taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#41 Beitrag von LEF » Sa 29. Jun 2019, 15:28

Zubitoni hat geschrieben:ja, das müssen wir jetzt nur noch dem favre beibringen.

zur torwartsituation: letzte saison hat gezeigt, dass marvin hitz ohne praxis gar nicht geht. also wenn wir einen verlässlichen ersatzmann haben wollen, müssen wir ihn spielen lassen. fand die lösung, dass der zweite mann immer im dfb pokal spielt, durchaus sinnvoll.
Damit gehe ich konform.......und zwar alle Spiele. Auch das Endspiel.

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#42 Beitrag von Zetti » Fr 12. Jul 2019, 09:04

So, ich hole das Thema mal wieder hoch (ich hasse die Sommerpause)

Tor : Bürki , Hitz

Außenverteidiger: Hakimi/Pischu/Wolf, Schulz/Schmelle (evtl diese Saison Morey)

Innenverteidiger : Akanji, Diallo, Hummels, Zaga, Balerdi

Def Mittelfeld : Witsel, Delaney, Dahoud, (evtl auch Balerdi)

Off Mittelfeld :Reus, Brand, (Götze) , Gomez

Außenstürmer :Sancho, Hazard, Larsen,

Stürmer : Paco/Götze

Ich habe mal Toprak, Schürrle, Kagawa, Rode und Philipp weggelassen, sollen oder werden den Verein verlassen.
Bei Guereiro und Weigel denke ich auch, dass sie gehen. Für Weigel sehe ich leider keinen Platz

Ich hoffe, ich habe keinen vergessen :ugeek:

Wenn ich mir das so anschaue, sind wir schon echt stark besetzt, einzig die für die Sturmspitze würde ich mir noch einen Stürmer wünschen der auch mal über 1,80m ist.

Bei den Außenstürmern, können ja auch alle offensiven mal aushelfen, falls es da zu ausfällen kommt.

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#43 Beitrag von Dede 4ever BVB » Di 13. Aug 2019, 16:17

SAISONVORSCHAU 2019/20: BORUSSIA DORTMUND von Constantin Eckner:

http://cavanisfriseur.de/saisonvorschau ... -dortmund/

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#44 Beitrag von MattiBeuti » Di 24. Sep 2019, 13:29

Ich zitier hier mal einen User von transfermarkt.de, weil ich diese Passagen sehr interessant finde:

Ein Stück weit sind Favre da dann sicher die Hände gebunden, wobei er sich es mit Reus in meinen Augen unnötig selbst schwer macht. Reus ist kein präsenter Mittelfeldstratege und auch nicht unbedingt ein Kreativspieler, sondern ein Abschlussspieler. Das allein kann er aber im Moment gar nicht mehr einbringen, auch weil kein Götze mehr die Drecksarbeiten für ihn erledigt, wie im Vorjahr, was auch richtig so ist, da es nicht Ziel sein kann, dass Reus glänzt, während man dafür andere Schwächen anbieten muss. Das ist jetzt allerdings auch mit Reus so, da man mit ihm für mich klare Schwächen anbietet und es für ihn mittlerweile so viele Aufgaben gibt, während er meist manngedeckt wird, dass er kaum noch in die Räume findet, in denen er letztendlich erfolgreich für Torgefahr sorgen kann. Ich finde als LA könnte man ihm vieles erleichtern, weil er dann Räume überlagern kann und mit entsprechenden Freiheitsgraden auch die Manndeckung des Gegners vielleicht auch durch seine Mitspieler besser genutzt werden kann, weil er tatsächlich Räume freimacht. Dabei hat man vor allem mit Brandt eine Alternative, aber auch mit Götze, während man Gomez sogar verliehen hat. Man hat echte 10er, die mehr Druck und Präsenz im Zentrum versprechen - vor allem Brandt -, wenn man auf sie setzt, aber das tut Favre eben nicht.

