Say no to racism

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Optimus
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Re: Say no to racism

#81 Beitrag von Optimus » Do 6. Mai 2021, 22:07

ShagrathHL hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 20:27 Ja vergasen.es wird direkt der Bezug zum 3. Reich gesucht und gefunden.
Ich verlinke mal.


https://www.t-online.de/sport/fussball/ ... aign=link2
Ist nach dem 1. Weltkrieg aufgekommen.
Die umgangssprachliche Redewendung „bis zur Vergasung“ soll in der Regel ausdrücken, dass man „einer Sache so überdrüssig ist, daß man sich lieber durch Giftgas töten ließe“. Sie kam kurz nach dem Ersten Weltkrieg auf und wurde zunächst vor allem von Soldaten, Schülern und Studenten verwendet.
Nachdem im Gaskrieg während des Ersten Weltkrieges vor allem an der Westfront von beiden Seiten Giftgas eingesetzt worden war, soll die Redewendung bei deutschen Soldaten erstmals gebräuchlich gewesen sein. In der Soldatensprache ausgedrückt blieb man „bis zur Vergasung“ auf seinem Posten. In gedruckter Form fand der Ausspruch unter anderem auf sarkastischen Feldpostkarten Verwendung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bis_zur_Vergasung
Zuletzt geändert von Optimus am Do 6. Mai 2021, 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Say no to racism

#82 Beitrag von Schwejk » Do 6. Mai 2021, 22:16

Zunächst einmal: Sky hat Aogo nicht entlassen, sondern Aogo hat von sich aus entschieden, seine Tätigkeit bei Sky vorerst ruhen zu lassen:

Das bestätigte der Pay-TV-Sender gegenüber der Bild: "Dennis Aogo hat sich entschuldigt und ist sich der Tragweite seiner Äußerung, die er sehr bedauert, bewusst. Er ist ein ausgezeichneter Experte in unserem Team, den wir sehr schätzen, hat aber einen großen Fehler gemacht. Aus diesem will er lernen. Demnach habe sich Aogo entschieden, "seine Expertentätigkeit bei Sky vorerst ruhen zu lassen. Dies halten wir für richtig."
https://www.spox.com/de/sport/fussball/ ... ehler.html

Wie ist nun der Gebrauch der Weltkriegs- und LTI-Vokabel "bis zur Vergasung" durch Aogo zu bewerten?
Sicherlich nicht als Ausweis eines durchgängig autonomen Sprechens, das seine Worte/Wörter wählt und zu individuellen Aussagen zusammensetzt, sondern eher als Ausfluss eines automatisierten, mechanisierten, klischierten Fremdgeredes, eines Schablonengeschwätzes in vorgefertigten Stanzen, die ihren historischen Unrat nicht unmittelbar in ihrem Gebrauch unverhüllt mitschwingen lassen.

Auf diesen sprachlichen Fehlgriff aufmerksam gemacht zu werden, läßt sensible Naturen über sich selbst erschrecken. Dumpfbramsigen Wurschtigen geht dies am A…. vorbei. Von Pappnasen aus einem unappetitlichen Milieu ganz zu schweigen.
Wie in diesem aufgespannten Verhaltensfeld Aogo einzuordnen ist, braucht wohl kaum eigens betont zu werden.

Wie ist nun eine shitstormartige Reaktion zu beurteilen?
Auch hier sehe ich einen Automatismus am Werk, den eines Empörungsfurors, der eben nicht unterscheidet zwischen sprachlichen Fehlgriffen aus genanntem Grunde und bewußtem Sprachgebrauch aus menschenverachtender Geisteshaltung.

