein kreativer 1vs1 Spieler und Spielmacher wie Sancho ist er auch nicht. Das war auch allen vorher klar. Es wurde immer wieder betont, dass er nicht der 1zu1 Ersatz zu Sancho ist. Nicht nur aufgrund der Klasse, sondern auch aufgrund der Spielweise. Malen ist ein schneller, technisch starker Abschlussspieler. Weder ein Pressing-, noch ein Wandspieler oder ein Spielmacher. Das wird auch allen klar gewesen sein. Und der Spieler den er „ersetzt“ hat war jetzt auch kein unermüdlicher Defensivarbeiter und Pressingspieler. Ist auf der Position halt auch zweitrangig. Da ist das Zentrum wichtiger. Und mit Kamada (ein kreativer Aufbauspieler im offensiven, zentralen Mittelfeld) ist Malen auch weiterhin nicht vergleichbar um zu zeigen, wie schlecht unsere Einkaufspolitik und Philosophie ist.
Und der Unterschied zu Leipzig ist eben, dass bei uns ja nicht nur wegen unfreiwilligen Abgängen Umbrüche ausgerufen werden, sondern durchaus auch selbst verursacht sind. Das zentrale Mittelfeld ist da zum Beispiel so eine Geschichte, unter Tuchel waren Weigl und Castro Stammspieler, danach kamen neue Trainer und konnten wenig mit ihnen anfangen. Also Umbruch zu Witsel und Delaney. Delaney hat eigentlich zu 100% das erfüllt, was man von ihm erwarten konnte, hatte dann aber totzdem keine Zukunft mehr. Der nächste Trainer, Rose, kann dann mit Witsel wenig anfangen, sondern will eigentlich den Typen Zakaria, der Räume zulaufen kann. Abdou Diallo, Balerdi und Wolf waren auch Teil dieses großen Defensivumbruchs für die Zukunft.
Wir kaufen Götze, obwohl Tuchel ihn nicht mag und am Ende ist er dann ablösefrei gegangen weil er nie so richtig ins Konzept der Trainer gepasst hat.
Maxi Philipp war auch so einer. Quasi Reus-light. Nach der ersten Saison hat er von 15 Toren geträumt, in der zweiten hatte der Trainer keiner Verwendung für ihn.
Wir holen mit Alcacer einen kleinwüchsigen Stürmer und 12 Monate später fällt uns dann auf, dass wir doch einen groß gewachsenen brauchen.
Wir holen Julian Brandt, obwohl Favre den eigentlich gar nicht auf seiner Lieblingsposition aufstellen will. Zwei Jahre später spielt er in Puncto Torbeteiligungen (pro Minute) die beste Saison seiner Karriere, steht aber trotzdem auf der Abschussliste, weil man jetzt wieder Pressen will und er da nicht ins Defensivkonzept passt.
Diese Probleme haben wir doch nun wirklich nicht exklusiv. Es soll sogar bei den übermächtigen Bayern mal einen Trainer gegeben haben, der konnte mit Boateng und Müller nichts anfangen. Waren kurz vor dem Absprung. Ein Jahr später waren diese beiden Spieler die Eckpfeiler für den CL Sieg. Sowas passiert. Und nicht nur bei uns. Wird auch Leipzig passieren, wenn sie mal länger in der Liga sind und mehr Spieler und Trainer ersetzen müssen (was ist eigentlich mit Sörloth? Der hat ja auch super funktioniert). Aber ja, die Wechsel Tuchel, Bosz, Favre hin zu Rose waren inkonsequent. Aber neuerdings versucht man doch wieder etwas an Identität und Philosophie zu bekommen. Die Spieler Süle, Schlotterbeck und Adeyemi sprechen zumindest für den eingeschlagenen Weg, wenn man wirklich interessiert ist.
Ich erkenne bei Malen eine positive Tendenz und hoffe, dass er nächste Saison dann einen festen Platz in der Startelf findet, aber der Transfer passt im Moment halt auch sehr schön die vorherige Aufzählung herein:
Der Stand im Sommer war, dass wir gerade unseren kreativen Antreiber und (in der vorherigen Saison) linken Flügelspieler abgegeben hatten. Wir haben als Club angekündigt wieder mehr Richtung Klopp zu gehen, unser Trainer ruft Arbeiterfußball aus. Wir haben 30mio für die Offensive im Budget, da kann man schon was mit anfangen... Was machen wir damit?
Wir kaufen den nächsten Spieler, der nicht in der Lage ist ein intensives Pressing zu spielen, dessen ideale Position in den meisten Spielen entweder nicht vorhanden oder nominell an Haaland vergeben ist.
Aber wen sollten wir denn für Sancho holen? Den Typ Wolf? Den emsigen Arbeiter auf der Außenbahn? Das brauchten wir nicht. Wir müssen im Zentrum wieder mehr Physis und Tempo aufbauen und nicht auf den Außen. Der Malen Transfer passt für mich auch nicht in deine Aufzählung. Malen ist kein Sytsem- oder Trainer bedingtes Opfer. Er ist einfach noch nicht hundertprozentig hier angekommen. Dafür gibt es Gründe (schwierige Vorbereitung, instabiles Team, teilweise Pech, Verletzungen, etc.). Aber von den Grundvoraussetzungen ist er durchaus in der Lage Pressing- und Umschaltfußball zu spielen (schnell, körperlich stark). Da sehe ich überhaupt kein Problem. Das Problem liegt für mich im Zentrum. Nicht auf den Außen. Daher bleibe ich dabei. Man kann viel kritisieren, ggf. auch irgendwann den Malen-Transfer, weil ihm evtl. die Klasse fehlt. Aber daran unsere gescheiterte Transferpolitik festzumachen und ihn als leuchtendes Beispiel in einem miserablen Äpfel-Birnen-Vergleich rauszunehmen, halte ich weiterhin für falsch.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#549 Beitrag von Pew » Mo 18. Apr 2022, 20:21