Er ist der einzige Trainer, der konsequent auf Reus als 10er/HS setzt, obwohl das nur für Kontersysteme genügt, wobei die wenigsten Spiele bzw. Gegner noch Kontersysteme zulassen, wobei man gut aussieht falls doch, fast schon unabhängig der gegnerischen Qualität. Favre fehlt hier also eine gewisse Variabilität, da die Gegner teils taktisch und individuell-qualitativ stark variieren. Reus als 10er/HS kann sehr gut funktionieren, in den meisten Fällen aber eben nicht und daher müsste er auch stärker darauf achten, in welchen Spielen er Reus zentral bringen kann. Möchte er das nicht, finde ich aber schon, dass Favre deutlicher daran arbeiten müsste, dass sich die Ausrichtung an der Mehrheit der Gegner orientiert und nicht an den wenigen Prestigegegnern, die für den Meisterschaftskampf zwar die wertvolleren Punkte bieten, aber eben nicht ansatzweise die meisten und damit nicht ausreichend Punkte. Sonst bleibt es dabei, dass man stark von Einzelspieler, wie Dembele oder Sancho, abhängig ist.

Das wird dann individuell weiter verstärkt, indem Delaney in hohen Räumen, in denen der gegerische Druck so oder so zunimmt, nicht wirklich mithalten kann und technisch arge Probleme bekommt (ja, er spielt mit genug Raum und Zeit mitunter sehr gute Bälle, aber hat er davon nichts, hat er viele Ballverluste). Weigl auf der anderen Seite kann seinen Spielertyp nicht soweit anpassen, dass er neben dem deutlich stärkeren Witsel funktioniert, da auch er ein tief agierender Aufbauspieler bleibt. Zumindest, wenn man seine Stärken sehen will, da es zwar durchaus beeindruckend ist, wie er mittlerweile doch an seinen Schwächen gearbeitet hat, aber diese zu überwinden und noch in die notwendigen Stärken zu verwandeln, war leider schon immer unrealistisch. Dahoud passt dazuhin mit seiner risikoreichen Spielweise nicht zu Favre und ich glaube auch, dass Dahoud mittlerweile so viel Druck beim BVB hat, dass das nichts mehr wird. Auf der Position hinter Reus sind Favre also durchaus die Hände gebunden, sodass nicht gesagt ist, dass es mit dem Tausch Brandt für Reus wieder eine klare Lösung gibt. Das ändert nur nichts daran, dass Reus und der sehr flügellastige Ansatz längst keine Lösung mehr sind. Selbst die maximal verfügbare Spielstärke auf den AV hat nicht genug Einfluss im Ballbesitz, um Spielkontrolle auf dem Flügel sicherzustellen. Da muss deutlich mehr im Zentrum passieren...

Für mich muss jedenfalls Spielkontrolle erfolgen, indem ein konstanter Druck da ist, der den Gegner stresst. Das erreicht Favre mit seinem Spiel nicht, da viele Gegner gut vorbereitet sind und sich daher häufig so abstimmen, dass sie innerhalb ihrer Komfortzonen agieren. Dadurch entsteht dann in meinen Augen auch die Hektik und das Chaos in den Spielen, da der BVB dadurch gestresst wirkt, dass der Gegner kaum gestresst wirkt. Man versucht das daher zu erzwingen und weicht vom Konzept ab, in das möglicherweise auch schon in ausreichend weiten Teilen der Mannschaft kein Vertrauen mehr vorherrscht, um kein Kollektiv mehr zu haben, das an einem Strang zieht. Das verschlimmert die Geschichte dann nochmals, da man somit für noch mehr Stress bei sich selbst sorgt, anstatt beim Gegner.

https://www.transfermarkt.de/unsere-akt ... 0/page/653

Besonders folgende Punkte finde ich sehr interessant: Die Rolle von Reus als HS. Warum wir in unserem Spiel oftmals gestresst wirken/sind. Und die Abhängigkeit von Sancho.
Ist nur meine Meinung. Alles ganz entspannt...

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#45 Beitrag von slig » Di 24. Sep 2019, 15:29

könnte so hinhauen, ja.
favre MUSS mal den nächsten schritt gehen. und solche taktischen borniertheiten (inkl kaum wechsel) und die motivationsfrage endlich besser lösen.