Im Übrigen dürfte inzwischen häufig genug hier zu lesen gewesen sein, daß eine "political OVERcorrectness" einer "political incorrectness" in die Hände spielt und somit dem Anstandgedanken einen Bärendienst erweist, so wie jede Rigidität oder Übertreibung in der Verfolgung eines Grundgedankens diesen desavouiert.
Wie lange bleiben wir noch Gefangene des Terzic-Fußballs?
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https://www.youtube.com/watch?v=a2eWJCfKbJI

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Re: Say no to racism

#83 Beitrag von LEF » Do 6. Mai 2021, 22:50

"Bis zur Vergasung", war in der Nachkriegszeit, sogar bis in die sechziger Jahre, leider leider ein durchaus geläufiger Begriff. Man hat es selbst wahrgenommen, zwar selbst nicht angewandt, aber immer wieder mal gehört.
Man muss sich das mal vorstellen, was tatsächlich dahintersteckt.
"Trainieren bis zur Vergasung" ......oder arbeiten, hungern, geschlagen, gefoltert, beschimpft und schikaniert werden, bis es dann in die Gaskammer ging.

Die Leute sollen sich mal vorher überlegen, was sie da von sich geben. Das galt für damals und gilt explizit auch für die heutige Zeit.

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Re: Say no to racism

#84 Beitrag von Optimus » Do 6. Mai 2021, 23:17

LEF hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 22:50 "Bis zur Vergasung", war in der Nachkriegszeit, sogar bis in die sechziger Jahre, leider leider ein durchaus geläufiger Begriff. Man hat es selbst wahrgenommen, zwar selbst nicht angewandt, aber immer wieder mal gehört.
Man muss sich das mal vorstellen, was tatsächlich dahintersteckt.
"Trainieren bis zur Vergasung" ......oder arbeiten, hungern, geschlagen, gefoltert, beschimpft und schikaniert werden, bis es dann in die Gaskammer ging.

Die Leute sollen sich mal vorher überlegen, was sie da von sich geben. Das galt für damals und gilt explizit auch für die heutige Zeit.
Der Begriff "Bis zur Vergasung" kommt aus dem Ersten Weltkrieg.
Im Hinblick auf den Holocaust ist der Gebrauch der Redewendung in heutiger Zeit für manche Menschen ein Tabu. Verwendet wird sie jedoch trotzdem. Neutraler Ersatz in der heutigen Umgangssprache dafür sind die Redewendungen bis zum Abwinken oder bis der Arzt kommt.
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Re: Say no to racism

#85 Beitrag von Zubitoni » Do 6. Mai 2021, 23:24

die absicht muss eine entscheidende rolle bei der bewertung dieser aussagen spielen. aogo hat den begriff flapsig und unbewusst verwendet, kein opfer im visier, während lehmann dies in vollem bewusstsein oder boshaft tat, um aogo zu diskreditieren.
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Re: Say no to racism

#86 Beitrag von Tschuttiball » Do 6. Mai 2021, 23:26

Zubitoni hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 23:24 die absicht muss eine entscheidende rolle bei der bewertung dieser aussagen spielen. aogo hat den begriff flapsig und unbewusst verwendet, kein opfer im visier, während lehmann dies in vollem bewusstsein oder boshaft tat, um aogo zu diskreditieren.
Jap. Seh ich auch so. Es ist der Kontext zu bewerten. Tut man in nem Gerichtsfall übrigens auch. Mildernde Umstände nennt man da glaub ich sowas. Finde diese Konsequenz ihn zu entlassen in dem Fall schon sehr hart und das gefällt mir nicht.
Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!

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Re: Say no to racism

#87 Beitrag von Schwejk » Do 6. Mai 2021, 23:40

Finde diese Konsequenz ihn zu entlassen in dem Fall schon sehr hart und das gefällt mir nicht.
Wie bereits oben zitiert, ist Aogo nicht von Sky entlassen worden, sondern er läßt seine Tätigkeit aus eigener Entscheidung vorerst ruhen. Ein nicht geringer Unterschied. ;-)
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Re: Say no to racism

#88 Beitrag von ShagrathHL » Fr 7. Mai 2021, 08:13

Optimus hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 22:07
ShagrathHL hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 20:27 Ja vergasen.es wird direkt der Bezug zum 3. Reich gesucht und gefunden.
Ich verlinke mal.


