Ich wollte jetzt gar keinen Vergleich mit unserem Spiel gegen Augsburg anstellen, sondern bezog mich allgemein auf unser Verhalten bei Führungen. Vom Ergebnis her war das in der Tat ein schlechtes Beispiel von mir, da stand ich auch noch extrem unter Frust. Allerdings war der Verlauf gegen Augsburg bei uns auch etwas anders (früher Rückstand, schneller Ausgleich, dann stand es lange 1:1 etc.). Aber lass uns das abhaken. Den Beitrag hätte ich mir sparen können, fertig.MattiBeuti hat geschrieben: ↑So 6. Okt 2019, 15:57Herb, ganz ehrlich, Du weisst, dass ich deine Beiträge verfolge. Aber das ist jetzt einfach mal ein gutes Beispiel, wie man auch deutlich übertreiben kann. Wir haben bereits, wie Nisi schreibt, gegen Augsburg gespielt. Das war am ersten Spieltag und wir haben verdient 5:1 gewonnen. Wir sind gerade alle enttäuscht. Wir laufen unseren Ansprüchen hinterher. Aber unsere Ergebnisse sind faktisch nicht schlecht, sondern durchschnittlich. Das ist nicht unser Anspruch und deswegen sind wir enttäuscht. Aber nach deiner Meinung vom Verein müssten wir wohl auf Platz 18 sein und zwar mit vielen Punkten Rückstand auf Platz 16. Muss man unsere Situation denn noch schlechter reden als sie ist?
Grundsätzlich:
Im Moment bewerte ich noch gar nicht unsere Plazierung. Da verwässert der Spielplan vieles (bei uns allerdings auch nicht unbedingt zum Guten, da wir außer Leverkusen noch kein Kaliber hatten). Dass die anderen Teams momentan nur ein paar Punkte vor uns liegen, ist ja auch kein Verdienst von uns, sondern deren Schwäche geschuldet. Also nichts, was ich unserer Mannschaft auf die Habenseite schreiben kann.
Ich bewerte das, was auf dem Platz passiert, und zwar nicht nur in dieser Saison, sondern auch in der letzten Saison. Die Hinrunde war fußballerisch auch selten richtig überzeugend, aber dank der späten Siegtreffer in vielen Spielen, den Sieg gegen Bayern und Derbysieg fühlte sich alles besser an. In der Rückrunde haben sich dann Ergbnisse und Spielweise angenähert, wobei die richtig guten Spiele immer weniger wurden. Wenn du die Zeit seit Januar betrachtest, wie viele richtig gute, überzeugende Spiele hast du da von uns gesehen? Da sehe ich nur Freiburg (RR 18/19) und Leverkusen (HR 19/20). Mit Goodwill noch das Spiel gegen Hannover, das Rückspiel gegen Tottenham, das Spiel am letzten Spieltag gegen Galdbach und das Barca-Spiel. Also zwei ganze und 4 halbe Spiele. Der Rest war im besten Fall mittelschwerer Schrott, sorry. Das an sich wäre noch nicht so schlimm, wenn erkennbar wäre, dass Trainer und Mannschaft daran arbeiten und die Dinge verbessern. Aber es passiert nicht. Das sehe ich schon als dramatisch schlechte Situation an, weil es absolut keine Hoffnung auf eine nachhaltige Verbesserung gibt.
Deshalb können es viele Fans einfach nicht mehr hören, wenn auf die Punkteausbeute in der Vorsaison oder die aktuell enge Tabellensituation hingewiesen wird. Wir haben keine Ergebniskrise. Wir haben auch keine schwache Phase. Wir haben ein nachhaltiges strukturelles, spielerisches und taktisches Problem. Das kann man doch nicht ernsthaft übersehen. Das hängt an Trainer und Mannschaft. Solange hier keine deutlichen Veränderungen eintreten, wird das böse enden. Sicher hat der Trainer jetzt das Pech, dass man ihn im Vergleich zu den Spielern am leichtesten austauschen kann. Deshalb entlädt sich jetzt alles an ihm. Fachlich auch vollkommen zurecht. Aber große Teile der Mannschaft hätten es auch verdient. Die sind jetzt in der komfortablen Situation, sich hinter der Kritik am Trainer zu verstecken. Das macht alles doppelt ärgerlich.
Ich hoffe, es ist mir gelungen, darzulegen, warum mein Frust so fundamental und unversöhnlich tief liegt und weit über das Situative hinausgeht.