daysleeper18783 hat geschrieben: Mo 18. Apr 2022, 19:03 Nach links versetzt, sicherlich. Aber jetzt mal ehrlich: An wie viele Spiele, in denen er auf links als AS begonnen hat, kannst du dich erinnern? Er war in erster Linie Ersatz für den dauerverletzten Haaland im Zentrum. Er hat ja kaum mit dem zusammen gespielt. Es treibt ihn aus dem Zentrum mehr nach links, als nach recht, weil er von dort seinen besseren Schuss hat. So wie es Haaland eher nach rechts treibt. Aber als Linksaußen hat er doch nun wirklich kaum gespielt. Entsprechend sieht dann auch die Heatmap aus. Sanchos Heatmap ist absolut an den Außenbahnen orientiert. Malens hat neben der Außenbahn auch eindeutige Zentrumstendenzen, die man bei Sancho so null sieht. Ein kreativer 1vs1 Spieler und Spielmacher wie Sancho ist er auch nicht. Das war auch allen vorher klar. Es wurde immer wieder betont, dass er nicht der 1zu1 Ersatz zu Sancho ist. Nicht nur aufgrund der Klasse, sondern auch aufgrund der Spielweise. Malen ist ein schneller, technisch starker Abschlussspieler. Weder ein Pressing-, noch ein Wandspieler oder ein Spielmacher. Das wird auch allen klar gewesen sein. Und der Spieler den er „ersetzt“ hat war jetzt auch kein unermüdlicher Defensivarbeiter und Pressingspieler. Ist auf der Position halt auch zweitrangig. Da ist das Zentrum wichtiger. Und mit Kamada (ein kreativer Aufbauspieler im offensiven, zentralen Mittelfeld) ist Malen auch weiterhin nicht vergleichbar um zu zeigen, wie schlecht unsere Einkaufspolitik und Philosophie ist.
Haaland hat in der Liga 20 von 30 Spielen bestritten.

Hier sind auch nochmal die entsprechenden Außenbahnen der beiden nebeneinander zum Vergleich:
Bild Bild

Haaland weicht auch MAL auf den Flügel aus, deshalb ist da auch nur der Kreis in der Mitte (ich nehme an aus dem Spielaufbau) in roter Farbe. Malen treibt sich da regelmäßig rum und muss das auch, weil es sonst kein anderer so wirklich machen will.

Nimmt man Sanchos Heatmap von letzter Saison (ich hatte zuerst die der aktuellen Saison gepostet), dann Leuchten auch die Halbräume ähnlich wie bei Malen auf:
Bild

Zu der Einschätzung Malens:
Er ist ein sehr interessanter Spieler, erst 22 Jahre alt und in der Offensive sehr flexibel einsetzbar. Was ihn außerdem auszeichnet, ist seine große Schnelligkeit und Kreativität. Aber er ist ein ganz anderer Spielertyp, kann als alleinige Spitze, in einem Zwei-Spitzen-System und auf den Außenbahnen spielen. Wir stellen keinen Quervergleich an: Jadon Sancho kannst du ohnehin nicht eins zu eins ersetzen.
https://www.ruhrnachrichten.de/bvb/bvb- ... 000271742/

Ein direkter Nachfolger von abgekauften Stars war bei uns offiziell wohl noch nie jemand, das kommuniziert man alleine schon auf diese Weise, weil man den Spielern nicht unnötigen Druck auflasten möchte. Trotzdem spielt er jetzt mehr oder weniger genau in den gleichen Räumen mit den gleichen Mitspielern. Wenn das dann also nicht so gut funktioniert, weil er ein gänzlich anderer Spielertyp ist, dann muss man da vielleicht eine Frage nach der Strategie stellen.
Diese Probleme haben wir doch nun wirklich nicht exklusiv. Es soll sogar bei den übermächtigen Bayern mal einen Trainer gegeben haben, der konnte mit Boateng und Müller nichts anfangen. Waren kurz vor dem Absprung. Ein Jahr später waren diese beiden Spieler die Eckpfeiler für den CL Sieg. Sowas passiert. Und nicht nur bei uns. Wird auch Leipzig passieren, wenn sie mal länger in der Liga sind und mehr Spieler und Trainer ersetzen müssen (was ist eigentlich mit Sörloth? Der hat ja auch super funktioniert). Aber ja, die Wechsel Tuchel, Bosz, Favre hin zu Rose waren inkonsequent. Aber neuerdings versucht man doch wieder etwas an Identität und Philosophie zu bekommen. Die Spieler Süle, Schlotterbeck und Adeyemi sprechen zumindest für den eingeschlagenen Weg, wenn man wirklich interessiert ist.
Bayern hatte mit Kovac und Ancelotti zwei mal unpassende Trainer geholt. Das haben sie aber korrigiert, indem sie gesagt haben "wir haben unsere Philosophie, wenn dir das nicht passt musst DU gehen und nicht die Spieler", statt den Kader umbauen zu müssen und mit dem Nachfolger hat es dann direkt wieder wie aus einem Guss funktioniert. Böse Zungen könnten vermuten, dass wir an deren Stelle für Kovac Müller verkauft und Rebic geholt hätten. ;)
Ebenso haben natürlich auch die Bayern und Leipzig ihre Transferflops, die geben auch mal Spieler ab, die nicht so gezündet haben oder ins Alter kommen, aber wer sind deren Spieler, die so wie z.B. Weigl, Castro oder Delaney, die nicht dramatisch einbrechen, sondern zu einem Seitwärts-Transfer gedrängt, bzw liegen gelassen, werden, weil der neue Trainer meint, dass er jetzt was ganz anderes auf der Position vor hat?
Aber wen sollten wir denn für Sancho holen? Den Typ Wolf? Den emsigen Arbeiter auf der Außenbahn? Das brauchten wir nicht. Wir müssen im Zentrum wieder mehr Physis und Tempo aufbauen und nicht auf den Außen. Der Malen Transfer passt für mich auch nicht in deine Aufzählung. Malen ist kein Sytsem- oder Trainer bedingtes Opfer. Er ist einfach noch nicht hundertprozentig hier angekommen. Dafür gibt es Gründe (schwierige Vorbereitung, instabiles Team, teilweise Pech, Verletzungen, etc.). Aber von den Grundvoraussetzungen ist er durchaus in der Lage Pressing- und Umschaltfußball zu spielen (schnell, körperlich stark). Da sehe ich überhaupt kein Problem. Das Problem liegt für mich im Zentrum. Nicht auf den Außen. Daher bleibe ich dabei. Man kann viel kritisieren, ggf. auch irgendwann den Malen-Transfer, weil ihm evtl. die Klasse fehlt. Aber daran unsere gescheiterte Transferpolitik festzumachen und ihn als leuchtendes Beispiel in einem miserablen Äpfel-Birnen-Vergleich rauszunehmen, halte ich weiterhin für falsch.
Wenn ich jetzt konsequentes Pressing spielen will und da erhebliche Defitize im Kader verbuche, dann würde ich schon nach einem Spieler gucken, der da zumindest nicht direkt die nächste Schwäche liefert und ist ein Grund dafür, dass Malen nicht angekommen ist vielleicht auch, dass er geholt wurde, obwohl seine ideale Rolle gar nicht frei ist? Dass die Rolle als Abschlussspieler bei uns schon an Haaland vergeben war und er stattdessen eher als Vorbereiter bzw Kombinationsspieler gefragt war? Im Grunde hat er ja noch riesen Glück gehabt, dass Erling so oft verletzt war und er dadurch doch öfter zentral spielen durfte. Wer da jetzt realistische Alternativen gewesen wären kann ich dir nicht sagen, dafür haben wir Scouts.
Ich will Malen nicht als Wurzel allen Übels oder hoffnungslos bezeichnen, aber er ist halt das letzte Beispiel einer Entwicklung und er hat eben 30mio gekostet ohne vollends zu überzeugen und wir haben gerade auf den offensiven Flügen ein großes Loch im Kader.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#550 Beitrag von cloud88 » Mo 18. Apr 2022, 21:51

Ich glaube der denkfehler besteht hier drinnen das ihr Malen in eine von beiden Positionen hereinschiebt, Malen ist aber meiner Meinung nach der Linke Stürmer in einem 2er Sturm- Das erklärt auch wieso er mehr links als recht ist und auch wieso er trotz 9er immer wieder etwas ausweicht.