https://www.t-online.de/sport/fussball/ ... aign=link2
Ist nach dem 1. Weltkrieg aufgekommen.
Die umgangssprachliche Redewendung „bis zur Vergasung“ soll in der Regel ausdrücken, dass man „einer Sache so überdrüssig ist, daß man sich lieber durch Giftgas töten ließe“. Sie kam kurz nach dem Ersten Weltkrieg auf und wurde zunächst vor allem von Soldaten, Schülern und Studenten verwendet.
Nachdem im Gaskrieg während des Ersten Weltkrieges vor allem an der Westfront von beiden Seiten Giftgas eingesetzt worden war, soll die Redewendung bei deutschen Soldaten erstmals gebräuchlich gewesen sein. In der Soldatensprache ausgedrückt blieb man „bis zur Vergasung“ auf seinem Posten. In gedruckter Form fand der Ausspruch unter anderem auf sarkastischen Feldpostkarten Verwendung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bis_zur_Vergasung


Im Regelfall wird aber der Bezug zum 3. Reich gesucht und nicht im historisch richtigen Kontext verglichen, ist halt einfacher.
Schwejk hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 22:16 Zunächst einmal: Sky hat Aogo nicht entlassen, sondern Aogo hat von sich aus entschieden, seine Tätigkeit bei Sky vorerst ruhen zu lassen:

Das bestätigte der Pay-TV-Sender gegenüber der Bild: "Dennis Aogo hat sich entschuldigt und ist sich der Tragweite seiner Äußerung, die er sehr bedauert, bewusst. Er ist ein ausgezeichneter Experte in unserem Team, den wir sehr schätzen, hat aber einen großen Fehler gemacht. Aus diesem will er lernen. Demnach habe sich Aogo entschieden, "seine Expertentätigkeit bei Sky vorerst ruhen zu lassen. Dies halten wir für richtig."
https://www.spox.com/de/sport/fussball/ ... ehler.html

Wie ist nun der Gebrauch der Weltkriegs- und LTI-Vokabel "bis zur Vergasung" durch Aogo zu bewerten?
Sicherlich nicht als Ausweis eines durchgängig autonomen Sprechens, das seine Worte/Wörter wählt und zu individuellen Aussagen zusammensetzt, sondern eher als Ausfluss eines automatisierten, mechanisierten, klischierten Fremdgeredes, eines Schablonengeschwätzes in vorgefertigten Stanzen, die ihren historischen Unrat nicht unmittelbar in ihrem Gebrauch unverhüllt mitschwingen lassen.

Auf diesen sprachlichen Fehlgriff aufmerksam gemacht zu werden, läßt sensible Naturen über sich selbst erschrecken. Dumpfbramsigen Wurschtigen geht dies am A…. vorbei. Von Pappnasen aus einem unappetitlichen Milieu ganz zu schweigen.
Wie in diesem aufgespannten Verhaltensfeld Aogo einzuordnen ist, braucht wohl kaum eigens betont zu werden.

Wie ist nun eine shitstormartige Reaktion zu beurteilen?
Auch hier sehe ich einen Automatismus am Werk, den eines Empörungsfurors, der eben nicht unterscheidet zwischen sprachlichen Fehlgriffen aus genanntem Grunde und bewußtem Sprachgebrauch aus menschenverachtender Geisteshaltung.

Im Übrigen dürfte inzwischen häufig genug hier zu lesen gewesen sein, daß eine "political OVERcorrectness" einer "political incorrectness" in die Hände spielt und somit dem Anstandgedanken einen Bärendienst erweist, so wie jede Rigidität oder Übertreibung in der Verfolgung eines Grundgedankens diesen desavouiert.

Dennis Aogo musste diesen Schritt gehen, da Sky sonst die Konsequenzen gezogen hätte. Da bin ich zu 100% von überzeugt.



Stellt sich die Frage: Muss bei jedem Satz, bei jedem Wort eine Lupe über das gesagte gelegt werden?
Meiner Meinung nach NEIN.
Ansonsten fehlt mir ein Shitstorm gegen die Grünen. Da gibt es ja Anträge das Wahlprogramm anders zu benennen.
Aus Deutschland-alles ist drin zu Alles ist drin. Weil Deutschland ja negativ assoziiert ist.
Das die Grünen wegen ihrer ewigen Verbotshaltung unwählbar sind ist klar. Das sie aber soooo Antideutsch rassistisch sind macht sie zu genau den gleichen Dummbratzen wie die AFD.

