Den Wunsch nach mehr BVB-DNA kann ich total gut verstehen und teile ihn auch. Das Problem ist halt, dass dieser Wunsch nicht so richtig vereinbar ist mit dem anderen Wunsch, sich als Nummer 2 zu etablieren. Da muss man einfach Prioritäten setzen.cloud88 hat geschrieben: ↑Do 15. Apr 2021, 23:08
Ich nehme direkt beide mit.
1. Passlack wird keine Weltklasse werden, aber wir können auch nie 22 Spieler im Kader haben die alle Top sind. Passlack ist bisher Leistungstechnisch nicht schlechter als Schulz oder Meunier gewesen. Dafür kostet er aber auch nur ein Bruchteil von dem was Beide an Gehältern bekommen. Wieso also nicht ein solides Back up aus der eigenen Jugend behalten, von dem man weiß was man bekommt ?
2. Zu den anderen Spieler allgemein:
Raschl zeigte in der Vorbereitung immer gute Leistungen und spielt auch in der U23 gut. Nicht umsonst wollte Gladbach ihn uns wegschnappen. Was hätte dagegen gesprochen ihm hin und wieder einige Minuten als Joker zu geben? Würde es ihm nur um die Karriere gehen wäre er schon weg.
Natürlich kann man für keinen die Hand ins Feuer legen, aber während Sancho und Co schon früh Andeutungen machen und Ziele erwähnten, spielen diese Jungs bisher einfach Fußball. Morey hat gelernt wie andere Vereine mit ihm umgehen können, von daher erwarte ich das er zu schätzen weiß was wir für ihn getan haben.
Collins, Raschl usw haben sich für einen Vertrag bei uns Entschieden trotz mindestens ähnlich guter Angebote.
Die genannten Spieler sind aber auch zu Top 5 Vereinen gewechselt. Bayern oder Real ist ebend ne andere Liga, gerade Finanziell.
Aber ansonsten sind viele der Jungen damals lange geblieben (Subotic, Hummels, Bender, Schmelzer usw.)
Dazu kommt noch das ich nicht glaube das die aufgezählten Talente das Potenzial haben Weltklasse zu werden, dafür aber ne Etage drunter was für uns schon stark wäre. Bis heute bereue ich noch das man Merino nicht gefördert hat.
Aber ja unterm strich ist es ein Gefühl und die Hoffnung darauf endlich wieder mehr BVB DNA im Kader zu bekommen und weniger Ich AGs.
Wenn ich mir überlegen müsste welcher Spieler im Kader wirklich zu 100% sich mit dem Verein Identifiziert und wer nur Show macht und auf ein besseres Angebot schaut, dann wird es eng. Mir fehlt die Bindung zur Truppe und das nicht erst seit Corona. Bei der hälfte weiß man das sie bei einem größeren Angebot zu 75% weg sind, wenn man sie gehen lassen würde. Bei der anderen hälfte ist es ne Mischung aus Spielern die es höher nicht gepackt haben (Can, Meunier als Beispiele), oder Jungs die es nicht packen würden (z.b. Schulz, Brandt, Delaney usw).
Ich hoffe du verstehst in etwa was ich meine. Ich finde es schwer zu erklären.
Edit: @ Tschuttiball
Weil man sich keine 2 Guerreiros als LV leisten kann. Davon ab gibt es genug Beispiele das Spieler über ihr Niveau spielen können, wenn sie mit der Mannschaft harmoniert. Als Beispiele deinen z.b. Großkreutz, Brandt, Kagawa usw. Als sie ihren Verein wo sie stark waren verlassen haben, ging die Leistung zurück. Wir haben aktuell in der 2 Reihe Qualität sitzen die sie aber nie auf dem Platz bringen. Die Mischung muss stimmen und dazu zählen dann auch Typen wie Passlack die sich übers Kämpfen definieren und den "Feinen" Spielern zur seite springen.
Was das Beispiel Sancho/Morey angeht: Sancho wusste im Zweifel (wie nun auch Haaland), dass er eines der größten Talente in Europa ist, während Morey im Zweifel klar ist, dass er nicht in diese Kategorie gehört. Wie bodenständig und loyal ein Spieler rüberkommt, dürfte erheblich vom jeweiligen Talent abhängen. Dann kann man natürlich vermehrt auf solche Spieler setzen, die sich ihrer Limitation bewusst sind, sich dafür aber eher mit dem Verein identifizieren oder jedenfalls zufrieden geben. Das träge aber natürlich zu dem Strukturproblem bei, dass das auf Dauer zu Lasten der Qualität geht.
Der Vergleich von Passlack mit Meunier und Schulz leidet m.E. an einem Denkfehler. Hätte man vorher gewusst, dass die beide es auch nicht besser machen als Passlack, hätte man sicher auf den gesetzt. Beide waren ja aber ein Versuch, eine Lösung mit deutlich mehr Qualität zu finden. Dass sie sich im Nachhinein als schwächer herausgestellt haben, ändert daran nichts. Deswegen kann aber m.E. schlecht sagen, dass man jetzt bei Transfers nicht mehr versucht, große Brötchen zu backen, sondern nur noch auf Hauskost setzt.