Der Plan war doch Offensichtlich Haaland das Zentrum zu geben und Malen um ihn herum als eine art klassische Hängende spitze. Moukoko hätte wenn Fit den Ersatz für beide gegeben. Die Map zeigt Malen zwar immer etwas mehr links an, aber immer noch als Nomineller Stürmer der gar nicht zu weit nach hinten laufen soll wenn Haaland fehlt. Haaland ist ein Brecher der auch mal einen Gegenspieler überrennen kann, Malen ist ein anderer Typ und Sancho wiederum auch wieder komplett anders. Diese vergleiche bringen euch nichts, da es verschiedene Spielertypen sind.

Ich habe bisher Roses Idee dadrinnen gesehen die fehlende Sancho Position als Leerraum zu nutzen in dem Meunier oder Reus hinein stechen sollen. Guerreiro dagegen etwas tiefer zum Kombinieren. Malen und Bellingham würden dadurch auf Links mit in diese Kombinationen sich einbringen (siehe Hoffenheim) und so die Hintermannschaft von Rechts wegziehen.

Rose hat eigentlich nie die Möglichkeit genutzt mit Hazard und Malen gleichzeitig 2 Spieler auf den außen einzusetzen, somit hat er sich oft bewusst dafür Entschieden diesen einen Bereich frei zu lassen. Ein Grund dafür wird vor allem das fehlende Tempo einiger Spieler sein, nächste Saison erwarte ich mehr Schnelle Spieler.

Auf die Saison bezogen muss man zumindest festhalten das mit Reyna, Moukoko und Haaland viel zu oft die möglichkeiten vorhanden waren, mehr Tempo ins Spiel zu bringen. Seit dem Bayernspiel ist Haaland nicht mehr bei 100% und das merkt man. Reyna hatte in der wenigen Zeit ein paar Momente in denen er gezeigt hat wie wichtig er werden kann.


Der Vergleich mit RB ist auch nicht zielführend. RB hat eine 2 Mannschaft die Talente in der 1 Liga in Österreich Erfahrung sammeln lassen kann + EL oder CL. Der BVB dagegen lediglich die 3 Liga seit neustem. Das inzwischen fast eine ganze Mannschaft die Filiale gewechselt hat untermauert nur das RB einen Gigantischen Vorteil hat. Dazu kommt noch das Geld das man in den Ar.... geschoben bekommt ohne auch nur etwas dafür machen zu müssen.
Die Frage müsste mehr lauten wieso RB noch nicht klar an uns vorbei gezogen ist bei so vielen Vorteilen? International ist man vllt vorbei aber hier fällt auf das es 1 mal die Kriesen Saison 17/18 war, dazu die Saison 19/20 mit Corona wo wir Los Pech hatten. PSG hat RB deutlich geschlagen und gegen uns bis zur letzten Sekunde gezittert weil es auf Augenhöhe war. Diese Saison haben wir wieder die Saison wie 17/18 die vor einem Umbruch ist.
Wir hatten 2 Schlechte Saisons und 3 die besser als 4 von RB sind.
Frankfurt steht lediglich so gut da weil die EL genau so wie CL gewertet wird, wären die Zahlen der Stärke des Turniers angepasst müsste man mindestens 1/3 abziehen.
RBS hat 2 Saison besser als wir gepunktet und beide mal war es unsere Saison vor einem Umbruch.

Das Problem bei uns liegt also in erster Linie das wir nur 3 Jahre mit beginn des Umbruchs stark waren und nicht 5.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#551 Beitrag von Pew » Mo 18. Apr 2022, 23:06

Ich finde es mittlerweile schwer zu sagen was wirklich der Plan mit Malen war. Laut Zorc ist er ja durchaus flexibel und kreativ, auch wenn ich das bisher noch nicht so wahrgenommen habe. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man nach einem Plan kauft, der so konkret ist wie von dir formuliert. Das kann immer mal ein Kniff sein, der eine Zeit lang funktioniert, aber irgendwann stellen sich die Gegner auch darauf ein. Zumal Meunier steil schicken jetzt nicht nach der ganz großen Waffe für mich klingt.
Ich hoffe einfach, dass das im Moment alles Pragmatismus ist und nach den Sommertransfers ein anderer Fußball gespielt wird, in dem auch Malen besser aufgeht.

Und was die anderen Clubs angeht: Frankfurt steht gut da, weil die jetzt schon zum zweiten Mal im EL HF stehen, weil sie in Barcelona gewinnen, während wir daheim von Glasgow abgeschossen wurden oder davor gegen RBs Farmteam untergegangen sind. Wann haben wir überhaupt das letzte Mal auswärts bei einem Eliteclub gewonnen?


Und 15 andere Mannschaften in der Liga können sich ausgiebig über RBs Wettbewerbsvorteil beschweren, aber wir sind einer von den beiden Clubs, die trotzdem bessere Voraussetzungen haben. Wir sind auch gerade dabei zum zweiten Mal eines der Konzernjuwelen zu kaufen.
Ich sehe auch nicht mehr ein wieso diese ständigen Umbrüche und Chaos-Saisons noch eine Entschuldigung sein sollen. Das ist es doch gerade was ich kritisiere, dass die überhaupt erst entstehen, weil uns eine klare Spielidee verloren ging.
Wir hatten nach Klopp den Umbruch, dann zwei Jahre später den nächsten Umbruch und Katastrophensaison unter Bosz, dann wieder eine Umbruchssaison unter Favre, die überraschend gut ausging, dann wäre der im nächsten Winter fast rausgeflogen, aber wir haben den Umbruch nochmal ein paar Monate aufgeschoben und dafür in der letzten Saison Chaos gehabt. Diese Saison war dann nochmal Chaos und nächsten Sommer gibt's wieder lecker Umbruch.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#552 Beitrag von jasper1902 » Di 19. Apr 2022, 08:41

Bleibt nur die Frage was genau die Lösung ?
Ich bin relativ sicher, dass wir mit Rose in die neue Saison gehen werden, dann wird hoffentlich der von vielen
erwartete klare Plan zu sehen sein müssen.