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#46 Beitrag von jasper1902 » Di 24. Sep 2019, 16:32

Vorab - probieren kann man alles !
Warum hat Reus die beste Halbserie seiner Karriere auf dieser Position gespielt ?
Ich bin offen für Argumente

SgG

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#47 Beitrag von Shafirion » Di 24. Sep 2019, 16:52

jasper1902 hat geschrieben: Di 24. Sep 2019, 16:32 Vorab - probieren kann man alles !
Warum hat Reus die beste Halbserie seiner Karriere auf dieser Position gespielt ?
Ich bin offen für Argumente

SgG
Ich kann mich noch erinnern, als in ebenjener Zeit der Schachzug in höchsten Tönen gelobt wurde, Reus auf die Zehn zu ziehen. Auch kann ich mich noch erinnern, als der Brandt-Transfer verkündet wurde und hier bzw. bei Westline - unter anderem von mir - die Möglichkeit zur Diskussion gestellt wurde, Reus nach links zu ziehen und mit Brandt im Zentrum zu agieren. Damals wurde schon diese Idee geradezu als Wahnsinn gebrandtmarkt. Mir geht das alles zu schnell. Ich hab damals schon gesagt, dass es kein kapitaler Fehler sein kann, Reus da spielen zu lassen, wo er 80% seiner Karriere agiert hat. Genauso unangemessen wäre es aber, jetzt nach einer handvoll schlechten Spielen so zu tun, als sei er auf der Zehn völlig falsch aufgehoben. Es trifft sicher zu, dass er kein klasischer Spielmacher ist. Dafür kommt seine Abschlussstärke in Zentrum viel besser zur Geltung. Um nicht missverstanden zu werden: Dafür plädiert der Autor gar nicht und die Argumente sind insofern höchst beachtlich. Eine Dreierreihe mit Sancho - Brandt - Reus wäre auch insofern interessant, als man Brandt und Reus gemeinsam bringen kann, ohne auf ein 4-1-4-1 umstellen zu müssen, dass dann personell arg offensiv ausgerichtet wäre und in dem Brandts Nachlässigkeiten im Passspiel noch einmal gefährlicher würden. Außer Frage steht für mich jedenfalls, dass Reus eher für den Flügel geeignet ist als Brandt.

Der Text enthält im Übrigen zahlreiche weitere interessante Gedanken. Man nehme etwa den ersten Absatz und erinnere sich an Götzes Einwechslung gegen Frankfurt, die sofort dazu geführt hat, dass Reus in genau die Abschlusssituationen gekommen ist, die ihm an sich ideal liegen (nur dass er leider mit Abschlussschwäche glänzte). Insofern wäre für mich auch eine Dreierreihe Sancho - Götze - Reus gut denkbar. Was man festhalten kann ist damit auch, dass eine "Versetzung" von Reus auf den linken Flügel Raum für andere Spieler schaffen würde. Solange Hazard noch Anlaufschwierigkeiten hat, kann das also auch insofern interessant sein. Und das Argument aus dem Sommer, solange Reus so aufspielt, dürfe man ihn nicht von der Zehn abziehen, haben die letzten Spiele vermutlich erledigt.

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#48 Beitrag von MattiBeuti » Di 24. Sep 2019, 17:35

Ich schätze, das beste Argument für seine starke Halbserie ist: Er war fit. ;)
In Gladbach war er noch jünger und unerfahrener. Dazu hatte er in Gladbach auch nicht so starke Mitspieler.
In Dortmund hat er meistens überzeugt, wenn er denn spielen konnte. Dass wir 2013 das Champions-League-Finale erreicht haben, war ja kein kompletter Zufall. Reus war damals auch Teil des Kaders und hatte seine starken Spiele. Reus ist schon ein richtig starker Spieler und war es auch die letzten Jahre schon, nur war er doch sehr oft nicht fit. Dass er jetzt diese herauragende Halbserie gespielt hat, liegt wohl an vielen Faktoren, aber nicht nur an der Position. Unterm Strich geht es aber nicht um einen Spieler, sondern um die Mannschaft. Und es sind sich quasi alle Experten einig, dass uns Brandt auf einer zentralen Position deutlich mehr helfen kann. Somit würde Reus dann links spielen. Das hat er viele Jahre zuvor auch gemacht.
Wie gesagt, der entscheidene Punkt ist die Mannschaft. Und wenn wir höhere Ziele erreichen wollen, dann müssen wir endlich unseren Ballbesitzfußball verbessern. Und dafür benötigt es Ballkontrolle, Spielübersicht und Passqualität im Zentrum. Genau dafür stehen Brandt UND Götze. Reus wird über links weiterhin eine Waffe für unser Spiel sein. Aber wir müssen uns weiterentwickeln. Ich kann es auch mal ganz hart sagen und behaupten, dass wir letzte Saison auch nicht wie ein Meister aufgetreten sind. Die meisten Spiele waren auf Augenhöhe mit dem Gegner. Wenn wir Meister werden wollen, dann müssen wir dominanter werden.
Ist nur meine Meinung. Alles ganz entspannt...