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Re: Say no to racism

#89 Beitrag von Thorsten » Fr 7. Mai 2021, 08:23

Man fragt sich dann immer, wer gerade steil geht, die Leute, die sich über den Begriff 'bis zur Vergasung' aufregen, oder die Leute, die sich über diese Leute aufregen.

Ich kenne den Begriff auch noch aus meiner Jugend aber auch damals wurde man schon darauf hingewiesen, dass der Begriff nicht in Ordnung ist. Und meine Jugend ist schon ein paar Jahrzehnte her. Waren unsere Eltern damals schon 'woke'?
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Re: Say no to racism

#90 Beitrag von Zubitoni » Fr 7. Mai 2021, 08:41

Thorsten hat geschrieben: Fr 7. Mai 2021, 08:23 Man fragt sich dann immer, wer gerade steil geht, die Leute, die sich über den Begriff 'bis zur Vergasung' aufregen, oder die Leute, die sich über diese Leute aufregen.

Ich kenne den Begriff auch noch aus meiner Jugend aber auch damals wurde man schon darauf hingewiesen, dass der Begriff nicht in Ordnung ist. Und meine Jugend ist schon ein paar Jahrzehnte her. Waren unsere Eltern damals schon 'woke'?
ich frage mich gerade, warum die konsequenzen bei anwendung dieses begriffs von jahrzehnt zu jahrzehnt heftiger werden. damals reichte (maximal) ein rüffel, heute wird es eine medienhetze. und das, obwohl das wahre ereignis der vergasung ja in immer weitere ferne rückt.

werden wir klüger, sensibler, gelangweilter...? oder sind es nur ein paar gelehrte, die sich die politik und medien vor den karren spannen?
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Re: Say no to racism

#91 Beitrag von LEF » Fr 7. Mai 2021, 08:56

ShagrathHL hat geschrieben: Fr 7. Mai 2021, 08:13
Optimus hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 22:07
ShagrathHL hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 20:27 Ja vergasen.es wird direkt der Bezug zum 3. Reich gesucht und gefunden.
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Nachdem im Gaskrieg während des Ersten Weltkrieges vor allem an der Westfront von beiden Seiten Giftgas eingesetzt worden war, soll die Redewendung bei deutschen Soldaten erstmals gebräuchlich gewesen sein. In der Soldatensprache ausgedrückt blieb man „bis zur Vergasung“ auf seinem Posten. In gedruckter Form fand der Ausspruch unter anderem auf sarkastischen Feldpostkarten Verwendung.
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Im Regelfall wird aber der Bezug zum 3. Reich gesucht und nicht im historisch richtigen Kontext verglichen, ist halt einfacher.
Schwejk hat geschrieben: Do 6. Mai 2021, 22:16 Zunächst einmal: Sky hat Aogo nicht entlassen, sondern Aogo hat von sich aus entschieden, seine Tätigkeit bei Sky vorerst ruhen zu lassen:

Das bestätigte der Pay-TV-Sender gegenüber der Bild: "Dennis Aogo hat sich entschuldigt und ist sich der Tragweite seiner Äußerung, die er sehr bedauert, bewusst. Er ist ein ausgezeichneter Experte in unserem Team, den wir sehr schätzen, hat aber einen großen Fehler gemacht. Aus diesem will er lernen. Demnach habe sich Aogo entschieden, "seine Expertentätigkeit bei Sky vorerst ruhen zu lassen. Dies halten wir für richtig."
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Wie ist nun der Gebrauch der Weltkriegs- und LTI-Vokabel "bis zur Vergasung" durch Aogo zu bewerten?
Sicherlich nicht als Ausweis eines durchgängig autonomen Sprechens, das seine Worte/Wörter wählt und zu individuellen Aussagen zusammensetzt, sondern eher als Ausfluss eines automatisierten, mechanisierten, klischierten Fremdgeredes, eines Schablonengeschwätzes in vorgefertigten Stanzen, die ihren historischen Unrat nicht unmittelbar in ihrem Gebrauch unverhüllt mitschwingen lassen.