Wenn - idealerweise in dieser Woche - der Abgang von Haaland fix ist und Akanji sich bitte auch entscheidet sollte man
so schnell wie möglich Nägeln mit Köpfen machen und Adeyemi ( bin ich nicht überzeugt von ) und Schlotterbeck holen.

Dann noch einen Sechser - und das könnte es schon fast sein.
Glaube kaum, dass wir was Bezahlbares für die AV Positionen bekommen.

Und dann mal schauen was Rose daraus zaubert.

sgG

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Re: Marco Rose [Trainer]

#553 Beitrag von Pew » Di 19. Apr 2022, 10:00

Ich erwarte/hoffe, dass man intern wieder eine klare(re) Spielidee für den Verein formuliert und dann konsequent umsetzt. Wenn man bedenkt, dass unsere Versuche mit dominantem Ballbesitz als Fokus in erster Linie zu Instabilität geführt haben, gehe ich jetzt davon aus, dass man sich wieder mehr zu den Tugenden orientiert, die einen unter Klopp stark gemacht haben.
Und konrekter muss das Ziel sein, dass ein aggressives Pressing- und Umschaltspiel die Basis unseres Kaders ist, auf die jeder Trainer (so gut passt, dass er) direkt (darauf) zugreifen kann, ohne, dass wir vorher eine Periode des Umbruchs oder des Chaos haben.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#554 Beitrag von Tschuttiball » Di 19. Apr 2022, 12:57

Pew hat geschrieben: Di 19. Apr 2022, 10:00 Ich erwarte/hoffe, dass man intern wieder eine klare(re) Spielidee für den Verein formuliert und dann konsequent umsetzt. Wenn man bedenkt, dass unsere Versuche mit dominantem Ballbesitz als Fokus in erster Linie zu Instabilität geführt haben, gehe ich jetzt davon aus, dass man sich wieder mehr zu den Tugenden orientiert, die einen unter Klopp stark gemacht haben.
Und konrekter muss das Ziel sein, dass ein aggressives Pressing- und Umschaltspiel die Basis unseres Kaders ist, auf die jeder Trainer (so gut passt, dass er) direkt (darauf) zugreifen kann, ohne, dass wir vorher eine Periode des Umbruchs oder des Chaos haben.
Das wäre auch mein grösster Wunsch. Wir benötigen eine klare Spielphilosophie die sich über Jahre durchzieht. Ich hoffe Kehl steht dafür.
Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!

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Re: Marco Rose [Trainer]

#555 Beitrag von cloud88 » Di 19. Apr 2022, 22:30

Zunächst einmal Rose, Terzic und Maaßen sind alle 3 Trainer die Wert auf Gegenpressing und Aggressivität legen. Selbst bei der U19 konnte man dieses Muster öfters erkennen. Von daher glaube ich schon das man intern den Weg vorgegeben hat.

Adeyemi, Süle und Schlotterbeck sprechen auch dafür das man versuchen will wieder mehr in richtung Harmonische Zusammenstellung zu Arbeiten und gleichzeitig gegen die vorhandene Gruppenbildung vorgeht. Süle und Schlotterbeck sind neben ihrer Defensiven stärke und ihrem Charakter auch Torgefährlich. Adeymi verbindet Geschwindigkeit mit Torgefahr, dazu noch sehr Jung und Entwicklungsfähig. Das macht es Taktisch Variabler als diese Saison, da Haaland am ende doch eine klare 9 ist. Mit Malen, Adeyemi, Moukoko, Reus und Gittens können wir vorne flexibel agieren und so Lücken aufreißen. Im Gegensatz zur falschen 9 sind die Jungs Torgefährlich :lol:


@Pew Malen wurde nicht ausschließlich für diese Saison Verpflichtet sondern für mindestens 3. Rose hat schon in Gladbach mit einer Doppelspitze agiert in diese Malen auch sehr gut reinpassen würde. Das von mir beschriebene war eine Lösung für diese Saison mit dem unausgeglichenem Kader. Rose kann auch mit einem Brandt, den älteren Reus und anderen keine aggressives Dauerpressing spielen. Das Meunier nicht als Waffe klingt ist eine sache, das es diese Saison sehr oft gut geklappt hat eine andere. Das ein Problem gewesen ist das Guerreiro und Co nur selten richtig in Form gekommen sind ist auch ein Problem.

Frankfurt steht im HF der EL weil dieser Wettbewerb für sie die CL ist, ein Spiel gegen Barca, Inter usw sind Highlights die alle paar Jahre mal stattfinden, bei uns dagegen jede Saison. Man sieht ja an den Liga Ergebnissen das sie es nicht schaffen auf allen Hochzeiten gleichzeitig zu spielen. Wir können uns nicht leisten in der Liga dafür die Ziele zu verfehlen wie die Eintracht.

Letzte Saison 2-3 in Sevilla und die sind auch in Spanien aktuell eines der Top Teams. Aber ich weiß was du damit eigentlich sagen will, wir haben Auswärts deutlich mehr Probleme als Zuhause, das selbe gilt aber auch für viele andere Top Teams wie Bayern, Real oder Englische Vereine sehr häufig.

Wieso haben wir den bessere Vorrausetzungen als RB? Wir haben mehr Prestige und zahlen etwas mehr Gehälter aber sonst? RBL hat mehrere Filialen in denen sie sich Bedienen können, RB kann trotz Corona ohne Probleme die Einnahmen Investieren und RB muss sich nicht 2 mal Überlegen ob sie einen Stammspieler abgeben möchten. Wenn einer Verkauft wird, gibt es den nächsten schon in Salzburg zwischen geparkt. Wie gesagt ich glaube inzwischen 18 Transfers von S nach L.

Die klare Spielidee von Klopp führte uns in seiner letzten Saison lange Zeit in den Abstiegskampf und mit viel Glück noch in die EL. Das man danach versucht sich zu Entwickeln wie andere Vereine auch kann man doch nicht Kritisieren. Für mich war Tuchel Fachlich die beste Wahl diesen Schritt zu gehen, das es am ende am Menschlichen gescheitert ist konnte man in diesem Ausmaß nicht wissen. Auch Favre der eigentlich direkt übernehmen sollte hätte diesen Weg weiter beschritten, wer weiß den wie es ohne den Anschlag gelaufen wäre? Ich glaube das du nach wie vor diese sache zu weit herunterspielst. Der ganze Kader war danach keine Einheit mehr und viele Spieler hatten damit länger zu kämpfen, was sich auf das Sportliche deutlich widergespiegelt hat.