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#49 Beitrag von slig » Di 24. Sep 2019, 18:07

jasper1902 hat geschrieben: Di 24. Sep 2019, 16:32 Vorab - probieren kann man alles !
Warum hat Reus die beste Halbserie seiner Karriere auf dieser Position gespielt ?
Ich bin offen für Argumente

SgG
ich stimme sharifrion zu.
und zu deiner frage: die wird im text eigentlich beantwortet, manchmal macht das richtig sinn, manchmal -je nach gegner-berauben wir uns aber unserer stärken damit, vorallem vor dem hintergrund dass wir jetzt einen brandt haben der in der mitte fantastisch spielt.

favre kann einfach mal variabler spielen. wir haben solch gute möglichkeiten. und er beharrt egal welcher gegner, egal welche belastung, auf ein und derselben sache. welche trotz der immer gleichen ergebnisse und spielverläufe nicht geändert wird.
bei unserem kader, und der varianz an verschiedenen möglichkeiten von rangehensweisen und aufstellungen, ist das -stand jetzt- zu wenig. und führt leider die rückrunde fort, anstatt das hinter sich zu lassen, zumal wir einen nochmals verbesserten kader haben.

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#50 Beitrag von Bernd1958 » Di 24. Sep 2019, 19:47

Darüber wo wir gerade sprechen erinnert mich stark an ein'ge Aussagen von Preetz und Eberl. Beide betonten immer die fachliche Kompetenz von Favre, aber sie sagten auch das er stur an seinen Ideen festhalte. Ich denke nur mal an die teure Gladbacher Verpflichtung von de Jong, den Favre nicht spielen ließ weil er mit diesem Spielertypen nichts anfangen konnte. Er spielte in Gladbach lieber mit Rafael als Spitze als einem richtigen Mittelstürmer eine Chance zu geben. War für Gladbach im übrigen ein Millionenverlustgeschäft.
Das von ihm favorisierte 4-2-3-1 System ist ja gut, aber wenn der gegnerische Trainer etwas dagegen setzt, dann ist er - sorry für die Ausdrucksweise - oft einfallslos und reagiert spät oder garnicht. Und meistens ändert er nicht das System, sondern nur die Personen.

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#51 Beitrag von Zubitoni » Di 24. Sep 2019, 20:00

...und die personen auch nur sehr ungerne. stures festhalten an seinen ideen ist in zeiten stetigen wandels zwar irgendwie ... anders, aber leider nicht wirklich sinnvoll. siehe deutsche autoindustrie.
Dummheit verliert am Ende immer. Bis dahin kann‘s nur sehr teuer werden…

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#52 Beitrag von Mike1985 » Di 24. Sep 2019, 21:37

Ich finde diesen Thread sehr interessant. Ich fürchte nämlich auch, dass wir vielleicht die stärkste taktische Ausrichtung und Aufstellung noch garnicht gefunden haben.

Ich halte aber Favre für gut genug die momentanen Probleme zu sehen und evtl schon gegen Bremen was anderes zu probieren. Zum Beispiel mit Götze, Brandt, Reus zusammen oder sowas in der Art.

Irgendwas muss man auf jeden Fall ausprobieren. Sonst wird es ewig so weitergehen, dass wir in einem Heimspiel einen Gegner vom Platz fegen, um dann eine Woche drauf auswärts bei einem kleineren Gegner wieder im Chaos zu versinken.