Auf diesen sprachlichen Fehlgriff aufmerksam gemacht zu werden, läßt sensible Naturen über sich selbst erschrecken. Dumpfbramsigen Wurschtigen geht dies am A…. vorbei. Von Pappnasen aus einem unappetitlichen Milieu ganz zu schweigen.
Wie in diesem aufgespannten Verhaltensfeld Aogo einzuordnen ist, braucht wohl kaum eigens betont zu werden.

Wie ist nun eine shitstormartige Reaktion zu beurteilen?
Auch hier sehe ich einen Automatismus am Werk, den eines Empörungsfurors, der eben nicht unterscheidet zwischen sprachlichen Fehlgriffen aus genanntem Grunde und bewußtem Sprachgebrauch aus menschenverachtender Geisteshaltung.

Im Übrigen dürfte inzwischen häufig genug hier zu lesen gewesen sein, daß eine "political OVERcorrectness" einer "political incorrectness" in die Hände spielt und somit dem Anstandgedanken einen Bärendienst erweist, so wie jede Rigidität oder Übertreibung in der Verfolgung eines Grundgedankens diesen desavouiert.

Dennis Aogo musste diesen Schritt gehen, da Sky sonst die Konsequenzen gezogen hätte. Da bin ich zu 100% von überzeugt.



Stellt sich die Frage: Muss bei jedem Satz, bei jedem Wort eine Lupe über das gesagte gelegt werden?
Meiner Meinung nach NEIN.
Ansonsten fehlt mir ein Shitstorm gegen die Grünen. Da gibt es ja Anträge das Wahlprogramm anders zu benennen.
Aus Deutschland-alles ist drin zu Alles ist drin. Weil Deutschland ja negativ assoziiert ist.
Das die Grünen wegen ihrer ewigen Verbotshaltung unwählbar sind ist klar. Das sie aber soooo Antideutsch rassistisch sind macht sie zu genau den gleichen Dummbratzen wie die AFD.
Geht es noch :shock: :?:

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Re: Say no to racism

#92 Beitrag von Schwejk » Fr 7. Mai 2021, 09:57

LEF hat gefragt:
Geht es noch :shock: :?:
In der Tat eine berechtigte Frage ob jener haarsträubenden Kannegießerei.
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Re: Say no to racism

#93 Beitrag von ShagrathHL » Fr 7. Mai 2021, 10:09

Ja es geht noch. Danke der Nachfrage.

Ist doch die Wahrheit. Ist doch keine Einbahnstraße das Thema.

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Re: Say no to racism

#94 Beitrag von Optimus » Fr 7. Mai 2021, 11:38

LEF hat geschrieben: Fr 7. Mai 2021, 08:56
ShagrathHL hat geschrieben: Fr 7. Mai 2021, 08:13
Stellt sich die Frage: Muss bei jedem Satz, bei jedem Wort eine Lupe über das gesagte gelegt werden?
Meiner Meinung nach NEIN.
Ansonsten fehlt mir ein Shitstorm gegen die Grünen. Da gibt es ja Anträge das Wahlprogramm anders zu benennen.
Aus Deutschland-alles ist drin zu Alles ist drin. Weil Deutschland ja negativ assoziiert ist.
Das die Grünen wegen ihrer ewigen Verbotshaltung unwählbar sind ist klar. Das sie aber soooo Antideutsch rassistisch sind macht sie zu genau den gleichen Dummbratzen wie die AFD.
Geht es noch :shock: :?:
Das Wort Deutschland kommt im "Grünen Wahlprogramm" 114 mal vor.
Die Begründung, warum 300 Mitglieder das Wort Deutschland aus dem Titel „Deutschland – Alles drin“ gestrichen haben wollen klingt aber auch plausibel.
Danach würde es noch 113 mal im Wahlprogramm vorkommen.
Die Überschrift setzt den Rahmen und grüne Politik sollte sich an Menschenwürde und Freiheit in einer globalisierten Welt ausrichten.
"Der Titel ist nichts sagend." Der Titel würde höchstens zur AfD passen, schreibt der Initiator.
Und weiter: "Noch dazu kommt, dass das Wort Deutschland sehr negativ assoziiert werden kann. Deutschland könnte in Richtung „Deutschland über alles“ oder „Deutschland first“ à la Trump gedeutet werden."

"Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch in seiner Würde und Freiheit. Und nicht Deutschland."
https://www.tagesspiegel.de/politik/wor ... 66512.html
Der Titel des AFD Wahlprogamms ist „ Deuschland – Aber Normal „
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Re: Say no to racism

#95 Beitrag von Stumpen » Fr 7. Mai 2021, 12:02

"Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch in seiner Würde und Freiheit. Und nicht Deutschland."
... mhh, wird dann aber schwer für die Grünen. Die laufen jeden Tag in ein Gebäude, wo Dem deutschen Volke drauf steht. Soll dies auch geändert werden?
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

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Re: Say no to racism

#96 Beitrag von Tschuttiball » Fr 7. Mai 2021, 12:12

Stumpen hat geschrieben: Fr 7. Mai 2021, 12:02
"Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch in seiner Würde und Freiheit. Und nicht Deutschland."
... mhh, wird dann aber schwer für die Grünen. Die laufen jeden Tag in ein Gebäude, wo Dem deutschen Volke drauf steht. Soll dies auch geändert werden?
Ich meine Ja. Geht gar nicht. Am besten das Berliner Olympiastadion abreissen.

Und gibts da nicht son Reichstagsgebäude? Das sollte man auch abreissen, das wurd ja auch mal von, ihr wisst schon wem, benutzt. Zumindest umbenennen wär doch leicht? ;)


ps: wer die Ironie ob des ganzen Wutbürger / Over Political Correctness Themas nicht findet, darfs gern für sich behalten

und sollte ich jemanden in der Anonymität des worldwidewebs persönlich beleidigt haben, so tut es mir leid. JA ich meine DICH du anonymer fremdbetroffener Leser dieses von mir absolut unsinnig/sinnigen Beitrages!
Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!

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Re: Say no to racism

#97 Beitrag von Schwejk » Fr 7. Mai 2021, 12:17

Stumpen hat geschrieben: Fr 7. Mai 2021, 12:02
"Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch in seiner Würde und Freiheit. Und nicht Deutschland."
... mhh, wird dann aber schwer für die Grünen. Die laufen jeden Tag in ein Gebäude, wo Dem deutschen Volke drauf steht. Soll dies auch geändert werden?
Bisserl flach, Stumpen. Verkauf dich nicht unter Wert. ;-)
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Re: Say no to racism

#98 Beitrag von Stumpen » Fr 7. Mai 2021, 12:27

... ach, so ein Kalauer am Morgen hat noch niemanden geschadet.

Ausserdem hab ich gerade Beef mit dem Verfassungsgericht. Das macht übellaunig. 8-)
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

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Re: Say no to racism

#99 Beitrag von Schwejk » Fr 7. Mai 2021, 12:31

Stumpen hat geschrieben: Fr 7. Mai 2021, 12:27 ... ach, so ein Kalauer am Morgen hat noch niemanden geschadet.

Ausserdem hab ich gerade Beef mit dem Verfassungsgericht. Das macht übellaunig. 8-)
Okay, ich erteile dir eine Absolution.... auch in der Annahme, daß daß du den von Optimus verlinkten Artikel nicht gelesen hast. ;-)
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Re: Say no to racism

#100 Beitrag von Stumpen » Fr 7. Mai 2021, 12:38

... stimmt. Muss mich erst durch Sport und Lifestyle kämpfen, danach ist prospekten angesagt und heute Nachmittag komme ich erst zu Politik und Zeitgeschehen.
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."

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