Ich Zitiere einfach ein paar Aussagen aus Artikeln:
Einmal erlaubte sich Watzke einen Ausflug in die Vergangenheit. "Durch den vermaledeiten Anschlag ist bei uns vieles aus den Fugen geraten", sagte er, "es gab die Problematik, dass sehr viele Spieler noch monatelang sehr stark traumatisiert waren." Watzke sagte schließlich: "Deshalb sind wir letztes Jahr zu hart kritisiert worden", und damit berührte er eine Kernfrage: Darf ein Profi-Fußballteam, dem Außerordentliches widerfahren ist, für sich in Anspruch nehmen, mit außerordentlicher Nachsicht behandelt zu werden?

Eine Binsenweisheit? Die Häme-Attacken im Netz auf Sportler, die irgendwas falsch gemacht haben, beweisen: Es ist nicht verkehrt, sich dann und wann Grundsätzliches zu vergegenwärtigen. Torwart Roman Weidenfeller: "Das war ein Anschlag auf das Leben. Das hat mein Leben verändert." Kapitän Marcel Schmelzer: "Ich versuche, es wegzuschieben. Aber es gibt immer wieder Momente, in denen man denkt, was für ein Glück wir hatten." Verteidiger Matthias Ginter: "Du hast einfach Angst, wieder in einen Bus zu steigen." Mittelfeldmann Shinji Kagawa: "Ich hatte anfangs Schlafprobleme und auch zu Hause Angst." Torwart Roman Bürki: "Wenn hinter mir jemand etwas fallen lässt und das sehr laut ist, erschrecke ich sehr und werde wütend."

Für dich ist es vielleicht keine Entschuldigung das diese tat den Verein viel gekostet hat, aber es ist am ende eine Tatsache das die Mannschaft die eigentlich eine richtig gute gewesen ist, neu zusammengestellt werden musste. Von daher Werte ich die Saison mit Bosz und Stöger nicht als chaos Saison, sondern als Übergangsjahr um einen Umbruch zu machen, den es so nicht hätte geben müssen. Genau genommen haben wir diesen Sommer den ersten großen Umbruch durch ein eigenverschulden.

Du siehst in jeder Saison nur Chaos, ist dir dabei mal aufgefallen das wir eigentlich immer die CL erreicht haben? Das der erste Umbruch nach Klopp zum Pokal Sieg führte? Der 2 Umbruch nach Stöger (die Saison nach dem Anschlag) fast Meister geworden sind? Selbst im 2 Favre Jahr ist man in der CL mit sehr viel Pech an PSG gescheitert die es immerhin ins Finale geschafft haben und dort mit etwas mehr Glück die Bayern hätten geschlagen? Davor RB abgeschossen haben?
Im 3 Jahr die du als Chaos bezeichnest den Pokal mit am ende Terzic geholt und in der CL wieder mit sehr viel Pech an City gescheitert sind weil die Schiedsrichter schlecht waren und wir im Gegensatz zu City mit Verletzungen zu kämpfen hatten.

Man kann wie du sehr vieles sehr schlecht sehen, aber die Wahrheit ist mehr als Schwarz und weiß. Ich bin wirklich nicht mit allem was der Verein gemacht hat zufrieden geschweige Glücklich, aber man erkennt doch das man immer eine Lösung gefunden hat damit es besser wurde. Nach einer schwachen Saison kam meistens eine bessere, lediglich der Anschlag war etwas womit man keine Erfahrung hatte und dementsprechend große Probleme hatte.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#556 Beitrag von twixxt » Di 19. Apr 2022, 23:47

Danke Cloud88. Ich stimme Dir voll zu. Ich finde, dass bei Vielen hier im Forum die Auswirkung des Anschlags auf die Psyche der beteiligten MENSCHEN (inkl. Tuchel) zu wenig berücksichtigt wurde / wird.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#557 Beitrag von Thorsten » Mi 20. Apr 2022, 08:02

cloud88 hat geschrieben: Di 19. Apr 2022, 22:30
Dieser Post hätte ein Fullquote verdient!
Danke, cloud!
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Re: Marco Rose [Trainer]

#558 Beitrag von Bernd1958 » Mi 20. Apr 2022, 08:25

twixxt hat geschrieben: Di 19. Apr 2022, 23:47 Danke Cloud88. Ich stimme Dir voll zu. Ich finde, dass bei Vielen hier im Forum die Auswirkung des Anschlags auf die Psyche der beteiligten MENSCHEN (inkl. Tuchel) zu wenig berücksichtigt wurde / wird.
Ja, das stimmt wohl. Deshalb wäre es für fast alle Beteiligten wahrscheinlich besser gewesen woanders ihr neues Glück zu suchen. Ich glaube nicht, dass man das vergessen kann, zumal man das Hotel ja nicht gewechselt hat.
Doch natürlich geht das nicht so einfach.

Pew
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Re: Marco Rose [Trainer]

#559 Beitrag von Pew » Mi 20. Apr 2022, 13:58

cloud88 hat geschrieben: Di 19. Apr 2022, 22:30 @Pew Malen wurde nicht ausschließlich für diese Saison Verpflichtet sondern für mindestens 3. Rose hat schon in Gladbach mit einer Doppelspitze agiert in diese Malen auch sehr gut reinpassen würde. Das von mir beschriebene war eine Lösung für diese Saison mit dem unausgeglichenem Kader. Rose kann auch mit einem Brandt, den älteren Reus und anderen keine aggressives Dauerpressing spielen. Das Meunier nicht als Waffe klingt ist eine sache, das es diese Saison sehr oft gut geklappt hat eine andere. Das ein Problem gewesen ist das Guerreiro und Co nur selten richtig in Form gekommen sind ist auch ein Problem.
Was die Zukunft bringt wird man erst noch sehen, ich kann mir schon vorstellen, dass Malen weiter aufblüht, wenn er nicht mehr im Schatten Haalands steht - ich würde aber auf der anderen Seite auch keine NIere darauf verwetten, dass er nicht noch länger in der "gute Ansätze" Kategorie verbleibt. Aber ich finde grundsätzlich weiterhin, dass man fragen muss: wenn der Club jetzt wieder Pressing sehen willl, wenn unser Training Pressing einfordert, sollten unsere Neuverpflichtungen dann nicht beim Pressing eine Stütze sein?
Frankfurt steht im HF der EL weil dieser Wettbewerb für sie die CL ist, ein Spiel gegen Barca, Inter usw sind Highlights die alle paar Jahre mal stattfinden, bei uns dagegen jede Saison. Man sieht ja an den Liga Ergebnissen das sie es nicht schaffen auf allen Hochzeiten gleichzeitig zu spielen. Wir können uns nicht leisten in der Liga dafür die Ziele zu verfehlen wie die Eintracht.