Das war auch schon letzte Saison sehr oft so, auch wenn wir die Spiele da sehr oft noch zu unseren Gunsten entscheiden konnten. Irgendwas muss sich auf jeden Fall ändern, weil von alleine wird das nicht mehr werden. Solche Spiele wie in Berlin oder Frankfurt werden immer wieder kommen.

Wir müssen auch viel dominanter auftreten, der Gegner darf zu keinem Zeitpunkt im Spiel spüren dass da was geht.

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#53 Beitrag von Stumpen » Di 24. Sep 2019, 22:33

... über kampf zu spiel. das kämpferische kommt zu kurz. man will vieles über technik und ballbesitz lösen. falscher ansatz.

wird sind stark, wenn wir schnell spielen und die gegnerische abwehr sich noch nicht sortieren konnte und wenn in der offensive 1:1 situation für uns entschieden werden. schnell spielen und 1:1 situationen suchen, benötigt a) selbstvertraun und b) die bereitschaft fehler zu machen.

beides muss bei uns kultiviert werden.
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#54 Beitrag von Pew » Mi 25. Sep 2019, 00:16

Favre ist halt kein Adrenalin-Junkie. Sein Plan ist wohl erstmal konservativ ins Spiel zu starten, mit defensiver doppel6 und viel Geduld. Da lässt man den Gegner anrennen und sich verausgaben ohne viel zu riskieren, im Idealfall mit viel Ballbesitz und Verlagerungen. Tore bzw Chancen nimmt man natürlich mit, wenn sie sich ergeben, aber man versucht sie nicht um jeden Preis zu forcieren. Das ist jetzt nicht die spannenste Grundausrichtung, aber ich habe durchaus den Eindruck, dass sie funktioniert, zumal Favre wenn er dann später wechselt durchaus ein sehr gutes Händchen für die richtigen Anpassungen hat.

Insbesondere gegen Frankfurt hat unsere Ausrichtung fürs erste hervorragend funktioniert, was unsere Spieler da für Räume gefunden haben war eine Augenweide, gerade Hakimi. Dass die dann leider reihenweise vielversprechende Angriffe verdaddeln und Reus zuletzt Abschlussschwächen zeigt ist ärgerlich, aber für mich erstmal keine Frage der Taktik. Bei konsequentem Ausspielen ist das Spiel nach 30 Minuten vorbei.

Am problematischsten sind mMn einerseits die Schwäche bei ruhenden Bällen (gegen Union und Köln 3 Gegentore nach Ecken) und diese Passivität nach Führungen, durch die Gegner dann oft sogar mit dem Kopf durch die Wand Gefahr erzeugen können. So recht erklären kann ich mir beides mittlerweile nicht mehr. Wir hatten mit Hakimi und Guerreiro unser offensives AV-Paar, mit Götze auf der 9 unseren spielstarken Stürmer, da kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen, dass Personalentscheidungen der Grund sind, dass wir weder Kontrolle noch Konter ins Spiel bringen können. Vielleicht muss man dann auch einfach mal die Abwehr hoch schieben, wenn man merkt, dass das (übliche) tiefe Verteidigen dazu führt, dass man eingeschnürt wird?!

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#55 Beitrag von jasper1902 » Mi 25. Sep 2019, 08:08

Auch wenn ich weiterhin zu LF stehe wäre ich auch dafür mal wtwas mutiger zu spielen!
Das hätte matürlich zu Konsequenz, dass entweder einer der "Abräumer" Witsel / Delaney raus muss oder wir
mit einer Dreierkette spielen ohne normale AV´s.

sgG

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#56 Beitrag von Pew » Mi 25. Sep 2019, 10:06

Würdest du Hakimi und Guerreiro als normale AVs bezeichnen?

mal der Vergleich vom Frankfurtspiel:
Bild

in xG ausgedrückt verlief das Spiel 1.16 : 2.37 zu unseren Gunsten, da passt "muss er halt mutiger aufstellen" nicht wirklich. Gerade Hakimi hat trotz nomineller 4er Kette immer wieder wie ein RA agiert, die Möglichkeiten waren da, wir haben sie nur nicht genutzt.

