Mike1985 hat geschrieben: ↑Do 3. Dez 2020, 20:17
Da kann man nur zustimmen. Gut analysiert. Ich glaub auch dass es an Qualität fehlt. Zumindest für größere Ziele. Aber vllt ist für uns auch einfach nicht mehr drin.
Die Dinge die du jetzt so passend beschrieben hast, fallen mir auch oft so auf.
Was ist denn (fehlende) Qualität?
Sind die Spieler fußballtechnisch zu schlecht? Sieht mir nicht danach aus.
Sind sie zu langsam, nicht austrainiert und bauen körperlich ab? Kann man sich bei Vollprofis dieser Güte eigentlich nicht vorstellen.
Sind sie im Zweikampf zu schwach? Das könnte noch auf manche Techniker zutreffen, nicht aber auf die robusten Spieler in der Defensive und Sturmzentrum. Außerdem ist das bei anderen Teams ähnlich in der Zusammensetzung.
Mit dem Stichwort "Qualität" des Kaders wird mir die Problematik zu sehr individualisiert. Es liegt m.E. nicht an der mangelnden Klasse der Spieler - was hat man auch hier im Forum bei den ganzen Neuverpflichtungen in den letzten beiden Jahren schon geschwärmt und sich an zukünftigen Erfolgen ausgemalt.
Aber wenn man die (strukturelle) Qualität dieses Kaders in so vielen Spielen nicht abrufen kann, dann wird mit dem Gefüge etwas nicht stimmen. Ein Team zu formen ist doch mehr als die 11 besten Fußballer auf den Platz zu schicken. Dazu gehört eine Idee. Ein Plan. Und ein Plan B oder sogar C, wenn das, was man sich als erstes vorgenommen hat, nicht eintrifft, was ja immer passieren kann.
Der Matchplan A gestern war anscheinend, Lazio so schnell wie möglich einen Treffer zu verpassen, vielleicht auch noch den 2. vor der Pause. Das sah am Anfang ganz gut aus, aber dann musste man doch auf einen Fehler des Gegners warten, bis die berechtigte Führung fiel. Aber damit war der Plan auch schon zu Ende. Statt nach der Pause nun weiter auf das zweite Tor zu gehen, schaltete die Mannschaft auf Ergebnissicherung um. Das konnte man beim BVB noch nie besonders gut. Und statt nach dem Ausgleich (der Strafstoß war eine Fehlentscheidung, das Gegentor bahnte sich aber an) wieder neue Energie nach vorne zu entwickeln, musste man sich dem Ansturm des zweitklassigen Gegners erwehren, den man mit viel Glück und noch mehr Bürki überstehen konnte. Aber eine Idee, wie man nach einem Rückschlag wieder zurück ins Spiel finden und die Oberhand übernehmen könnte, hat man nicht nur gestern vergeblich gesucht.
Es sind imho eher die fehlenden Spielideen und Varianten im Matchplan, an der es gebricht als an der individuellen Klasse der Mannschaft. Wir haben zumindest mal den zweitteuersten Kader der Liga und neben den Bayern auch die besten Leute. Dafür, die PS auf die Straße zu bringen, ist der Trainerstab verantwortlich. Und sein verlängerter Arm auf dem Platz ist der Kapitän. Bei diesen Punkten sollte die Schwächenanalyse ansetzen.