Letzte Saison 2-3 in Sevilla und die sind auch in Spanien aktuell eines der Top Teams. Aber ich weiß was du damit eigentlich sagen will, wir haben Auswärts deutlich mehr Probleme als Zuhause, das selbe gilt aber auch für viele andere Top Teams wie Bayern, Real oder Englische Vereine sehr häufig.
Laut den letzten Zahlen liegt unser Personalaufwand bei 215mio im Jahr und der von Frankfurt bei 84mio. Da so zu tun, als seien die Frankfurter wegen der Taktik so weit hinter uns finde ich nicht ganz ehrlich.
Wieso haben wir den bessere Vorrausetzungen als RB? Wir haben mehr Prestige und zahlen etwas mehr Gehälter aber sonst? RBL hat mehrere Filialen in denen sie sich Bedienen können, RB kann trotz Corona ohne Probleme die Einnahmen Investieren und RB muss sich nicht 2 mal Überlegen ob sie einen Stammspieler abgeben möchten. Wenn einer Verkauft wird, gibt es den nächsten schon in Salzburg zwischen geparkt. Wie gesagt ich glaube inzwischen 18 Transfers von S nach L.
Was heißt "aber sonst"? Geld und Prestige sind die Maßgeblichen Faktoren für Teamstärke. Wir kaufen den Leipzigern aus ihrem eigenen Farmteam die Topleute weg, das alleine belegt doch schon den Unterschied. Bei den absoluten Weltklassetalenten wie Sancho oder Bellingham kommt Leipzig auch nicht an uns vorbei. Oder jüngst eben auch ein Süle.

Die klare Spielidee von Klopp führte uns in seiner letzten Saison lange Zeit in den Abstiegskampf und mit viel Glück noch in die EL. Das man danach versucht sich zu Entwickeln wie andere Vereine auch kann man doch nicht Kritisieren. Für mich war Tuchel Fachlich die beste Wahl diesen Schritt zu gehen, das es am ende am Menschlichen gescheitert ist konnte man in diesem Ausmaß nicht wissen. Auch Favre der eigentlich direkt übernehmen sollte hätte diesen Weg weiter beschritten, wer weiß den wie es ohne den Anschlag gelaufen wäre? Ich glaube das du nach wie vor diese sache zu weit herunterspielst. Der ganze Kader war danach keine Einheit mehr und viele Spieler hatten damit länger zu kämpfen, was sich auf das Sportliche deutlich widergespiegelt hat.
Spoiler
Ich Zitiere einfach ein paar Aussagen aus Artikeln:
Einmal erlaubte sich Watzke einen Ausflug in die Vergangenheit. "Durch den vermaledeiten Anschlag ist bei uns vieles aus den Fugen geraten", sagte er, "es gab die Problematik, dass sehr viele Spieler noch monatelang sehr stark traumatisiert waren." Watzke sagte schließlich: "Deshalb sind wir letztes Jahr zu hart kritisiert worden", und damit berührte er eine Kernfrage: Darf ein Profi-Fußballteam, dem Außerordentliches widerfahren ist, für sich in Anspruch nehmen, mit außerordentlicher Nachsicht behandelt zu werden?

Eine Binsenweisheit? Die Häme-Attacken im Netz auf Sportler, die irgendwas falsch gemacht haben, beweisen: Es ist nicht verkehrt, sich dann und wann Grundsätzliches zu vergegenwärtigen. Torwart Roman Weidenfeller: "Das war ein Anschlag auf das Leben. Das hat mein Leben verändert." Kapitän Marcel Schmelzer: "Ich versuche, es wegzuschieben. Aber es gibt immer wieder Momente, in denen man denkt, was für ein Glück wir hatten." Verteidiger Matthias Ginter: "Du hast einfach Angst, wieder in einen Bus zu steigen." Mittelfeldmann Shinji Kagawa: "Ich hatte anfangs Schlafprobleme und auch zu Hause Angst." Torwart Roman Bürki: "Wenn hinter mir jemand etwas fallen lässt und das sehr laut ist, erschrecke ich sehr und werde wütend."
Für dich ist es vielleicht keine Entschuldigung das diese tat den Verein viel gekostet hat, aber es ist am ende eine Tatsache das die Mannschaft die eigentlich eine richtig gute gewesen ist, neu zusammengestellt werden musste. Von daher Werte ich die Saison mit Bosz und Stöger nicht als chaos Saison, sondern als Übergangsjahr um einen Umbruch zu machen, den es so nicht hätte geben müssen. Genau genommen haben wir diesen Sommer den ersten großen Umbruch durch ein eigenverschulden.
Ich kritisiere nicht, dass man nach Klopp mal etwas neues versucht hat, ich sage, dass man sich bei diesem Versuch verhoben hat, seine klare Linie verlor und die jetzt wieder in den Kader bringen muss.
Und sicherlich war für Bosz auch der Anschlag ein großer Faktor seines Scheiterns, aber man hat eben auch ganz klare Kompatibiliätsprobleme zwischen ihm und dem Kader gesehen, mit Subotic, Sokratis und Toprak schienen zum Beispiel 3/4 der etablierten IVs komplett unfähig mit der von Bosz bevorzugten Höhe zu verteidigen. Im Mittelfeld hat Weigl überhaupt nicht hereingepasst.
Du siehst in jeder Saison nur Chaos, ist dir dabei mal aufgefallen das wir eigentlich immer die CL erreicht haben? Das der erste Umbruch nach Klopp zum Pokal Sieg führte? Der 2 Umbruch nach Stöger (die Saison nach dem Anschlag) fast Meister geworden sind? Selbst im 2 Favre Jahr ist man in der CL mit sehr viel Pech an PSG gescheitert die es immerhin ins Finale geschafft haben und dort mit etwas mehr Glück die Bayern hätten geschlagen? Davor RB abgeschossen haben?
Im 3 Jahr die du als Chaos bezeichnest den Pokal mit am ende Terzic geholt und in der CL wieder mit sehr viel Pech an City gescheitert sind weil die Schiedsrichter schlecht waren und wir im Gegensatz zu City mit Verletzungen zu kämpfen hatten.

Man kann wie du sehr vieles sehr schlecht sehen, aber die Wahrheit ist mehr als Schwarz und weiß. Ich bin wirklich nicht mit allem was der Verein gemacht hat zufrieden geschweige Glücklich, aber man erkennt doch das man immer eine Lösung gefunden hat damit es besser wurde. Nach einer schwachen Saison kam meistens eine bessere, lediglich der Anschlag war etwas womit man keine Erfahrung hatte und dementsprechend große Probleme hatte.
Wir haben insgesamt in der Regel eine Ansammlung an guten Einzelspielern gehabt, deshalb sind die Ergebnisse in der Liga auch meistens nicht schlecht gewesen. Aber wenn wir mitten in der Saison den Trainer wechseln müssen und/oder mit unseren Ausgaben um Platz 4 bangen müssen, dann ist das für mich trotzdem ein chaotischer Zustand, weil das nicht mehr viel mit Planung zu tun hat, sondern es nur noch darum geht, dass man sich mit Schadensbegrenzung in den nächsten Umbruch rettet.