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#57 Beitrag von MattiBeuti » Mi 25. Sep 2019, 10:13

Pew hat geschrieben: Mi 25. Sep 2019, 00:16 ... und diese Passivität nach Führungen, durch die Gegner dann oft sogar mit dem Kopf durch die Wand Gefahr erzeugen können. So recht erklären kann ich mir beides mittlerweile nicht mehr. Wir hatten mit Hakimi und Guerreiro unser offensives AV-Paar, mit Götze auf der 9 unseren spielstarken Stürmer, da kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen, dass Personalentscheidungen der Grund sind, dass wir weder Kontrolle noch Konter ins Spiel bringen können. Vielleicht muss man dann auch einfach mal die Abwehr hoch schieben, wenn man merkt, dass das (übliche) tiefe Verteidigen dazu führt, dass man eingeschnürt wird?!
Was sagst Du denn zum folgenden Abschnitt?

Für mich muss jedenfalls Spielkontrolle erfolgen, indem ein konstanter Druck da ist, der den Gegner stresst. Das erreicht Favre mit seinem Spiel nicht, da viele Gegner gut vorbereitet sind und sich daher häufig so abstimmen, dass sie innerhalb ihrer Komfortzonen agieren. Dadurch entsteht dann in meinen Augen auch die Hektik und das Chaos in den Spielen, da der BVB dadurch gestresst wirkt, dass der Gegner kaum gestresst wirkt. Man versucht das daher zu erzwingen und weicht vom Konzept ab, in das möglicherweise auch schon in ausreichend weiten Teilen der Mannschaft kein Vertrauen mehr vorherrscht, um kein Kollektiv mehr zu haben, das an einem Strang zieht. Das verschlimmert die Geschichte dann nochmals, da man somit für noch mehr Stress bei sich selbst sorgt, anstatt beim Gegner.

https://www.transfermarkt.de/unsere-akt ... 0/page/653

Genau diese Passivität, die dann irgendwann in hektisches Verteidigen mündet, hat schon für viele Fragezeichen gesorgt. Bis jetzt ist die oben stehende Erläuterung die beste, die ich bis jetzt gehört habe. Ich weiss nicht, ob sie zutreffend ist. Aber sie würde vieles erklären.
Ist nur meine Meinung. Alles ganz entspannt...

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#58 Beitrag von Pew » Mi 25. Sep 2019, 11:44

Der Auszug bezieht sich ja auf unser Spiel als ganzes?! Da kann ich kaum mitgehen.
Favre ist ja auch kein Idiot, dem ist schon bewusst, dass es nicht gerade für Druck und Spielkontrolle sorgt, wenn man mit Delaney startet und tief verteidigt. Das ist durchaus bewusst in Kauf genommen, weil man eben gar nicht das Ziel hat die Gegner unbedignt zu erdrücken, gerade in der ersten Halbzeit geht es viel eher um Effizienz, wenig zulassen und das mitnehmen was sich anbietet, während der Gegner sich müde läuft.
Hat der Gegner dann länger den Ball ist das erstmal nicht unbedingt ungewollt, solange man richtig verteidigt, weil sich dadurch Möglichkeiten und Räume ergeben, um mit das Tempo unserer Offensive auszuspielen.
Hat man selbst länger den Ball ist es erstmal das Ziel ihn viel von Seite zu Seite laufen zu lassen, damit der Gegner sich beim Verschieben aufreibt oder eben Lücken entstehen, wenn er es nicht tut.
Selbst die erste HZ in Köln wäre ohne das übliche Eckentor ein klarer Punktsieg gewesen, weil der Gegner so viel investieren musste, um unser Spiel zu verhindern.
Wirklich Druck machen wollen wir im Normalfall erst ab der 60. wenn beim Gegner so langsam die Kräfte schwinden, das Verschieben und Decken schlampiger wird und Favre mit offensiven Wechseln das Spiel scharf macht. Paradebeispiel waren hier Hakimi und ganz besonders Brandt gegen Köln.

Gegen Frankfurt trifft die oben genannte Kritik noch weniger zu, denn die haben wir selbst mit der normalen Startaufstellung dermaßen hergespielt, verwertet man auch nur halb so abgeklärt wie gegen Leverkusen, dann schießt man die in der ersten halben Stunde ab.

Das Problem ist doch viel eher, dass unser tiefes Zurückfallen in der Defensive zwar gut funktioniert, wenn der Gegner "normal" angreift, aber die Lichter ausgehen, wenn er anfängt alles nach vorne zu werfen, dann stehen wir zwar immer noch horizontal kompakt und schützen das Zentrum, aber die Flügel werden gnadenlos überladen und der Gegner kommt so zu zahlreichen Flanken. Selbst das wäre vielleicht nicht mal das größte Problem, wenn wir dann in der Lage wären im Rücken der aufgerückten Gegner unsere Konter auszuspielen und so aus diesem Schlagabtausch mit den deutlich besseren Chancen hervorgehen würden. Aber in der Realität entsteht dann leider wenig konstruktives, die Bälle werden rausgeschlagen, kommen meistens direkt zurück und der Druck wächst, wodurch dann auch Spieler wie Delaney mal einen Fehler machen.
Das ist aber mMn ein ganz anderer Prozess, als der vom TM User beschriebene, unser Teufelskreis entsteht nicht aus unseren eigenen Offensivbemühungen und ggf daraus entstehenden Frust bzw Stress, sondern aus unserem Defensivverhalten heraus.

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#59 Beitrag von bvbcol » Mi 25. Sep 2019, 14:03

Pew hat geschrieben: Mi 25. Sep 2019, 11:44 Der Auszug bezieht sich ja auf unser Spiel als ganzes?! Da kann ich kaum mitgehen.
Favre ist ja auch kein Idiot, dem ist schon bewusst, dass es nicht gerade für Druck und Spielkontrolle sorgt, wenn man mit Delaney startet und tief verteidigt. Das ist durchaus bewusst in Kauf genommen, weil man eben gar nicht das Ziel hat die Gegner unbedignt zu erdrücken, gerade in der ersten Halbzeit geht es viel eher um Effizienz, wenig zulassen und das mitnehmen was sich anbietet, während der Gegner sich müde läuft.
Hat der Gegner dann länger den Ball ist das erstmal nicht unbedingt ungewollt, solange man richtig verteidigt, weil sich dadurch Möglichkeiten und Räume ergeben, um mit das Tempo unserer Offensive auszuspielen.
Hat man selbst länger den Ball ist es erstmal das Ziel ihn viel von Seite zu Seite laufen zu lassen, damit der Gegner sich beim Verschieben aufreibt oder eben Lücken entstehen, wenn er es nicht tut.
Selbst die erste HZ in Köln wäre ohne das übliche Eckentor ein klarer Punktsieg gewesen, weil der Gegner so viel investieren musste, um unser Spiel zu verhindern.
Wirklich Druck machen wollen wir im Normalfall erst ab der 60. wenn beim Gegner so langsam die Kräfte schwinden, das Verschieben und Decken schlampiger wird und Favre mit offensiven Wechseln das Spiel scharf macht. Paradebeispiel waren hier Hakimi und ganz besonders Brandt gegen Köln.

Gegen Frankfurt trifft die oben genannte Kritik noch weniger zu, denn die haben wir selbst mit der normalen Startaufstellung dermaßen hergespielt, verwertet man auch nur halb so abgeklärt wie gegen Leverkusen, dann schießt man die in der ersten halben Stunde ab.

Das Problem ist doch viel eher, dass unser tiefes Zurückfallen in der Defensive zwar gut funktioniert, wenn der Gegner "normal" angreift, aber die Lichter ausgehen, wenn er anfängt alles nach vorne zu werfen, dann stehen wir zwar immer noch horizontal kompakt und schützen das Zentrum, aber die Flügel werden gnadenlos überladen und der Gegner kommt so zu zahlreichen Flanken. Selbst das wäre vielleicht nicht mal das größte Problem, wenn wir dann in der Lage wären im Rücken der aufgerückten Gegner unsere Konter auszuspielen und so aus diesem Schlagabtausch mit den deutlich besseren Chancen hervorgehen würden. Aber in der Realität entsteht dann leider wenig konstruktives, die Bälle werden rausgeschlagen, kommen meistens direkt zurück und der Druck wächst, wodurch dann auch Spieler wie Delaney mal einen Fehler machen.
Das ist aber mMn ein ganz anderer Prozess, als der vom TM User beschriebene, unser Teufelskreis entsteht nicht aus unseren eigenen Offensivbemühungen und ggf daraus entstehenden Frust bzw Stress, sondern aus unserem Defensivverhalten heraus.
das trifft meiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf, dafür diesen :thumbup: und noch ein Herzchen dazu.