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Re: Marco Rose [Trainer]

#560 Beitrag von cloud88 » Mi 20. Apr 2022, 20:35

Pew hat geschrieben: Mi 20. Apr 2022, 13:58
cloud88 hat geschrieben: Di 19. Apr 2022, 22:30 @Pew Malen wurde nicht ausschließlich für diese Saison Verpflichtet sondern für mindestens 3. Rose hat schon in Gladbach mit einer Doppelspitze agiert in diese Malen auch sehr gut reinpassen würde. Das von mir beschriebene war eine Lösung für diese Saison mit dem unausgeglichenem Kader. Rose kann auch mit einem Brandt, den älteren Reus und anderen keine aggressives Dauerpressing spielen. Das Meunier nicht als Waffe klingt ist eine sache, das es diese Saison sehr oft gut geklappt hat eine andere. Das ein Problem gewesen ist das Guerreiro und Co nur selten richtig in Form gekommen sind ist auch ein Problem.
Was die Zukunft bringt wird man erst noch sehen, ich kann mir schon vorstellen, dass Malen weiter aufblüht, wenn er nicht mehr im Schatten Haalands steht - ich würde aber auf der anderen Seite auch keine NIere darauf verwetten, dass er nicht noch länger in der "gute Ansätze" Kategorie verbleibt. Aber ich finde grundsätzlich weiterhin, dass man fragen muss: wenn der Club jetzt wieder Pressing sehen willl, wenn unser Training Pressing einfordert, sollten unsere Neuverpflichtungen dann nicht beim Pressing eine Stütze sein?
Frankfurt steht im HF der EL weil dieser Wettbewerb für sie die CL ist, ein Spiel gegen Barca, Inter usw sind Highlights die alle paar Jahre mal stattfinden, bei uns dagegen jede Saison. Man sieht ja an den Liga Ergebnissen das sie es nicht schaffen auf allen Hochzeiten gleichzeitig zu spielen. Wir können uns nicht leisten in der Liga dafür die Ziele zu verfehlen wie die Eintracht.

Letzte Saison 2-3 in Sevilla und die sind auch in Spanien aktuell eines der Top Teams. Aber ich weiß was du damit eigentlich sagen will, wir haben Auswärts deutlich mehr Probleme als Zuhause, das selbe gilt aber auch für viele andere Top Teams wie Bayern, Real oder Englische Vereine sehr häufig.
Laut den letzten Zahlen liegt unser Personalaufwand bei 215mio im Jahr und der von Frankfurt bei 84mio. Da so zu tun, als seien die Frankfurter wegen der Taktik so weit hinter uns finde ich nicht ganz ehrlich.
Wieso haben wir den bessere Vorrausetzungen als RB? Wir haben mehr Prestige und zahlen etwas mehr Gehälter aber sonst? RBL hat mehrere Filialen in denen sie sich Bedienen können, RB kann trotz Corona ohne Probleme die Einnahmen Investieren und RB muss sich nicht 2 mal Überlegen ob sie einen Stammspieler abgeben möchten. Wenn einer Verkauft wird, gibt es den nächsten schon in Salzburg zwischen geparkt. Wie gesagt ich glaube inzwischen 18 Transfers von S nach L.
Was heißt "aber sonst"? Geld und Prestige sind die Maßgeblichen Faktoren für Teamstärke. Wir kaufen den Leipzigern aus ihrem eigenen Farmteam die Topleute weg, das alleine belegt doch schon den Unterschied. Bei den absoluten Weltklassetalenten wie Sancho oder Bellingham kommt Leipzig auch nicht an uns vorbei. Oder jüngst eben auch ein Süle.

Die klare Spielidee von Klopp führte uns in seiner letzten Saison lange Zeit in den Abstiegskampf und mit viel Glück noch in die EL. Das man danach versucht sich zu Entwickeln wie andere Vereine auch kann man doch nicht Kritisieren. Für mich war Tuchel Fachlich die beste Wahl diesen Schritt zu gehen, das es am ende am Menschlichen gescheitert ist konnte man in diesem Ausmaß nicht wissen. Auch Favre der eigentlich direkt übernehmen sollte hätte diesen Weg weiter beschritten, wer weiß den wie es ohne den Anschlag gelaufen wäre? Ich glaube das du nach wie vor diese sache zu weit herunterspielst. Der ganze Kader war danach keine Einheit mehr und viele Spieler hatten damit länger zu kämpfen, was sich auf das Sportliche deutlich widergespiegelt hat.
Spoiler
Ich Zitiere einfach ein paar Aussagen aus Artikeln:
Einmal erlaubte sich Watzke einen Ausflug in die Vergangenheit. "Durch den vermaledeiten Anschlag ist bei uns vieles aus den Fugen geraten", sagte er, "es gab die Problematik, dass sehr viele Spieler noch monatelang sehr stark traumatisiert waren." Watzke sagte schließlich: "Deshalb sind wir letztes Jahr zu hart kritisiert worden", und damit berührte er eine Kernfrage: Darf ein Profi-Fußballteam, dem Außerordentliches widerfahren ist, für sich in Anspruch nehmen, mit außerordentlicher Nachsicht behandelt zu werden?

Eine Binsenweisheit? Die Häme-Attacken im Netz auf Sportler, die irgendwas falsch gemacht haben, beweisen: Es ist nicht verkehrt, sich dann und wann Grundsätzliches zu vergegenwärtigen. Torwart Roman Weidenfeller: "Das war ein Anschlag auf das Leben. Das hat mein Leben verändert." Kapitän Marcel Schmelzer: "Ich versuche, es wegzuschieben. Aber es gibt immer wieder Momente, in denen man denkt, was für ein Glück wir hatten." Verteidiger Matthias Ginter: "Du hast einfach Angst, wieder in einen Bus zu steigen." Mittelfeldmann Shinji Kagawa: "Ich hatte anfangs Schlafprobleme und auch zu Hause Angst." Torwart Roman Bürki: "Wenn hinter mir jemand etwas fallen lässt und das sehr laut ist, erschrecke ich sehr und werde wütend."
Für dich ist es vielleicht keine Entschuldigung das diese tat den Verein viel gekostet hat, aber es ist am ende eine Tatsache das die Mannschaft die eigentlich eine richtig gute gewesen ist, neu zusammengestellt werden musste. Von daher Werte ich die Saison mit Bosz und Stöger nicht als chaos Saison, sondern als Übergangsjahr um einen Umbruch zu machen, den es so nicht hätte geben müssen. Genau genommen haben wir diesen Sommer den ersten großen Umbruch durch ein eigenverschulden.
Ich kritisiere nicht, dass man nach Klopp mal etwas neues versucht hat, ich sage, dass man sich bei diesem Versuch verhoben hat, seine klare Linie verlor und die jetzt wieder in den Kader bringen muss.
Und sicherlich war für Bosz auch der Anschlag ein großer Faktor seines Scheiterns, aber man hat eben auch ganz klare Kompatibiliätsprobleme zwischen ihm und dem Kader gesehen, mit Subotic, Sokratis und Toprak schienen zum Beispiel 3/4 der etablierten IVs komplett unfähig mit der von Bosz bevorzugten Höhe zu verteidigen. Im Mittelfeld hat Weigl überhaupt nicht hereingepasst.
Du siehst in jeder Saison nur Chaos, ist dir dabei mal aufgefallen das wir eigentlich immer die CL erreicht haben? Das der erste Umbruch nach Klopp zum Pokal Sieg führte? Der 2 Umbruch nach Stöger (die Saison nach dem Anschlag) fast Meister geworden sind? Selbst im 2 Favre Jahr ist man in der CL mit sehr viel Pech an PSG gescheitert die es immerhin ins Finale geschafft haben und dort mit etwas mehr Glück die Bayern hätten geschlagen? Davor RB abgeschossen haben?
Im 3 Jahr die du als Chaos bezeichnest den Pokal mit am ende Terzic geholt und in der CL wieder mit sehr viel Pech an City gescheitert sind weil die Schiedsrichter schlecht waren und wir im Gegensatz zu City mit Verletzungen zu kämpfen hatten.