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Re: taktische Ausrichtung der Saison 2019/20

#60 Beitrag von LEF » Mi 25. Sep 2019, 14:48

bvbcol hat geschrieben: Mi 25. Sep 2019, 14:03
Pew hat geschrieben: Mi 25. Sep 2019, 11:44 Der Auszug bezieht sich ja auf unser Spiel als ganzes?! Da kann ich kaum mitgehen.
Favre ist ja auch kein Idiot, dem ist schon bewusst, dass es nicht gerade für Druck und Spielkontrolle sorgt, wenn man mit Delaney startet und tief verteidigt. Das ist durchaus bewusst in Kauf genommen, weil man eben gar nicht das Ziel hat die Gegner unbedignt zu erdrücken, gerade in der ersten Halbzeit geht es viel eher um Effizienz, wenig zulassen und das mitnehmen was sich anbietet, während der Gegner sich müde läuft.
Hat der Gegner dann länger den Ball ist das erstmal nicht unbedingt ungewollt, solange man richtig verteidigt, weil sich dadurch Möglichkeiten und Räume ergeben, um mit das Tempo unserer Offensive auszuspielen.
Hat man selbst länger den Ball ist es erstmal das Ziel ihn viel von Seite zu Seite laufen zu lassen, damit der Gegner sich beim Verschieben aufreibt oder eben Lücken entstehen, wenn er es nicht tut.
Selbst die erste HZ in Köln wäre ohne das übliche Eckentor ein klarer Punktsieg gewesen, weil der Gegner so viel investieren musste, um unser Spiel zu verhindern.
Wirklich Druck machen wollen wir im Normalfall erst ab der 60. wenn beim Gegner so langsam die Kräfte schwinden, das Verschieben und Decken schlampiger wird und Favre mit offensiven Wechseln das Spiel scharf macht. Paradebeispiel waren hier Hakimi und ganz besonders Brandt gegen Köln.

Gegen Frankfurt trifft die oben genannte Kritik noch weniger zu, denn die haben wir selbst mit der normalen Startaufstellung dermaßen hergespielt, verwertet man auch nur halb so abgeklärt wie gegen Leverkusen, dann schießt man die in der ersten halben Stunde ab.

Das Problem ist doch viel eher, dass unser tiefes Zurückfallen in der Defensive zwar gut funktioniert, wenn der Gegner "normal" angreift, aber die Lichter ausgehen, wenn er anfängt alles nach vorne zu werfen, dann stehen wir zwar immer noch horizontal kompakt und schützen das Zentrum, aber die Flügel werden gnadenlos überladen und der Gegner kommt so zu zahlreichen Flanken. Selbst das wäre vielleicht nicht mal das größte Problem, wenn wir dann in der Lage wären im Rücken der aufgerückten Gegner unsere Konter auszuspielen und so aus diesem Schlagabtausch mit den deutlich besseren Chancen hervorgehen würden. Aber in der Realität entsteht dann leider wenig konstruktives, die Bälle werden rausgeschlagen, kommen meistens direkt zurück und der Druck wächst, wodurch dann auch Spieler wie Delaney mal einen Fehler machen.
Das ist aber mMn ein ganz anderer Prozess, als der vom TM User beschriebene, unser Teufelskreis entsteht nicht aus unseren eigenen Offensivbemühungen und ggf daraus entstehenden Frust bzw Stress, sondern aus unserem Defensivverhalten heraus.
das trifft meiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf, dafür diesen :thumbup: und noch ein Herzchen dazu.
Interessante Analysen. Absolut lesenswert. Chapeau :thumbup:

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