Man kann wie du sehr vieles sehr schlecht sehen, aber die Wahrheit ist mehr als Schwarz und weiß. Ich bin wirklich nicht mit allem was der Verein gemacht hat zufrieden geschweige Glücklich, aber man erkennt doch das man immer eine Lösung gefunden hat damit es besser wurde. Nach einer schwachen Saison kam meistens eine bessere, lediglich der Anschlag war etwas womit man keine Erfahrung hatte und dementsprechend große Probleme hatte.
Wir haben insgesamt in der Regel eine Ansammlung an guten Einzelspielern gehabt, deshalb sind die Ergebnisse in der Liga auch meistens nicht schlecht gewesen. Aber wenn wir mitten in der Saison den Trainer wechseln müssen und/oder mit unseren Ausgaben um Platz 4 bangen müssen, dann ist das für mich trotzdem ein chaotischer Zustand, weil das nicht mehr viel mit Planung zu tun hat, sondern es nur noch darum geht, dass man sich mit Schadensbegrenzung in den nächsten Umbruch rettet.
Zu 1. Kannst du wirklich jetzt Beurteilen ob Süle, Schlotterbeck, Adeyemi und Co Pressing können oder nicht? Malen kann Pressing das hatte er zuletzt ein paar mal gezeigt, allerdings hängt er wie teilweise Bellingham und Co in der Luft wenn die anderen nicht gemeinsam Pressen. Süle und SChlotterbecl können auch Pressing spielen. Sancho hat bei uns erst gelernt wie man Pressing spielt, das sollte man nicht vergessen.

Zu 2. Wenn es nach Personalaufwand geht liegen wir in der Liga doch Perfekt im Soll. Der Finanzielle Abstand zu Bayern sind ca 10 - 12 Punkte. Und auf Platz 3 ca 4-6 Punkte.
Frankfurt kann Pressing spielen weil ihre Spieler Technische Defizite haben oder es an Individueller Qualität fehlt, wodurch es weniger interne Kritik gibt. Ohne Kostic hätten sie gewaltige Probleme. Lindström und Borre hatten ihre gute Phase zum ende der Hinrunde und am anfang der Rückrunde aber danach war viel Flaute. Bezeichnet eigentlich das Knauff erst dafür gesorgt hat das die rechte Seite deutlich besser wurde. Genau so wie Köln abhängig von Modest ist.

Zu 3. Die Topleute.. Haaland war Top, Kampel war es nicht und Adeyemi ist ein Talent das noch Zeit braucht und Marktgerecht gekauft wird. Was belegt das jetzt? WIr holen Süle von Bayern weg stehen wir jetzt auf Augenhöhe? Haaland hatte immerhin eine AK und hatte bei uns einen Stammplatz sicher, Adeyemi hat auch bei uns den Stammplatz.

RBL hat von RB Clubs: Adams, Szoboszlai, Haidara, Laimer, Keita. Upamecano, Gulsacsi als Stammspieler geholt. Die ganzen anderen als Kaderergänzungen erwähne ich nicht. Wenn ich es richtig gelesen habe gab es in der ganzen Verein Historie von RBL nur 3 Jahre ohne einen Neuzugang von RBS oder RBNY. Das heißt 10 Jahre lang gab es immer einen Spieler der in die Leipziger Filiale gewechselt ist.

Geld und Prestige sind ein teil von vielem. Wir haben beides weniger als Bayern und bekommen Süle, Schlotterbeck und Adeyemi. Wir bekamen Bellingham und Haaland anstatt Man United. Am ende ist es mehr als diese 2 sachen, nämlich auch eine Sportliche Perspektive.

RB bekam Sancho und Bellingham nicht weil wir uns durch harte Arbeit einen guten Ruf erarbeitet haben bei den Talenten. RBL steht mehr dafür die Talente bei RBS z.b. Ausbilden zulassen und in Leipzig ihnen den letzten Schliff zu geben.

Zu 4: Weigl und Sokratis haben die Taktischen Anweisungen verweigert das ist ein Unterschied.
Toprak und Subotic kammen an Bartra nicht vorbei der richtig gut zu Bosz gepasst hat, auch Zagadou als LV ist positive aufgefallen. Bosz hatte schon verloren als er Unterschrieben hat, weil laut Watzke viele Spieler erst Psychologische Probleme während der Saison bekommen haben. Dazu musste der Kader ohne Vorbereitung umgebaut werden, da Favre nicht die Freigabe bekommen hat und die internen Probleme erst mit und mit durchgedrungen sind.

Zu 5:
Um Platz 4 Zittern mussten wir in der besagten Bosz / Stöger Saison die ich dem Verein niemals vorwerfen würde und in der letzten. Zur letzten gehört auch zur Wahrheit das die gleiche Mannschaft die Favre loswerden wollte, eine starke Rückrunde kurz davor gespielt hat in der man mit viel Pech nicht mehr Meister werden konnte (Parade Boateng). Kann man dem Verein vorwerfen den Trainer nicht im Sommer ausgetauscht zu haben, nach dem dieser die Kriese überwunden hatte und eine starke Rückrunde gehabt hat? Das Ziel war ja offensichtlich das 3 Favre Jahr durchzuziehen und dann zu Rose zu wechseln. Immerhin hatten wir die Pandemie und somit keinen Transfermarkt um den Kader umzubauen für eine neue Ausrichtung.

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